Abschied aus und Rückblick auf Südafrika

Für den Ausflug nach Franschoek wurde es dann doch zu knapp und wir entschlossen uns einen großen Spaziergang in Kirstenbosch, einem botanischen Garten, zu machen. Außerdem planten wir schon seit über einer Woche den Besuch bei Pick ‘n Pay, da es dort jeden Mittwoch Sushi um die Hälfte reduziert gibt. Zum Sushi bekamen wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang auf unserer Terrasse beschert, bevor wir uns dann auf den Weg zum Flughafen machten. Zum Glück ging es Miri wieder gut – und so stand dem Start in Uganda nichts im Wege.

 

Die letzten Tage in Südafrika fragten wir uns gegenseitig immer wieder: „Und? Südafrika? Deine Highlights?“

Miri: Kruger Nationalpark, Durban, die Farben der Natur, Unterkunft und toller Abend mit S&S in Simons Town, Swartberg Pass und Mountains, Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen

Matze: Straußenfarm, Tsitsikamma Nationalpark, Woodstock (Stadtteil von Capetown) und Capetown, Townships sehen und erklärt bekommen, Wale und Delfine (Tierreich allgemein)

Schon an den Highlights sieht man, wie viele unterschiedliche Facetten Südafrika zu bieten hat.

Die Kriminalität und was sich aus dieser ergibt, dass man als Weißer nachts grundsätzlich nie und in vielen Vierteln auch tagsüber überhaupt nicht selbstständig unterwegs sein kann, beschäftigte uns und schränkte uns in unserer Freiheit ein. Oft bewegt man sich in eingezäunten und gesicherten Komplexen und Unterkünften und kommt dadurch auch sehr viel schwieriger und weniger mit dem ärmeren Teil der Bevölkerung in Kontakt.
Das alles hat aber den Aufenthalt in Südafrika nicht negativ für uns beeinflusst, sondern uns vielmehr gezeigt, wie das Leben in Südafrika funktioniert.

Insgesamt war also Südafrika für uns eine wahnsinnig schöne Erfahrung. Die Gardenroute ist natürlich vor allem geprägt von landschaftlichen Highlights und auch sehr touristisch. Wir sind froh, auch den Teil etwas nördlicher dieser typischen Reiseroute gesehen zu haben, und haben so das Gefühl einen guten Querschnitt vom Land mitbekommen zu haben. Je weiter man Richtung Süden kommt, desto freundlicher und offener werden die Menschen und desto besser wird die Infrastruktur. Gerne würden wir irgendwann an diesen schönen Ort zurückkehren und können dieses beeindruckende Land für Urlaubsreisen sehr empfehlen.

 

C. Kapstadt – Lionshead, Tafelberg und der Rest von Kapstadt

Lionshead

Am Freitag wachten wir früh auf und hofften, dass wir endlich den Tafelberg zu Gesicht bekommen würden. Leider war es nach wie vor etwas bewölkt und man konnte lediglich den Lionshead und den Signalhill sehen. Deswegen entschlossen wir uns, für diesen Tag auf den Lionshead zu steigen und von dort die Sicht über die Stadt zu genießen und den Tafelberg auf den Samstag zu verschieben. Frühes Aufstehen hatte sich gelohnt, denn nicht nur wir hatten uns für diese Reihenfolge der beiden Gipfel entschieden und so wurde es auf und um den Lionshead immer voller, als wir unsere Besteigung schon hinter uns hatten. Die erste Strecke hinauf war gut zu begehen und so kamen wir zügig voran. Das Schöne an dieser Wanderung war, dass man den Gipfel des Lionshead zunächst einmal umrundete und somit von allen Seiten eine Sicht über die Stadt und die Landschaft hatte.  Nach gut einer halben Stunde kamen wir an dem steinigen Aufstieg an. Von dort an waren immer wieder Seile und Schlingen an den Wegen befestigt, damit man sich beim Kraxeln festhalten konnte. Die letzten Meter bestanden dann nur noch aus großen Steinbrocken und teilweise gab es Leitern zur Unterstützung. Uns machte diese Art des Wanderns große Freude und so war die Anstrengung zweitrangig. Oben angekommen wurden wir mit einer tollen Sicht belohnt und stärkten uns mit Bananen und Rusks (typisch südafrikanische Müsliriegel). Leider war nach vor die Tischdecke über dem Tafelberg und so gibt es keine Fotos mit freiem Tafelberg im Rücken.

Unten am Auto angekommen, machten wir uns auf den Weg nach Camps Bay, einem sehr schönen Strand, von dem man einen tollen Blick auf den Lionshead und die 12 Apostel hat. Die Zwölf Apostel sind eine Bergkette, die sich in Kapstadt vom Tafelberg entlang der Atlantikküste in südwestliche Richtung erstreckt. Von dort aus konnten wir den gesamten Heimweg direkt an der Küste entlang fahren und wir hatten nochmals traumhafte Ausblicke über die wunderschönen Strände und Teilorte von Kapstadt.
Den Nachmittag und Abend verbrachten wir an unserem Strand vor dem Haus und mussten mit Erschrecken feststellen, dass dieser sehr schmutzig und voller Müll war. Im Nachhinein konnten wir in Erfahrung bringen, dass dies mit Ebbe und Flut zusammenhängt und der Müll zu manchen Stunden am Tag an unsere Bucht gespült wird. Wir machten es uns auf unserer Terrasse gemütlich und genossen den ersten schönen Sonnenuntergang hier in Kapstadt und waren voller Zuversicht, dass wir am nächsten Tag den Tafelberg besteigen würden.

Tafelberg

Am nächsten Morgen erwartete uns strahlend blauer Himmel.

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Also konnten wir unseren Plan in die Tat umsetzen. Völlig schockiert kamen wir auf dem Weg zum Startpunkt unserer Wanderung auch an der Talstation des Cablecars vorbei. Schon um kurz nach acht drängelten sich Hunderte von Menschen in ewig langen Schlangen entlang der Straße. Erleichtert stellten wir fest, dass am Parkplatz der Platteklip Gorge nur wenig Andrang herrschte, und so schnürten wir die Schuhe und machten uns an den nur zwei Kilometer langen, aber 700 Meter nach oben führenden Aufstieg. Der Aufstieg war wie angekündigt knackig, aber wir unterboten die angegebene Dauer von zwei Stunden und kamen gut gelaunt auf der Tischplatte an.

Zunächst liefen wir Richtung Bergstation der Seilbahn und begegneten auch hier wieder Massentourismus und Chinesen mit Tablets. Aber die andere Seite des Rundweges Richtung Devils Peak eröffnete uns eine fast menschenleere Plattform und Sicht auf die umliegenden Bergketten am Horizont. Die Brotzeit war das erste Mal sehr stressig, da wir von gefühlt 1000 kleinen Mückchen umschwirrt wurden, und so fiel leider zum ersten Mal das Opinelfoto aus (Sorry, Hardy). Auf dem Rückweg wurde Miris Laune kreislaufbedingt etwas schlechter, und dass Matze nach wie vor alle 30 Sekunden für Fotos anhielt („Woaaa guck mal Schatz, wie geil…), trug nicht gerade zur Besserung bei. Dass die Kreislaufprobleme der Start von einem kleinen Magen-Darm-Infekt bei Miri sein würden, war uns zu dem Zeitpunkt nicht bewusst.

Der Abstieg verlief besser als erwartet, der Muskelkater kündigte sich wegen der riesigen Stufen aber schon an.

Im Reiseführer hatten wir gelesen, dass es jeden Sonntag einen tollen Markt in Woodstock gibt, und so freute sich Miri auf ihren lang ersehnten Marktbummel. Richtung Woodstock kamen wir am bekannten Stadtviertel Bo-Kaap vorbei und staunten über die bunten Häuser. In Woodstock kamen wir leider nur für 10 Minuten in den Genuss des Marktes. Die meisten Stände packten um kurz vor drei schon zusammen. Im Reiseführer war das Ende erst gegen 16 Uhr angeben. Der Markt wäre aber sicher toll gewesen. Das Hippster-Flair von Woodstock war noch deutlich zu spüren und so zog es uns einigen Einheimischen hinterher in eine kleine Kneipe an der Straße, wo wir uns auf Anhieb total wohlfühlten. Bei Live-Musik wurde aus der geplanten Coke Zero dann doch noch ein Essen und ein Bier. Für 3 Euro aßen wir beide das Tagesessen: Pork chop with Chips. Wir saßen direkt neben dem kleinen Seitenverschlag, der als Küche diente, und schauten beim Kochen auf offener Flamme zu. Die hausgemachte Chillisoße war das I-Tüpfelchen.

Miri ging es wieder etwas schlechter und so fuhren wir nach Hause. Bevor wir erschöpft ins Bett gingen, gratulierten wir noch Johannes und Astrid zur standesamtlichen Hochzeit und waren  per WhatsApp für einige Minuten beim Fest dabei.

Die restlichen Tage

Nach einer für Miri etwas unruhigen Nacht waren wir dennoch einigermaßen erholt und wollten den warmen Tag (30°) am Bloubergstrand beim Sonnenbaden genießen. Von dort hat man einen traumhaften Blick auf Kapstadt mit seinen Bergen dahinter.

 

Miri wurde nach einer Stunde in der Sonne jetzt aber etwas übel und daher fuhren wir zurück nach Milnerton und stellten fest, dass Miri leicht erhöhte Temperatur hatte, was wirklich sehr untypisch für sie ist. Es folgten zwei Krankheitstage mit teils etwas heftigen Magen-Darm-Verstimmungen. Neben Matzes Aufpäppelungsversuchen mit viel Tee und Hühnersuppe gelang es uns aber sehr erfolgreich, die weitere Reiseroute zu konkretisieren: Wir haben alle großen Flüge bis Australien (März) gebucht und haben auch eine tolle Unterkunft in Kandy (Sri Lanka) über Weihnachten in einem Homestay gebucht. Sobald wir in Uganda etwas Ruhe haben, werden wir die weitere Reiseroute auf unserer Homepage aktualisieren.

Nachdem wir heute (Dienstag) noch einmal kurz an der Waterfront waren (leider hat die südafrikanische Dame den Sinn des Fotoframe nicht verstanden), verbringen wir den letzten Abend bei magenschonender Kartoffelsuppe in unserem Apartment und sind jetzt so langsam aufgeregt, was uns in Uganda erwartet.

Charl, unser Vermieter, stimmte netterweise einem Late-Check-Out für morgen zu und so können wir uns gemütlich von der Wohnung aus erst abends an den Flughafen begeben. Ob wir morgen noch einen Ausflug nach Franshoek schaffen, hängt sicherlich auch von Miris Verfassung ab und so lassen wir uns das noch offen.

C. Kapstadt – Ankunft und die ersten Tage

Tag 21-29

Sehr gemütlich und ausgeschlafen kamen wir in Kapstadt an. Wir machten uns direkt auf den Weg zur Waterfront und schlenderten bei Nieselregen und Nebel an die Spitze eines Piers. Wir hatten das Glück, dass sich das Wetter etwas besserte, und so hatten wir etwas Ausblick auf die Ansätze von Tafelberg und Lions Head, die vorher noch komplett im Nebel verborgen waren. Einzig Signal Hill war ganz zu sehen.

Wir nutzten das sich bessernde Wetter, holten uns einen Kaffee und hörten einer afrikanischen Band zu. Bisher hatten wir noch gar nicht viel afrikanische Musik gehört und so saugten wir die Eindrücke auf und beobachteten die anderen Zuhörer beim Tanzen und Mitsingen.

Später bummelten wir noch eine Weile an der Waterfront entlang und machten das typische Tourifoto beim Tafelbergframe, als uns Sascha und Selina begegneten. Kein Wunder, Kapstadt ist ja auch nur ein kleines Städtchen…
Dabei wurde uns sehr bewusst, wie wichtig und schön es ist, auch in der Ferne Freunde zu haben. Die beiden waren für uns hier in Südafrika eine echte Bereicherung und wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen in Deutschland oder vielleicht schon früher.

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Auch ganz toll, dass Selina und Sascha die ersten Einkäufe und überflüssige Kleider mit nach Deutschland genommen haben. Nach wie vor sind wir mit unseren Packlisten sehr zufrieden, waren aber jetzt froh, ein paar Kleinigkeiten wieder loswerden zu können.
Nachmittags checkten wir in unserer Unterkunft etwas außerhalb der Stadt ein und waren vom Meerblick und dem Blick auf Kapstadt angetan und vollauf zufrieden. Bisher halten sich der Tafelberg und der Lions Head versteckt und eine Wanderung auf die Berge kommt bisher nicht in Frage. Zum Glück sind wir hier bis nächsten Mittwoch.

Tags drauf hatten wir eine Verabredung mit Mr. Blaauw in der Hazeldene Primary School (viele Grüße an Amelie von allen, die wir hier getroffen haben). Anstatt einer Führung oder einem Besuch der Schule entwickelte sich eine Townshiptour mit Keith Meyer, einem Sportcoach an der Schule, da in der Woche vor den Ferien nur noch sehr wenige Kinder in der Schule anwesend sind. Während in der letzten Woche die Lehrer die Zeugnisse fertig machen, nehmen viele Eltern ihre Kinder eine Woche früher aus der Schule. Bei uns in Deutschland undenkbar.

Keith Meyer nahm sich dafür aber sehr viel Zeit für uns und zeigte uns Mitchells Plain und die Nachbargemeinden ausführlich. Wie auch schon bei der Straußenfarm waren wir froh, hier nicht das typische Touri-Programm absolviert zu haben. Misses Steyn schrieb uns im Laufe des Vormittags, dass wir nicht in der Schule essen sollten, da sie uns gerne zum Lunch einladen wollte. Gespannt machten wir uns auf den Weg zu ihr und freuten uns riesig, als sie uns mit Babouti im Ofen empfing. Babouti ist ein Hackfleischauflauf, den wir schon lange essen wollten, weil wir ihn als typisches südafrikanisches Essen empfohlen bekommen hatten. Misses Steyn hatten wir davon beim Lunch zwei Tage vorher erzählt und zusammen mit Liz hatte sie sich die Mühe gemacht, uns zu überraschen. Wir waren vom Auflauf restlos begeistert und freuen uns darauf, dieses Essen für unsere Eltern nächstes Jahr vielleicht nachzukochen.

Der letzte Teil des Tages verlief dann noch wie geplant: unseren Straßenpanzer tauschten wir gegen eine kleine City-Knutschkugel, winkten am Flughafen Selina und Sascha und machten einen Großeinkauf für die kommende Woche.

Am Donnerstag nahmen wir uns einen Tag frei, um Flüge zu buchen und unsere weitere Reiseroute zu planen. Das Wetter war sowieso eher mau und Miri etwas angeschlagen, sodass dem Bett-/Homeoffice-Tag nichts im Wege stand. Für das Wochenende war gutes Wetter vorhergesagt und wir waren guter Dinge am Freitag den Lions Head und am Samstag den Tafelberg besteigen zu können. Abends kochten wir uns Kingfisch, leider waren wir zu gierig und das Essen zu lecker für ein Foto vorher, deshalb nur die Reste….

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B. Simon’s Town

Tag 19-21

Gottesdienst in Mitchels Plain

Aufstehen um 5.30 Uhr und Abfahrt eine Stunde später in Richtung Kapstadt, damit wir Misses Steyn und ihre Schwägerin Liz rechtzeitig in Mitchells Plain abholen und mit ihnen zum Gottesdienst fahren konnten. Als wir die beiden sahen, bestätigten sich unsere Befürchtungen: Für eine sonntägliche Messe waren wir klamottentechnisch nicht gerüstet – unsere etwas schickere Garderobe funktioniert nur bei sommerlichen Temperaturen. Die beiden Damen beruhigten uns und stellten uns nach einer 20-minütigen Autofahrt vielen Gemeinde- und Familienmitgliedern vor. Außerdem erfuhren wir, dass ein sehr besonderer Gottesdienst bevorstand, da ein enges Gemeindemitglied innerhalb der sonntäglichen Messe beerdigt werden würde.

Der Gottesdienst war eine Achterbahnfahrt der Gefühle für uns: Von gospelartigen und freudestrahlenden Gesängen und ermunternden Reden bis hin zu tiefster Trauer und lautem Schluchzen der Angehörigen. Die trauernde Familie durchlebte diese Gefühlsachterbahn ebenfalls im 3-stündigen Gottesdienst intensiv mit und vor der gesamten Gemeinde. Die Lautstärke der gesungenen Lieder und Gebete war beachtlich – bei uns erlebt man das nur in Diskotheken. Es war für uns eine tolle Erfahrung, aber vermutlich hätte es für den Anfang ein Gottesdienst ohne Trauerfeier für uns getan. Immer wieder fühlten wir uns während der Messe etwas fehl am Platz. Unheimlich schön empfanden wir die großartige Unterstützung und Zuwendung für die trauernden Angehörigen. Die komplette Gemeinde wirkt tatsächlich wie eine große Familie. Die Art des Gottesdienstes mit viel Freude und Lautstärke scheint auch viele junge Leute anzusprechen und so ist die Kirche an jedem Sonntag voll. Schade, dass in unseren Kirchen in Deutschland in dieser Hinsicht wohl nicht mit der Zeit gegangen wird. Nach dem Gottesdienst gingen wir mit Misses Steyn noch zum Essen und unterhielten uns angeregt über verschiedene Kulturen, Reisen und genossen die uns mittlerweile bekannte tolle Gastfreundschaft. Ein weiteres Treffen ist geplant und wir dürfen auch noch eine Schule in ihrem Viertel besuchen.

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Muizenberg

Am Nachmittag fuhren wir zur nächsten Unterkunft nach Simon’s Town mit einem kurzen Halt in Muizenberg, wo süße kleine und bunte Badehäuschen den Stadtstrand zieren.

Als wir in unserer letzten Unterkunft vor Kapstadt ankamen, verschlug es uns die Sprache: Bei letzten Sonnenstrahlen tranken wir Cappuccino auf der Gartenbank mit Blick aufs Meer. Diesen Blick genießen wir noch immer vom Sofa aus, das direkt vor der großen Glasfront im Wohnzimmer steht. Das Besondere an dem Haus ist, dass es aus den Steinen gebaut wurde, die hier am Berg vorhanden sind. Für uns eine der schönsten Unterkünfte auf der Gardenroute.

 

Ausflug zum Kap der guten Hoffnung, Chapman’s Peak Drive und zu den Pinguinen

Montag, der HeritageDay, sollte unser letzter Tag mit Selina und Sascha werden. Sie holten uns in unserer Unterkunft ab und wir fuhren gemeinsam zum Kap der guten Hoffnung. Da die kostenfreie Besuchswoche für die Nationalparks vorbei war, half uns heute endlich einmal wieder die Wildcard und wir bekamen kostenlos Zugang zum Kap der guten Hoffnung und zu den Pinguinen in Simon’s Town.

Das Kap der guten Hoffnung ist ein Must-do, wenn man in Kapstadt ist, und so haben auch wir das typische Touri-Foto geschossen. Um das berühmte Schild bilden sich Schlangen für die Erinnerungsfotos und auf den Fotos wirkt es so, als wäre man ganz alleine dort gewesen. Hier ein Dankeschön an die tolle Fotografin Selina.

Auch wenn dieser Besuch ein Muss ist, haben wir deutlich schönere Orte auf der Gardenroute gesehen. Nichtsdestotrotz natürlich eine beeindruckende Landschaft und man kann den Besuch nicht auslassen. Sehr deutlich wurde uns hier, wie gut uns unser Südafrikabesuch gerade jetzt in der Nebensaison gefällt. Man bekam eine Vorstellung davon, wie es hier wohl im südafrikanischen Hochsommer (Dezember) zugehen muss.

Zum Vespern ging’s den Chapman’s Peak Drive entlang an der Küste, wo wir an einem schönen Aussichtspunkt Dosenwurst (Chakalakageschmack – nicht zu empfehlen) und andere Leckereien verspeisten.

Um unsere neugewonnene Freundschaft auf Kamera zu verewigen, versuchten wir uns an einem Hüpfbild. Die (teils kläglichen) Versuche zeigen wir euch nicht alle.

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Am Nachmittag gab es nun für beide Paare gemeinsam (Selina und Sascha hatten es in Betty’s Bay schon vor Ende der Öffnungszeiten geschafft) endlich noch eine Pinguinkolonie in Simon’s Town, bevor es dann zum Grillen ins tolle Steinhaus mit Meerblick zurückging. Wir saßen noch lange zusammen und ließen den Abend bei netten Gesprächen ausklingen.

 

A. Hermanus

Tag 18-19

Eines gleich vorweg: Der Tag verlief anders als erhofft.

Wir kamen frühzeitig im Hermanus Backpackers Inn an. Das Zimmer war in einem kleineren Gebäude mit nur 4 anderen Zimmern und wir hatten ein eigenes Bad, das eines der schönsten der bisherigen Unterkünfte war. Da uns Hermanus auf Anhieb beim Durchfahren gefiel, gingen wir direkt in die Stadt und schlenderten über einen kleinen Flohmarkt an der Kirche, tranken leckeren Kaffee und schlemmten einen überragend leckeren Brownie-Cake als unsere erste Süßigkeit seit langer Zeit. Dabei beobachteten wir die 5-10 Wale, die in der Bucht vor uns lagen. Auch hier wieder das gleiche Spiel: Sie wollten einfach nicht so schön auf unserer Kamera verewigt werden, wie wir sie gesehen haben. Immer wieder konnte man eine riesige Schwanzflosse oder auch einen kleinen Hüpfer sehen.

Im Anschluss machten wir uns auf den Rückweg zum Zimmer und telefonierten mit Johannes, der seinen Geburtstag auf der Wiese bei den Äpfeln in Rottenburg feierte. So weit, so gut. Die von uns heiß ersehnten Pinguine führten uns ins 45 Minuten entfernte „Bettys Bay“. Dort angekommen, sahen wir direkt am Parkplatz schon die ersten süßen Pinguine watscheln und schwimmen. Als wir dann aber gemütlich zum Eingang des Nature Reserves schlenderten, mussten wir mit ansehen, wie gerade die Türen vor unserer Nase geschlossen wurden. Öffnungszeiten bis 16 Uhr – wir standen dort um 3 Minuten nach 4. Zum Glück konnte man auch außerhalb ein paar von den süßen Tierchen beobachten und beim nächsten Stopp in Simon’s Town gibt es eine weitere Kolonie und somit nochmals die Chance für uns, Pinguine aus nächster Nähe zu sehen.

Erschöpft – auch noch vom aufregenden Vortag – gingen wir früh zu Bett, um uns für den nächsten Tag gut zu erholen. Sehr frühes Aufstehen für einen Besuch in einer typischen südafrikanischen Kirche mit Misses Steyn steht auf dem Programm.

I. Witsand

Tag 16-18

(Blick vom Dolphins Point bei Wilderness)

Nächster Übernachtungsort sollte Witsand sein. Von Wilderness aus führte unser Weg über Mossel Bay, eine sehr bekannte Bucht, die jedoch für uns nicht allzu spannend war, da es nach wie vor noch keine sommerlichen Temperaturen hat und Baden deshalb keine Option ist.

Dadurch kamen wir früher als geplant in Witsand in der Unterkunft an und konnten den Nachmittag noch zum Wale beobachten nutzen. Schon wieder hatten wir eine sehr schöne Unterkunft, dieses Mal mit Blick auf die Flussmündung des Breede River.
Das kleine Ferienhäuschen erinnerte uns beide irgendwie an die Häuser unserer Omas, wegen der alten Küche und der Gerüche.

Abends machten wir ein fettes Kaminfeuer und grillten parallel dazu draußen das erste Mal ganz alleine auf südafrikanische Art.

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Für den nächsten Tag war frühes Aufstehen angesagt, da der Weg zum De Hoop Nature Reserve eineinhalb Stunden über nicht asphaltierte Straßen führte. Während der Fahrt überquerten wir einen kleinen Fluss mit einer von Hand gezogenen Fähre, ein tolles kleines Abenteuer.
Die Fähre machte sich auf den Weg zu unserer Flussseite und so blieb Zeit für ein kleines Schwätzchen mit dem Mann aus dem Auto hinter uns, der Hannes hieß und gerade auf dem Weg war, Schafe zu kaufen. Dieses zufällige Treffen sollte ein absoluter Glücksgriff sein, wie sich später herausstellte, denn Hannes lud uns auf dem Rückweg von De Hoop auf seine Farm ein. Dazu später mehr.

Ein paar ordentliche Schlaglöcher später erreichten wir das De Hoop Nature Reserve, zahlten keinen Eintritt, da alle Nationalparks innerhalb dieser Woche kostenfrei besuchbar sind (ob sich da unsere Wildcard gelohnt hat?) und machten uns auf den Weg zur Rezeption. Heute wollten wir das Naturreservat mal auf dem Fahrrad erleben, riechen und hören. Auf dem Weg zum  berühmten Whalewatching Point wählten wir einen Trail, der uns buchstäblich über Stock und über Stein führte, bevor es dann etwas gemütlicher auf Schotter Richtung Koppie Alleen ging. Erschöpft aber auch beeindruckt vom Ausblick und der Landschaft, hatten wir ein tolles Picknick in den Dünen, während wir den Walen beim Spielen zusahen. Die Rückfahrt lag uns etwas schwer im Magen, oder besser gesagt im Hintern, denn dieser schmerzte nach der Hinfahrt auf den harten Mountainbike-Satteln doch ganz ordentlich.

Wir erinnerten uns an die Einladung von Hannes, und da der Nachmittag noch jung war, entschlossen wir uns, seine Farm zu suchen. Wir wurden von seiner Frau empfangen und saßen plötzlich in einem Landhaus, das wie aus einer anderen Zeit wirkte. Hannes freute sich, dass wir der Einladung gefolgt waren, und erzählte uns ein bisschen von seiner Familiengeschichte. Danach folgte ein für uns unvergessliches Erlebnis: Er gab uns zwei Jacken und wir durften wie die Feldarbeiter hinten auf dem Pickup mitfahren, um die Straußeneier einzusammeln. Ein paar Tage früher hatten wir uns bewusst gegen den Besuch einer solchen Farm entschieden, da diese oft touristisch sind und Zoos gleichen. Hier waren wir nun aber wirklich auf einer traditionellen und völlig untouristischen Farm gelandet.

Wir fuhren mit dem Pickup, der Wind blies und die Sonne schien uns ins Gesicht und wir konnten unser Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommen. Hannes und ein Feldarbeiter sammelten die Eier ein und wir durften alles aus nächster Nähe beobachten. Zwei Hennen sahen wir beim Eierlegen und ein Männchen machte den Brunfttanz.

Danach saßen wir noch lange mit Hannes zusammen und wir wären auch gerne über Nacht geblieben (es gibt ein Guesthouse). All unsere Sachen hatten wir aber in Witsand und so bleibt zu hoffen, dass wir vielleicht sein Angebot, bei seiner Tochter und ihrem Mann in Australien unterzukommen, annehmen können. Mal wieder war es toll Einheimische kennengelernt zu haben. Wie jedes Mal waren wir von der Herzlichkeit, der Offenheit, der Hilfsbereitschaft und der Gastfreundschaft überwältigt.

Wie wir vorher schon einmal geschrieben haben und was Hannes nun auch bestätigte: je südlicher man in Südafrika kommt, desto europäischer wirkt das Land und desto freundlicher werden auch die Leute. Aber wir haben es ja schon erwähnt, wir sind froh, schon vor Port Elizabeth angefangen zu haben, um eben auch anderes als „nur“ die Gardenroute zu sehen.

Im Moment fahren wir durch Getreide- und Rapsfelder am De Hoop vorbei. Matze hat dem Fährmann auf der Handfähre bei der Überfahrt geholfen und wir holpern mit 90 Sachen über die Schotterpiste Richtung Hermanus. Wir freuen uns schon seit Tagen auf den Pinguinstrand dort. Dazu dann im nächsten Beitrag mehr.

Bis dahin …

„J-A-M-U-N-A“

H. Wilderness

Tag 14-16

Auf dem Weg von Plett (so sagen die Südafrikaner) nach Wilderness machten wir Halt in Knysna (sprich: Naischna) und genossen erst die Aussicht auf den „Heads“ und waren dann eine Weile shoppen an der Waterfront. Wir kauften ein schönes plastisches Bild und ein geschnitztes Erdmännchen als Andenken – wir planen von Uganda aus unser erstes Päckchen nach Hause zu schicken.

Auf dem Weg nach Wilderness wurde das Wetter schlechter und als wir ankamen, regnete es in Strömen. Cathy brauchte 15 Minuten zur Unterkunft und wir warteten im Auto auf sie, während wir unsere Sachen „tragfertig“ machten.

Sie zeigte uns das Studio in ihrem Ferienhaus und wir waren vom Blick auf den See völlig hin und weg – trotz des Regens. Nach einem gemütlichen Lunch mit Summer Rolls (Danke, Leni!) wollten wir nochmals ein bisschen nach draußen und machten uns auf den Weg für einen Kaffee. Im Zentrum von Wilderness angekommen, entdeckten wir das Hotel, von dem uns Cathy bei unserer Ankunft erzählt hatte, in dem es ein SPA gibt, das auch von Tagesgästen genutzt werden kann. Als wir den Preis für die Tagesnutzung hörten, fuhren wir im Eiltempo zurück zur Unterkunft und holten unsere Badesachen. Für gut 4 Euro pro Person relaxten wir im 5*-SPA des View-Hotels und wärmten uns so richtig auf.

Trotz weiterhin schlechter Wettervorhersage machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg in die Karoo-Wüste, die sich zwischen den Outeniqua-Bergen und den Swartberg Bergen erstreckt. Am Wasserfall angekommen rissen die Wolken auf und wir konnten 3 Stunden Sonne genießen. Spontan entschlossen wir uns, den Swartberg-Pass doch zu fahren, von dem wir morgens gehört hatten, dass er bei dem schlechten Wetter vermutlich geschlossen sein würde. Diese Entscheidung stellte sich als Glücksgriff heraus. Am höchsten Punkt vesperten wir in der Sonne bei 16°C und bei 360°-Panorama, bevor dann alles zuzog und wir im Schnee und 15°C kälter 10 Minuten später wieder dem Meer entgegen fuhren. Nach diesem tollen Tag gönnten wir uns nochmals 2 Stunden im SPA und lassen aktuell den Abend gemütlich ausklingen.

 

G. Plettenberg Bay

Tag 13-14

Ein letztes Mal Frühstück in unserem Waldhäuschen im Tsitsikamma Park, danach ging es für uns nach Plettenberg Bay. Die Abstände zwischen unseren Stopps werden immer kürzer und so können wir die „Umzugstage“ trotzdem für Vieles nutzen.

So besuchten wir heute die Robberg Island, eine Halbinsel bei Plettenberg Bay. In diesem Naturreservat kann man landschaftlich tolle Wanderungen machen und nebenbei viele Robben sehen. Wir entschieden uns für die große Tour und umrundeten die Insel komplett. Immer wieder schauten wir den Robben beim Sonnen, Schwimmen und Spielen zu.

 

An der Spitze der Insel machten wir Mittagspause (Dosenwurscht !!! 😉 ) und konnten tatsächlich einen Hai auf Beutejagd beobachten. Dass es ein Hai war, wurde uns erst hinterher klar, als uns der Besitzer unseres Guesthouses sagte, dass es derzeit viele Haie um die Insel herum gebe. Erst als der Hai nur noch aus der Ferne zu sehen war, drückten wir auf „Rec“ und haben die Aktion also nicht auf Video, aber in unseren Köpfen. Der Rückweg an der anderen Seite der Insel gestaltete sich etwas anspruchsvoller  als der Hinweg. Viele felsige und sandige Wege zum Klettern und das Vorankommen war etwas mühsam. Wir tankten Kraft an einem traumhaften kleinen Strand und merkten beim Durchschnaufen mal wieder, wie schön wir es im Moment haben.

 

Passend zur Laune gab es im Guesthouse ein Upgrade in den ersten Stock, so dass wir hier bei Meerblick im Bett (mit Heizdecke) gerade die Füße wärmen. Vielleicht noch zur Erklärung: Der Frühling hier in Südafrika hält teils sommerlich warme Tagestemperaturen für uns bereit. Sobald dann aber die Sonne weg ist (kurz nach 18 Uhr ist Sonnenuntergang), wird es echt frisch und man freut sich über Heizung, Decke, und Co.

F. Tsitsikamma Nationalpark

Tag 10-13

Nächstes Übernachtungsziel von Colchester aus war eine kleine Waldhütte im Tsitsikamma Nationalpark. Unterwegs fuhren wir auf Empfehlung von James noch kurz in den Krachakamma Tierpark, der uns aber nicht wirklich überzeugen konnte. In Jeffreys Bay, dem Surfer-Hipster-Ort Südafrikas, machten wir Mittagspause und Miri fand auf Anhieb das beste Fischrestaurant der Stadt und wir hatten ein spitzenmäßiges Sushi mit dem wohl frischesten Lachs, den wir bisher je hatten, direkt aus dem Meer.

Von dort aus machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Cape St. Francis, wo wir am Leuchtturm ein paar schöne Schnappschüsse machten.

Dort fiel uns noch einmal ganz extrem auf, wie dicht „Arm“ und „Reich“ in Südafrika nebeneinander leben. Mauern mit Stacheldraht umgeben die Viertel der Reichen, um sich vor Überfällen zu schützen. Die beiden Videos sind innerhalb von einer Minute entstanden.

Und so kauften wir dann im Schickimicki-Supermarkt bei den Reichen und Schönen ein und kamen uns etwas deplatziert vor. Umgekehrt wären wir uns in Humansdorp bei den Ärmeren ebenfalls etwas deplatziert vorgekommen und wir hätten uns wieder eher Sorgen um unser Auto und unsere Sicherheit machen müssen. Das ist so ein bisschen das Dilemma, in dem man manchmal steckt, hier unten.

Der Nationalpark und unser „Forest Hut“ überzeugten uns auf Anhieb und wir freuten uns auf 3 Nächte in der Natur.

Für die erste kleine Wanderung verabredeten wir uns mit Selina und Sascha (die beiden aus St. Port John’s) und kletterten mit ihnen in Richtung Wasserfall den Beginn des „Ottertrails“ an der Küste entlang. Auf dem Rückweg hatten wir das Glück eine Delphin-Familie beim Wellenreiten beobachten zu dürfen. Mal wieder genossen wir den Tag und die Gespräche mit den beiden und verabschiedeten uns bei einem Kaffee im Restaurant des Camps – dieses Mal mit den Worten „Bis bald … wir sehen uns eh nochmal.“

Abends luden uns unsere Nachbarn aus der gegenüberliegenden Waldhütte, Greg und Pam, zu einem typischen südafrikanischen Braai (Barbecue) ein. Es gab drei verschiedene Arten Fleisch und eine tolle Vorspeisenplatte und so bekamen wir an diesem Abend viele typisch südafrikanische Speisen und Getränke von den beiden serviert und fühlten uns pudelwohl bei Gesprächen über Schule, Ferien, Arbeiten und Reisen. Wie die perfekte Work-Life-Balance aussieht, konnte nicht abschließend geklärt werden. Die Gastfreundschaft der beiden war umwerfend und einmal mehr merkten wir, dass Südafrikaner gerne teilen und sehr herzliche Gastgeber sind.

Am darauffolgenden Tag erkletterten wir uns beim „Mouth-Trail“ einen atemberaubenden Ausblick. Der Weg führte zunächst an der Flussmündung des Storms River über eine lange Hängebrücke, bevor wir den anstrengenden steilen Aufstieg zum Aussichtspunkt hinter uns brachten.

Anstatt des ursprünglich geplanten zweiten Trails, der durch die Wälder geführt hätte, entschlossen wir uns, den Nachmittag am Strand von Natures Valley zu verbringen, um die sich wieder zeigende Sonne zu genießen. Nach einem tollen Vesper (Dosenwurst geht nicht nur auf Gipfeln) machten wir einen tollen Mittagsschlaf in der Sonne und tankten Kraft beim Rauschen des Meeres.

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Die offizielle Gardenroute ist traumhaft schön – dennoch sind wir glücklich darüber, mit Johannesburg, Durban und den Drakensbergen auch andere – vielleicht weniger schöne und vor allem weniger touristische Ecken Südafrikas kennengelernt zu haben. Das Land überrascht einen immer wieder von Neuem und lässt sich schlicht nicht beschreiben. Es gibt so viele Kontraste und Facetten.

Heute hatten wir beide irgendwie das Gefühl, so langsam wirklich auf unserer großen Reise angekommen zu sein. Es ist schön, immer wieder tolle Menschen kennenzulernen und mit Selina und Sascha auch Freunde und damit irgendwie etwas Alltag in den erlebnisreichen und eindrucksvollen Tagen zu haben. Wir gehen die Tage mittlerweile relaxed und entspannt an, lassen uns von nichts aus der Ruhe bringen und genießen in vollen Zügen. Die Unterhosen reichen noch aus – wo wir das nächste Mal waschen können, ist ungewiss – notfalls hilft Rei in der Tube. Es juckt uns einfach nicht.

Bei Kerzenschein und Tee beenden wir eben den neuen Blogbeitrag, bevor er morgen in Plettenberg auf die Homepage gestellt wird. Und jetzt geht’s ins Bett mit schönem Meeresrauschen im Hintergrund.

C. D. E. Port St. Johns / King Williamstown / Colchester

Tag 5-10

Port St. Johns – M&M meet S&S

Tag 5-7

Von den Bergen aus ging es wieder zurück an die Küste, auf die wir uns nach dem kurzzeitigen Winter wegen der Sonne und der Wärme sehr freuten.

Angekommen in Port St. Johns waren wir zunächst etwas enttäuscht, da wir uns den Ort an der Küste idyllischer vorgestellt hatten. Unsere Unterkunft lag jedoch etwas abseits des Ortes ein Stück den Hügel hoch, und als wir die Terrasse betraten, waren wir sprachlos. Ein tolles Haus mit Glasfront und atemberaubendem Ausblick in eine malerische Bucht sollte für zwei Nächte unser Zuhause sein. Hinzu kam, dass bei unserer Ankunft Sascha und Selina bereits auf uns warteten, ein ebenfalls deutsches Paar mit ähnlicher Reiseroute. Wir verstanden uns auf Anhieb toll und verbrachten die Tage gemeinsam mit Strandspaziergang, tollen Gesprächen, Lesen, Kochen und gemeinsamen Stunden am Kaminfeuer. Gerne hätten wir den Aufenthalt ein klein wenig verlängert. Vielleicht treffen M&M im weiteren Verlauf nochmal auf S&S.


King Williamstown

Tag 7-8

Der Weg nach King Williamstown führte durch Mthata, wo uns im Nelson Mandela Museum etwas Geschichte erwartete. Natürlich sind Nelson Mandela und seine Verdienste und sein Leben bekannt. Das Museum lieferte dennoch tolle Einblicke in seine frühe Kindheit und vermittelte ein tolles Bild vom ersten demokratisch gewählten Präsidenten Südafrikas. Dass diese Präsidentschaft erst 1994 begann, wurde uns hier nochmal bewusst. Erst seitdem gibt es „the ministery of rebuilding and developement“, das sich vorwiegend um die Ärmsten der Armen kümmert. Auf dem Weg von Mthata nach King Williamstown machten wir eine kurze Kaffeepause in East London und hatten Lunch und Car office auf dem Weg dorthin. King Williamstown nutzten wir lediglich für eine Übernachtung, um nicht den kompletten Tag im Auto verbringen zu müssen.


Colchester

Tag 8-10

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Port Elizabeth. Wir waren bei Punji zum Kaffee eingeladen, die wir 2 Tage vorher in Port St. John’s kennengelernt hatten. Danach aßen wir in einem tollen und günstigen Restaurant (Something different) direkt vorne am Meer zu Mittag und riefen Mama Regina zu ihrem Geburtstag an. Am Nachmittag fuhren wir zurück nach Colchester und bezogen unser Zimmer im „Sundowner B&B“ bei James, einem netten alten Mann, der uns abends auf ein Bier einlud und uns viele Geschichten erzählte und Erlebnisse mit Gästen schilderte.

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Früh am nächsten Morgen fuhren wir in den Addo Elephant Park, dessen Eingang nur 2 Minuten von unserer Unterkunft entfernt lag. Wieder konnten wir eine tolle Zeit mit Afrikas wilden Tieren verbringen. Da es aber im Vergleich zum Kruger Nationalpark deutlich bewachsener und grüner war, war es auch schwieriger, Tiere zu entdecken. Das Highlight waren 2 Erdmännchen (Meerkats), die am Straßenrand buddelten und sich immer wieder umschauten. Wie ihr vielleicht wisst, haben diese Tierchen eine besondere Bedeutung für uns.

Zum Mittagsschlaf kamen wir zurück in die Unterkunft und fuhren dann am Sundays River entlang in die Dünen zum Rivers Mouth, der Stelle, wo der Fluss ins Meer mündet. Die Landschaft war gigantisch. Wie immer können die Bilder das leider nur ansatzweise festhalten. Der offizielle Beginn der Gartenroute hier bei Port Elizabeth gefällt uns gut und lässt erahnen, was da noch Tolles kommen mag die nächsten Wochen.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Lisa, an deren Tipps und Empfehlungen Miri sich beim Buchen entlanggehangelt hat. Auch Nini und Katha haben uns mit ihren Empfehlungen und Tipps viel geholfen. Danke 🙂