2. Langkawi

Trotz der Flugverspätung kamen wir noch vor Sonnenuntergang in unserer Unterkunft auf Langkawi an. Wir hatten uns bewusst für den nördlichen Teil der Insel entschieden, da wir dort auf mehr Ruhe und weniger Touristen hofften. Unsere Hoffnung bestätigte sich und unsere Unterkunft war kaum besucht und der Strand, der nur 2 Meter von uns entfernt war, war leer. Wir freuten uns wie Bolle auf die uns bevorstehenden acht Tage und wussten gleich, dass wir hier die ersehnte Ruhe und Entspannung finden würden.

Die ersten Tage bestanden aus morgendlichem Sport, Lesen, Schwimmen, Spazieren gehen und leckerem Streetfood. Um unsere Unterkunft herum gibt es nur zwei Restaurants und zwei kleine Garküchen, die tagsüber offen sind. Für uns vollkommen ausreichend und bis auf das Fish- und Chips Restaurant neben uns auch preislich unschlagbar günstig. Wir genießen nach wie vor das asiatische Essen, freuen uns aber auch sehr über das hier angebotene amerikanische Frühstück. Vermutlich macht es die Mischung, dass uns das Essen noch nicht zu langweilig geworden ist.

Leider hatte Miri nach wie vor Husten und Magendarmverstimmungen und wir hofften auf baldige Besserung. Wenn man aber eine Unterkunft so direkt am Strand hat, machen auch  Magenverstimmungen nicht so viel aus…

Jeden Tag schauten wir uns an und fragten uns gegenseitig, ob wir einen Ausflug machen und die Insel mithilfe eines Rollers erkunden sollten. Doch vorerst hatten wir beide keine Lust und verschlangen lieber zahlreiche Bücher über unsere Tolinos.

 

 

Am Freitag entschlossen wir uns aber dann zu einer Erkundungstour und freuten uns darauf, mehr von der Insel zu sehen. Wir mieteten uns einen Roller und fuhren als erstes auf den Berg Gunung Raya, von wo aus man einen tollen Blick über die Insel haben sollte. Leider war es dort oben sehr diesig und der Leuchtturm war wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Anschließend fuhren wir in den Süden der Insel zum Eagles Square, dem Wahrzeichen von Langkawi. Dort machten wir ein paar Fotos, aßen unser erstes Roti (Blätterteigpfannkuchen mit verschiedenen Füllungen) und waren etwas enttäuscht von unserer bisherigen Route.

Weiter ging es in Richtung Norden zum Tanjung Rhu Beach, der nicht weit von unserer Unterkunft entfernt liegt. Wir holten auf dem Weg unsere Badesachen und machten dort Mittagspause und genossen den atemberaubenden Strand. Unser Strand vor der Unterkunft ist schon paradiesisch, aber diese Bucht brachte uns noch mehr zum Staunen. Es waren kaum andere Menschen hier und das Wasser war unbeschreiblich grün und blau. So waren wir schon wieder versöhnt mit unserem Ausflug.

Gegen späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg in den Westen, um mit dem Skycab auf 650 Meter hoch zu fahren. Im Internet teilten sich die Meinungen, da der Eintritt für malaysische Verhältnisse sehr teuer ist und viele diesen Ort als Touristenabzocke empfanden.

Insgesamt empfinden wir die Insel nicht als sehr touristisch, obwohl momentan in Malaysia Ferien sind. Vermutlich liegt es an der untouristischen Lage im Norden. Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass man hier keinem Touristen begegnet, aber wir fühlen uns hier sehr frei von Touristenmassen.
An dem Skycab fanden wir dann doch einige Touristen vor und waren skeptisch, ob sich die Fahrt nach oben lohnen würde. Wir wurden jedoch überhaupt nicht enttäuscht und hatten traumhafte Ausblicke, die sogar bis nach Thailand reichten. Für ca. 1 Euro pro Person kann man über einen kleinen Nature Walk auf eine Hängebrücke, von wo aus man nochmals einen anderen und besonderen Blick hat. Wir beide haben ja etwas mit Höhenangst zu kämpfen und so machte uns die Schlucht unter unseren Füßen etwas zu schaffen.

Sehr glücklich und versöhnt mit dem Tag machten wir uns auf den Heimweg, da an diesem Abend der Nachtmarkt in unserem Städtchen stattfinden sollte. Auf Langkawi wandert der Nachtmarkt von Ort zu Ort und umrundet dadurch einmal die Insel, sodass alle Einwohner einmal die Woche auf diesen Markt gehen können.

 

 

Uns gefiel dieser kleine Nachtmarkt sehr. Er hatte wenig mit den touristischen Nachtmärkten, die wir bisher oft gesehen hatten, zu tun und wird hauptsächlich für die Malaysier angeboten. Es gibt überwiegend Essensstände und teilweise werden Kosmetik und Kleidung verkauft.

Wir freuten uns auf ein Allerlei aus der malaysischen Küche und packten alles für zu Hause ein. Als wir am Roller standen, mussten wir feststellen, wie viele Plastiktüten wir bekommen hatten, und erschraken ein wenig. Die Müllproblematik ist einfach überall zu sehen und man hat das Gefühl, dass die Menschen sich mit der Benutzung von Plastikverpackungen zu wenig auskennen und dadurch nicht sparen. Sicherlich hatten die Menschen vor dem Tourismus weniger Plastik und verpackten viele Lebensmittel in Bananenblätter oder benutzten wiederverwendbare Gegenstände. Eine Aufklärung über die Benutzung von Plastik wäre hier dringend erforderlich und wir sind froh über unsere zwei Vesperdosen und Trinkflaschen, die wir zumindest teilweise anstelle von Plastik benutzen können.

So beendeten wir den Abend mit vollen und gesättigten Mägen und freuten uns auf noch zwei weitere Tage voller Entspannung.

 

 

Gerade liegen wir im Bett und gönnen uns etwas Hitzepause, bevor es dann wieder in die Hängematten vor unserer Unterkunft geht. Morgen müssen wir uns von dieser wunderschönen Insel verabschieden und sind uns sicher, dass wir diese 8 Tage nicht so schnell vergessen werden.

Wir freuen uns auf Sri Lanka und das Rumreisen und haben wieder neue Kraft und Motivation, ein neues Land, neue Menschen und deren Kultur kennen zu lernen.

Wir schicken euch viele Sonnenstrahlen nach Hause und wünschen euch eine schöne Adventszeit.

 

 

 

 

 

Heute sind wir für eineinhalb Tage wieder nach Kuala Lumpur geflogen und verbringen die Zeit in einem Backpacker Hostel. Sehr einfach, aber eine bewusste Entscheidung, da wir für das ersparte Geld im Vergleich zum Flughafenhotel zehn Tage komplett zu zweit essen gehen können. 

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Beim Bananenkauf haben wir euch mal in einen typischen malaysischen Minimarket mitgenommen…

 

 

 

Der erste Advent auf Weltreise

Heute Morgen sind wir aufgewacht und haben uns angeschaut und gesagt: „ Wow… wir sind immer noch auf Weltreise und das im Advent.“ Danach haben wir unsere Sportsachen übergezogen und sind am Strand ein Stück entlang gelaufen, um vor dem sanft rauschenden Meer unser Workout zu machen und danach das Wasser zu genießen.

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Schon gestern haben wir uns einen malaysischen Adventskranz gebastelt, der aus Schwemmholz, Muscheln und einem Blätterkranz besteht. Trotz der großen Entfernung nach Hause haben wir die letzten Tage festgestellt, dass dieses schöne Ritual und die Vorweihnachtszeit doch fest in uns verwurzelt sind. Wir denken noch öfter an zu Hause und an die, die uns lieb sind, und begehen diese Adventszeit vielleicht bewusster als die vorangegangen. Wir sind in zwei E-Mail-Verteilern, die uns mit täglichen kleinen Adventsgeschichten versorgen, und bekommen sogar von Selina und Sascha unseren ganz persönlichen, digitalen Adventskalender.

Die Adventszeit, wie wir sie von klein auf kennen, geht immer mit Kälte und Dunkelheit einher – umso schöner diese besinnliche Zeit nun auch mal bei sommerlichen Temperaturen und sehr hell zu erleben. Auch genießen wir es entgegen den bisherigen Erfahrungen dem leider immer auch begleitenden Stress in der Adventszeit hier nicht ausgesetzt zu sein. Keine Adventskalender für die Schule, keine Aufführungen oder sonstige Jahresabschlussfeiern, kein Geschenkestress… es scheint uns hier das erste Mal so richtig zu gelingen, den Advent und die Weihnachtszeit auf das Ursprüngliche zu reduzieren und die reine Besinnlichkeit und Ruhe förmlich aufzusaugen. Und so sind wir hier unter den Palmen am Strand dem oft zitierten Himmel auf Erden gefühlt doch deutlich näher als im trubeligen Kommerz, der jetzt zu Hause wohl wieder über alle hereinbricht.

Nichtsdestotrotz fehlen natürlich während des Hinfieberns auf das Fest der Liebe viele Menschen, für die wir genau das empfinden, und die möchten wir auf diesem Wege herzlich grüßen und hoffen, dass wir euch ein klein wenig von unserer erlebten Ruhe und Besinnlichkeit mit diesen Zeilen abgeben können.

Fühlt euch gedrückt und vielleicht gelingt es euch hin und wieder innezuhalten und euch vielleicht den einen oder anderen Moment der Ruhe und Besinnlichkeit zu schaffen.

Bei uns geht es morgen zurück nach Kuala Lumpur, von wo aus wir übermorgen nach Sri Lanka aufbrechen, um dort dann die restliche Adventszeit zu erleben und auch Weihnachten zu feiern.
Bilder und Bericht zu Langkawi folgen die nächsten Tage. Die Woche Urlaub hier war paradiesisch und wir brechen gut erholt zu neuen Zielen auf.

 

1. Kuala Lumpur

Von Krabi aus ging es mit dem Flieger nach Kuala Lumpur – die kleineren (und auch größeren) Flug-Verspätungen ziehen sich bei uns so ein bisschen durch unsere Weltreise, aber wir nutzen die Zeit in der Regel gut. So konnten wir am Flughafen den Thailand-Rückblick online stellen und kamen entspannt in Kuala Lumpur an. Noch innerhalb des Flughafens begegnete uns der erste Weihnachtsbaum, den wir dieses Jahr zu Gesicht bekamen, was sich irgendwie völlig seltsam anfühlte. Es ist schwierig bei diesen Temperaturen in Weihnachtsstimmung zu kommen. Trotzdem löste er ein wenig Heimatgefühl in uns aus.

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Mit Hilfe von Grab gelangten wir innerhalb von 45 Minuten zum Festpreis zu unserer Unterkunft, auf die wir uns schon sehr gefreut hatten. Wir wurden nicht enttäuscht: Dachterrasse mit Infinity-Pool und Fitness-Studio. Die Saunen leider geschlechtlich getrennt und nur auf Anfrage und nach Vorheizen nutzbar – das Hochhaus sehr zentral gelegen, so dass wir uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins absolute Zentrum aufmachen konnten. Wir waren begeistert vom atemberaubenden Blick von der Dachterrasse aus, auf den wir allerdings noch knapp 2 Stunden warten mussten, da ein Check-In vor der vereinbarten Zeit nicht möglich war. Die Zeit nutzten wir für den Kauf einer SIM-Karte und kundschafteten die nähere Umgebung mit Einkaufszentrum und Streetfood-Restaurants aus. Da der Blick auf der Dachterrasse zum Verweilen einlud, holten wir uns für unser erstes Abendessen in Malaysia Essen nach oben und stellten fest, dass das Essen ähnlich zu Thailand ist. Der erste Unterschied, der uns auffiel: In Malaysia wird das Essen fertig gekocht in Form von Buffets angeboten, wodurch uns leider ein klein wenig die Frische fehlte gegenüber dem heißen und frisch im Wok gekochten Essen in Thailand. Aber auch das fanden wir 2 Tage später direkt um die Ecke.

Natürlich wollten wir am nächsten Tag die Stadt erkunden. Anita hatte uns im Vorfeld von den kostenlosen Buslinien in der Innenstadt berichtet und so erreichten wir diese mit Hilfe eines Stadtbusses, für den wir pro Person einen Ringgit (20 Cent) zahlten, nach einer 10-minütigen Busfahrt. Von dort aus starteten 3 der 4 kostenlosen Stadtbusse und wir nahmen uns einen der „Green Line“, um zu den Petronias Twin Towers“ zu gelangen, dem Wahrzeichen Kuala Lumpurs. Dass wir den halben Tag dort verbrachten, war nicht geplant und lag zum einen an der schwierig zu meisternden Foto-Situation: Wir mussten uns gegen malaysische Weitwinkel-Linsen-Verkäufer wehren und nebenher versuchen einen kurzen freien Blick auf die Türme zu erhaschen, um ein schönes Foto zu schießen. Auf der anderen Seite der beiden Türme fanden wir einen schönen Park, in dem wir mit Sushi bewaffnet einen schönen kleinen Lunch genießen konnten. Auf dem Rückweg zum Bus machten wir uns nochmals zum berühmten „Foto-Spot Nr1“ auf, um das schöne Foto von Miris Schwester Leni nachzustellen, das sie grob 5 Monate vorher dort gemacht hatte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn Lenis Foto noch etwas schöner geworden ist. Der Vergleich ist hier mit beigefügt.

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Nach einer Abkühlung und Erholung im Pool machten wir uns abends nochmals auf in die Stadt zu einem Nightmarket zum Essen. Hier war es uns beinahe zu touristisch, was auch die Preise bestätigten. Das Essen war trotzdem lecker und wir lernten, dass die verschiedenen Essensgrößen hier in Malaysia schon von S (klein) an recht groß und ausreichend sind.

Am nächsten Tag nutzte vor allem Matze das Fitnessstudio mit Traumblick. Miri war leider mit einem Infekt angeschlagen, machte aber mit so gut es ging. Den Nachmittag verbrachten wir im Orchideengarten, der weit hinter den Erwartungen zurückblieb.

Ähnlich erging es uns auf dem Rückweg mit der Moschee. Auch dieser Besuch riss uns nicht vom Hocker.

Schon ziemlich erschöpft kamen wir in Chinatown an. Das Wetter machte uns doch mehr zu schaffen und so ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Kuala Lumpur hat uns begeistert mit seinen riesigen Hochhäusern und der teilweise modernen Architektur. Zum Shoppen und Weggehen sicher eine traumhafte Stadt, was wir noch zweimal auf unserer Reise erleben dürfen.

Voller Vorfreude auf Langkawi und eine Woche Strandurlaub machten wir uns am nächsten Tag nachmittags auf den Weg zum Flughafen.