Der Rest von Neuseeland (D-J)

Während wir auf unseren neuen Camper warteten, nutzten wir die Zeit und das dortige Internet für die weitere Reiseplanung. Dieses Mal stand ein für uns großer Brocken auf der Agenda: Wir buchten unsere letzten Weltreisewochen und stellten schnell fest, dass ein direkter Heimflug von Mittelamerika nach Deutschland für uns nicht vorstellbar ist. Außerdem fand Miri mal wieder tolle Angebote mit Multi-Stop-Flügen und so ist der Heimflug nun im Kalender eingetragen. Wir werden uns über Miami und Paris langsam der Heimat nähern und Mitte Juli dann in Stuttgart landen. Wir hoffen so, einen guten Abschluss zu finden und uns damit auf die Heimat vorbereiten und freuen zu können.

Nun aber zu den Ereignissen der letzten 2 Wochen. Wills Motorschaden war der Anfang mehrerer Pannen. Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu.

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Ankunft auf der Nordinsel – Wellington, der Vulkan Taranaki und das Tongariro Alpincrossing (A-C.)

Gleich nach der Ankunft in Wellington fuhren wir zügig auf einen der wenigen freien Campingplätze in der Stadt und hatten Glück, dass wir noch einen der letzten freien Parkplätze ergattern konnten. Wir standen direkt am Meer und genossen den Ausblick und ein leckeres Abendessen. Am nächsten Morgen fuhren wir in die Stadt, um mal wieder in die Kirche zu gehen. Der Gottesdienst war toll und der Pfarrer begeisterte uns. Den restlichen Tag verbrachten wir wieder auf dem freien Campingplatz und genossen die Sonne, das Meer und die Landschaft drum herum. Leider regnete es am Montag, sodass ein Besuch in Wellington ausfallen musste und wir beschlossen nach einer warmen Dusche (es gibt immer wieder freie Plätze, an denen man kostenlos duschen darf), uns gen Westen aufzumachen, um zum Vulkan Mount Taranki zu gelangen.

Die Fahrt war anstrengend und dauerte lange. Es regnete ununterbrochen und wir waren froh, dass wir für die weite Strecke nicht einen Sonnentag opfern mussten. In New Plymouth stellten wir Will an einen kleinen See, an dem man sich ein freies Plätzchen aussuchen durfte, und gingen früh schlafen. Die Hoffnung war groß, dass wir den Vulkan am nächsten Morgen sehen würden.

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Die letzten Tage Südinsel (I, A-C)

Franz Josef, Pancake Rocks, Nelson und Fährüberfahrt

Schlimmer als erwartet ist das Unwetter über uns hereingebrochen. Der Regen wurde von Stunde zu Stunde heftiger und es wurde uns ein bisschen mulmig. Neben der Straße schossen die Wasserfälle aus den Bergen neben uns herunter. Das alles hatte trotzdem etwas Magisches und Faszinierendes. Zum Glück fanden wir in Franz Josef ein sicheres Plätzchen auf einem Campingplatz mit Internet und Strom, wo wir uns für die nächsten 3 Nächte einquartierten, um das heftige Unwetter abzuwarten. Auch für neuseeländische Verhältnisse war das Unwetter schwerer als erwartet – die Presse schrieb von einem Jahrhundert-Unwetter und der Notstand wurde ausgerufen. Wir waren froh, nicht alleine auf dem Campingplatz zu sein, und freundeten uns mit einem jungen Paar auf Hochzeitsreise aus Colorado an. Immer wieder tauschten wir neueste Informationen aus, schauten nach den gesperrten Straßen und tranken Kaffee. Der dramatische Höhepunkt des Starkregens war der Brückeneinsturz über dem Waiho-River. Diese einzige Verbindung von Franz Josef Richtung Süden wurde damit zerstört. So waren leider nach dem Unwetter alle Wanderwege in der Nähe des Gletschers nicht mehr erreichbar und Ausflüge ohne Helikopter nicht mehr machbar. Auch der Besuch bei der Werkstatt im Nachbarort Fox Glacier fiel ins Wasser und wir mussten uns selbst helfen.

Insgesamt waren wir aber froh, die Brücke schon passiert zu haben, um nach dem Unwetter weiter Richtung Norden fahren zu können. Wir nutzten die Zeit für Telefonate, buchten weitere Reiseschritte (bald werden wir die Reiseroute für den Rest unseres Abenteuers updaten) und hielten Will mit dem Heizlüfter, so gut es ging, trocken. Am Donnerstagmorgen wachten wir ohne das Prasseln des Regens auf – der erste Gang aufs Klo fühlte sich irgendwie magisch an. Die Ruhe nach dem Sturm war nicht mehr nur eine Metapher, sondern wir konnten es spüren. Verrückt: Wir sind nur ein kleiner Teil auf diesem Planeten und sind der Natur an so vielen Stellen einfach ausgeliefert. Schade, dass wir sie trotzdem oft nicht besser behandeln.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es gezwungenermaßen gen Norden in das kleine Dörfchen Okarito. Die Wanderwege dort boten die einzige Möglichkeit, um die Gletscher und Mount Cook doch noch wenigstens von Weitem zu sehen. Wir hatten Glück und es war klare Sicht und wir saugten die Stimmung und Aussicht vom Okarito Trik in uns auf. Den Rest des Tages verbrachten wir im Auto, um die Pancake Rocks zu erreichen, wo wir – immer noch bei Sonne – gegen Spätnachmittag ankamen und die Pfannkuchentürme im Meer bestaunten.

Die Nacht auf dem nahegelegenen Freedom-Camping-Areal war etwas schwierig wegen zu vieler Sandflies. So machten wir uns am nächsten Morgen ungefrühstückt auf den Weg weiter Richtung Norden und legten die Essenspausen abseits vom Wasser ein. Die Viecher können wirklich unangenehm werden – vor allem jucken die Stiche nachts. Die Strecke führte traumhaft durch die Berge und die Landschaft veränderte sich von Regenwald zu schwarzwaldähnlichen Feldern und kleineren Hügeln. Wieder spätnachmittags kamen wir in Nelson an, wo wir bei Pak’n’Save mal wieder Großeinkauf machten und uns dann wieder auf einen kostenlosen Parkplatz stellten, der aber leider direkt an einer lauten Straße lag. Die einzige Möglichkeit aber am Wochenende stadtnah frei zu stehen und für den Markt am nächsten Morgen nahmen wir das in Kauf.

Der Markt war unheimlich süß mit vielen ausländischen Essensspezialitäten (srilankisches Roti zum Frühstück) und vielen tollen handgemachten Schmuck-, Kleidungs- oder Dekorationsstücken. Von Nelson aus fuhren wir gut 2 Stunden nach Picton, von wo aus wir im Moment mit der Fähre, die wir während des Unwetters gebucht haben, nach Wellington übersetzen. Gegen den Abel-Tasman-Nationalpark entschieden wir uns wegen des Unwetters und der unklaren Wetterlage. Insgesamt ist es für Kayakfahrten und Baden in malerischen Buchten momentan zu kalt geworden. Die Erfahrungen aus der Halongbucht wirken hier noch nach und wir freuen uns jetzt auf die tolle Landschaft der Nordinsel mit Vulkanen, Geysiren und mehr. Wir hoffen auch, das berühmte Alpine Crossing machen zu können, was allerdings vom Wetter abhängt. Die nächsten beiden Tage werden wir von Wellington aus den zweiten Neuseelandteil planen und dann hoffentlich auch unsere Reiseroute noch aktualisieren können. Das Reisetempo und die Zeit, die wir hier in Neuseland eingeplant haben, gefallen uns sehr und wir erleben einen hohen Erholungsfaktor, auch wenn wir oft nur eine Nacht an einem Ort sind. Vermutlich liegt das auch an der Größe des Landes (im Vergleich zu Australien), da die Entfernungen einfach überschaubar bleiben.

Die Lebenseinstellung der Kiwis kann man spüren: Sie leben ein überwiegend sorgloses „No Worries“-Leben und sind tiefenentspannt und glücklich. Die Einstellung färbt auf uns ab und wir lassen das gerne zu. Wenn Neuseeland nicht so weit weg wäre, könnte man sich ein zumindest temporäres Auswandern hierher vorstellen. Auch die kleinen Dorfschulen haben viel Charme.

Bis bald …

 

Milford Sound, das Zentrum der Südinsel Queenstown und der zweite Besuch in Wanaka (G-H, D)

Die Fahrt ins Fjordland verlief ohne Zwischenfälle und wir kamen mittags bei Sonnenschein am Parkplatz „The Divine“, dem Startpunk für den Key Summit Track, an. Einen aufgewärmten Fried-Rice später stapften wir auch schon los und konnten eine knappe Stunde später bereits das Wahnsinns-Panorama dort oben genießen. Wir legten uns in die Sonne und ließen die Strahlen all unsere Glieder wärmen, bevor wir dann den Abstieg und die kurze Fahrt zum DOC-Campingplatz „Cascade Creek“ antraten. Dort nahmen wir eine weitere Solardusche und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Wir freuten uns auf den bevorstehenden Tag, denn eine Bootsfahrt durch den Milford Sound war geplant. Hier hatten wir mal wieder ein Schnäppchen gefunden. Die Internetseite bookme.co.nz bietet kurzfristige Angebote für Aktivitäten in Neuseeland an. Zum unschlagbaren Preis von 29 NZ$ pro Person buchte Miri uns eine 2,5 stündige Bootsfahrt.

 

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Weiter geht’s auf der Südinsel (E-F)

Dunedin (E)

Die Enten des Warrington Domain Freecamps mussten leider wieder enttäuscht von dannen ziehen. Unser Porridge verputzten wir selbst bis auf die letzte Flocke. Und so fuhren wir gestärkt zum Farmersmarkt nach Dunedin, wo wir uns mit frischem Obst und Gemüse für die nächsten Tage reichlich eindeckten. Der Farmersmarkt gefiel uns unglaublich gut. Die Stimmung war gelöst, mehrere Bands spielten und man hatte das Gefühl die Neuseeländer an ihrem Wochenende ein bisschen beobachten zu können. Den restlichen Einkauf tätigten wir im großen Pak’n’Safe, wo wir nicht alleine waren. Ganz Neuseeland inklusive aller Touristen machte seinen Wochenendeinkauf. Zum Glück waren wir gut vorbereitet und konnten so schnell durch den Markt gelangen. An der Kasse aber waren wir der Kassiererin ausgeliefert. Die nette Dame packte uns, wie das in Neuseeland üblich ist, jeden Artikel nach dem Scannen in unseren Wagen und überlegte oft dreimal, an welcher Stelle der eingekaufte Gegenstand nun auch wirklich gut aufgehoben wäre. So brauchten wir also an der Kasse doppelt so lang wie für den Großeinkauf an sich und waren froh, danach zum Aussichtspunkt auf dem Signal Hill zu fahren. Unser Hüpfbild gelang auf Anhieb (Gruß an Selina& Sascha: wir sind mittlerweile echte Profis) und Dunedin gefiel uns von oben deutlich besser als auf der Fahrt durch sein Zentrum. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher zur Baldwin Street, der steilsten bewohnten Straße in Neuseeland. Sie hat 35° Gefälle, was man auf unseren Bildern nur erahnen kann. Die Anwohner taten uns leid. Zum Zeitpunkt des Hauskaufs hatte sicher keiner von ihnen geahnt, dass hier einmal ein solcher Touristen-Hotspot entstehen würde. Weiterlesen

Die ersten Tage in Neuseeland (A-D)

Christchurch (A)

Nach der Landung in Christchurch mussten wir unsere Wanderschuhe kurz inspizieren lassen. Wir hatten gut geputzt und durften einreisen. Auch die verpackten Müsliriegel und der rote australische Sand durften weiter mit uns reisen.

Am Flughafen lief alles sehr unkompliziert. Nach Kauf einer Spark SIM-Karte konnten wir bei Happy Campers unseren Pick-Up-Service bestellen und fuhren dann auch prompt zu deren Depot. Ein junges deutsches Mädel führte uns in den neuen Camper ein, der dieses Mal ein Self-Contained Siegel hat, wodurch er berechtigt ist, auch abseits von Campingplätzen stehen zu dürfen. Schon während der Einführung wurde uns klar, dass wir es hier mit Emmas deutlich älterem Bruder zu tun hatten. Der neue Camper sah auch wie ein Wilhelm aus. Als Zweitname tauften wir ihn Paul (Liebe Grüße an Martina und danke für den Vorschlag). Da Wilhelm aber deutlich cooler ist, als er auf den ersten Blick vermuten lässt, nennen wir ihn liebevoll meist Will oder Willy (englische Aussprache).

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