Trotz der Flugverspätung kamen wir noch vor Sonnenuntergang in unserer Unterkunft auf Langkawi an. Wir hatten uns bewusst für den nördlichen Teil der Insel entschieden, da wir dort auf mehr Ruhe und weniger Touristen hofften. Unsere Hoffnung bestätigte sich und unsere Unterkunft war kaum besucht und der Strand, der nur 2 Meter von uns entfernt war, war leer. Wir freuten uns wie Bolle auf die uns bevorstehenden acht Tage und wussten gleich, dass wir hier die ersehnte Ruhe und Entspannung finden würden.
Die ersten Tage bestanden aus morgendlichem Sport, Lesen, Schwimmen, Spazieren gehen und leckerem Streetfood. Um unsere Unterkunft herum gibt es nur zwei Restaurants und zwei kleine Garküchen, die tagsüber offen sind. Für uns vollkommen ausreichend und bis auf das Fish- und Chips Restaurant neben uns auch preislich unschlagbar günstig. Wir genießen nach wie vor das asiatische Essen, freuen uns aber auch sehr über das hier angebotene amerikanische Frühstück. Vermutlich macht es die Mischung, dass uns das Essen noch nicht zu langweilig geworden ist.
Leider hatte Miri nach wie vor Husten und Magendarmverstimmungen und wir hofften auf baldige Besserung. Wenn man aber eine Unterkunft so direkt am Strand hat, machen auch Magenverstimmungen nicht so viel aus…
Jeden Tag schauten wir uns an und fragten uns gegenseitig, ob wir einen Ausflug machen und die Insel mithilfe eines Rollers erkunden sollten. Doch vorerst hatten wir beide keine Lust und verschlangen lieber zahlreiche Bücher über unsere Tolinos.
Am Freitag entschlossen wir uns aber dann zu einer Erkundungstour und freuten uns darauf, mehr von der Insel zu sehen. Wir mieteten uns einen Roller und fuhren als erstes auf den Berg Gunung Raya, von wo aus man einen tollen Blick über die Insel haben sollte. Leider war es dort oben sehr diesig und der Leuchtturm war wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Anschließend fuhren wir in den Süden der Insel zum Eagles Square, dem Wahrzeichen von Langkawi. Dort machten wir ein paar Fotos, aßen unser erstes Roti (Blätterteigpfannkuchen mit verschiedenen Füllungen) und waren etwas enttäuscht von unserer bisherigen Route.
Weiter ging es in Richtung Norden zum Tanjung Rhu Beach, der nicht weit von unserer Unterkunft entfernt liegt. Wir holten auf dem Weg unsere Badesachen und machten dort Mittagspause und genossen den atemberaubenden Strand. Unser Strand vor der Unterkunft ist schon paradiesisch, aber diese Bucht brachte uns noch mehr zum Staunen. Es waren kaum andere Menschen hier und das Wasser war unbeschreiblich grün und blau. So waren wir schon wieder versöhnt mit unserem Ausflug.
Gegen späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg in den Westen, um mit dem Skycab auf 650 Meter hoch zu fahren. Im Internet teilten sich die Meinungen, da der Eintritt für malaysische Verhältnisse sehr teuer ist und viele diesen Ort als Touristenabzocke empfanden.
Insgesamt empfinden wir die Insel nicht als sehr touristisch, obwohl momentan in Malaysia Ferien sind. Vermutlich liegt es an der untouristischen Lage im Norden. Natürlich kann man nicht davon ausgehen, dass man hier keinem Touristen begegnet, aber wir fühlen uns hier sehr frei von Touristenmassen.
An dem Skycab fanden wir dann doch einige Touristen vor und waren skeptisch, ob sich die Fahrt nach oben lohnen würde. Wir wurden jedoch überhaupt nicht enttäuscht und hatten traumhafte Ausblicke, die sogar bis nach Thailand reichten. Für ca. 1 Euro pro Person kann man über einen kleinen Nature Walk auf eine Hängebrücke, von wo aus man nochmals einen anderen und besonderen Blick hat. Wir beide haben ja etwas mit Höhenangst zu kämpfen und so machte uns die Schlucht unter unseren Füßen etwas zu schaffen.
Sehr glücklich und versöhnt mit dem Tag machten wir uns auf den Heimweg, da an diesem Abend der Nachtmarkt in unserem Städtchen stattfinden sollte. Auf Langkawi wandert der Nachtmarkt von Ort zu Ort und umrundet dadurch einmal die Insel, sodass alle Einwohner einmal die Woche auf diesen Markt gehen können.
Uns gefiel dieser kleine Nachtmarkt sehr. Er hatte wenig mit den touristischen Nachtmärkten, die wir bisher oft gesehen hatten, zu tun und wird hauptsächlich für die Malaysier angeboten. Es gibt überwiegend Essensstände und teilweise werden Kosmetik und Kleidung verkauft.
Wir freuten uns auf ein Allerlei aus der malaysischen Küche und packten alles für zu Hause ein. Als wir am Roller standen, mussten wir feststellen, wie viele Plastiktüten wir bekommen hatten, und erschraken ein wenig. Die Müllproblematik ist einfach überall zu sehen und man hat das Gefühl, dass die Menschen sich mit der Benutzung von Plastikverpackungen zu wenig auskennen und dadurch nicht sparen. Sicherlich hatten die Menschen vor dem Tourismus weniger Plastik und verpackten viele Lebensmittel in Bananenblätter oder benutzten wiederverwendbare Gegenstände. Eine Aufklärung über die Benutzung von Plastik wäre hier dringend erforderlich und wir sind froh über unsere zwei Vesperdosen und Trinkflaschen, die wir zumindest teilweise anstelle von Plastik benutzen können.
So beendeten wir den Abend mit vollen und gesättigten Mägen und freuten uns auf noch zwei weitere Tage voller Entspannung.
Gerade liegen wir im Bett und gönnen uns etwas Hitzepause, bevor es dann wieder in die Hängematten vor unserer Unterkunft geht. Morgen müssen wir uns von dieser wunderschönen Insel verabschieden und sind uns sicher, dass wir diese 8 Tage nicht so schnell vergessen werden.
Wir freuen uns auf Sri Lanka und das Rumreisen und haben wieder neue Kraft und Motivation, ein neues Land, neue Menschen und deren Kultur kennen zu lernen.
Wir schicken euch viele Sonnenstrahlen nach Hause und wünschen euch eine schöne Adventszeit.
Heute sind wir für eineinhalb Tage wieder nach Kuala Lumpur geflogen und verbringen die Zeit in einem Backpacker Hostel. Sehr einfach, aber eine bewusste Entscheidung, da wir für das ersparte Geld im Vergleich zum Flughafenhotel zehn Tage komplett zu zweit essen gehen können.
Beim Bananenkauf haben wir euch mal in einen typischen malaysischen Minimarket mitgenommen…