Melbourne & Sydney

Der Reisetag von Alice Springs nach Melbourne kam uns vor wie eine Art „Wellness-Tag“. Wir flogen über Sydney, das Wetter und die Aussicht aus dem Flugzeug war toll, wir saßen in beiden Flugzeugen in der vorletzten Reihe und konnten, weil niemand hinter uns saß, problemlos unsere Lehnen zurückstellen. Auf dem ersten Flug sahen wir einen rührenden Film „Instant Family“, der uns ein paar Tränchen verdrücken ließ. Auf dem zweiten Flug gab es das mit Abstand beste Flugzeug-Essen unserer gesamten Reise: Lachssalat mit braunem Reis. Wir werden versuchen, das bei Gelegenheit nachzukochen und das Rezept einzustellen.

 

So kamen wir also sehr entspannt am Flughafen in Melbourne an und setzten uns in den Skybus, der zwischen Flughafen und Innenstadt pendelt. Für das letzte Stück zum Airbnb nutzten wir zum ersten Mal Uber Pool – also ein geteiltes Uber. Da Uber Pool in Melbourne gerade neu eingeführt wurde, bekamen wir die Fahrt von Uber geschenkt, was wir natürlich für die Rückfahrt auf unserem zweiten Mobiltelefon ebenfalls nutzten. Im Airbnb erwartete uns Lindsay, der ein Zimmer seiner Wohnung bei Airbnb eingestellt hat und bei dem es uns gleich gefiel. Das Zusammenleben mit ihm war unkompliziert und das Verhältnis zwischen guten Gesprächen und „Sich-in-Ruhe-lassen“ passte perfekt.

Für den ersten Tag in Melbourne hatten wir uns mit Ursel und Andy verabredet. Ursel ist die Cousine von Regina und ist mit ihrer Familie nach Australien ausgewandert, als sie 11 Jahre alt war. Miri hatten die beiden einmal gesehen, als sie das letzte Mal in Deutschland waren. Miri war damals 5 Jahre alt und hat deshalb keine Erinnerung daran. Ursels Tochter Judy aber hatte Miri bei Melas Hochzeit kennengelernt.

Das Zusammentreffen mit Andy und Ursel war von Anfang an sehr herzlich und wir verbrachten einen tollen Tag gemeinsam. Die beiden hatten einen Ausflug nach Williamstown mit dem Boot für uns geplant, wo wir zusammen den Mittag verbrachten. Es gab viel zu erzählen und zu lachen und so fiel uns allen der Abschied von der neu kennengelernten Verwandtschaft doch schwerer als gedacht.

 

Unseren zweiten Melbourne Tag nutzten wir für Sightseeing – sofern man davon in Melbourne überhaupt sprechen kann. Wir verbrachten den Tag zwischen Docklands und Innenstadt, bummelten durch die Hochhaus-Schluchten, genossen die Ausblicke, das viele Grün und den tollen Fluß und statteten kurz der State Library einen Besuch ab, um den tollen Lesesaal „The Dome“ zu besichtigen. Abends gab es im Steakhouse das Monday-Special, das uns Schwaben gerade recht kam, bevor wir uns dann auf den Heimweg zu Lindsay machten. Melbourne begeisterte uns von Anfang an und es war das erste Mal, dass wir uns auf Anhieb vorstellen konnten, hier für längere Zeit zu leben. Aber keine Sorge – wir freuen uns darauf, euch alle im Juli wiederzusehen. Zwar war der Aufenthalt in Melbourne kurz, aber dennoch schön und intensiv und die Stadt wird uns sicher in toller Erinnerung bleiben.

 

Auf dem Flug nach Sydney hatten wir wieder kein Glück – wir saßen erneut auf der falschen Seite, um beim Landeanflug die berühmte Oper um den Circular Quay sehen zu können. Statt mit der Bahn fuhren wir mit dem Bus zu unserem Airbnb, das wir dieses Mal ganz für uns alleine hatten. Die Bahn-Station am Flughafen ist privatisiert und so zahlt man für Fahrten von und zum Flughafen grundsätzlich mal 15 AU$ extra. Der Bus braucht genau so lang und man steigt ebenfalls einmal um. Gut, dass wir verglichen hatten und – das müssen wir zugeben – auf der Uluru-Tour den entsprechenden Tipp bekommen hatten.

Da wir eine ganze Woche für Sydney eingeplant hatten, konnten wir es sehr gemütlich angehen. Die ersten beiden Tage verbrachten wir jeweils mit Sport, Kochen und Weiterreiseplanung und nur jeweils einem halben Tag City-Tour. Am ersten Tag fuhren wir zur Oper und kamen in den Genuss, Harbour-Bridge und Umgebung bei tollen Wolken und Gewitter zu sehen. Am zweiten Tag ging es auf den Paddy-Market – ein asiatischer Markt, der unser „Heimweh“ weckte. Wir schlenderten durch die Stadt, besuchten noch ein letztes Mal Kmart, wo wir noch einen Gutschein über 8,50 $ übrig hatten von unserer nicht genutzten und daher retournierten Solardusche, und stellten recht schnell fest: Melbourne gefällt uns viel besser als Sydney. So kam es uns ganz gelegen, dass Judy (Ursels Tochter) uns übers Wochenende zu sich einlud. Sonst wären wir in die Blue Mountains gefahren.

 

So setzten wir uns am dritten Tag in den Zug, um 2 Stunden später in Pheasants Nest bei Judy und ihrer Familie anzukommen. Judy erwartete uns mit ihrer Tochter Darcy strahlend am Bahnhof und wir fuhren mit ihnen nach Hause. Wir lernten uns bei Kaffee und Kuchen kennen, Judy hatte einen tollen Apfelstreuselkuchen gebacken und wir fühlten uns sofort sehr willkommen und irgendwie ein bisschen wie zu Hause. Ein wenig später kam Gavin vom Arbeiten nach Hause, bevor als letzter der Baxters Travis vom Schulausflug eintrudelte. Wir verbrachten einen tollen und lustigen Abend mit Grillen, ein paar Drinks und hatten uns viel zu erzählen.

 

Etwas zu spät gingen wir ins Bett, um so richtig ausgeschlafen in den nächsten Tag zu starten, denn wir brachen am Samstag schon früh auf zum Robertson Festival – ein Country-Festival mit Viehschau, Jahrmarkt und allem, was dazu gehört. Judy war als Kampfrichterin für die Haustier-Wettkämpfe zuständig und wir halfen fleißig mit, die Preise zu überreichen. Danach schlenderten wir durch die Hallen, wo die besten und größten Obst-Stücke, Gemüse, Torten und Blumen preisgekrönt zur Schau gestellt wurden. Wir aßen auf dem Festgelände zu Mittag, bevor wir uns alle noch im Kartoffel-Werfen versuchten. Man wirft mit Kartoffeln auf ein Brett voller Nägel und versucht dem dort angepinnten Geldschein am nächsten zu kommen – Gavin war der einzige, der das Brett traf. Das Ganze ist deutlich schwieriger, als es aussieht – die Kartoffel gerät im Flug ziemlich leicht aus der Balance.

 

Nachmittags brachen wir auf, um noch ein wenig die schöne Gegend zu erkunden, in der die Baxters leben. Wir besuchten die Carrington Falls, liefen im Regenwald spazieren (Minnamurra Rainforest) und hatten einen tollen Blick über die Küste bei Wollongong. Im Anschluss setzte uns Judy mit ihrer Familie netterweise in Cambelltown an der Haltestelle MacArthur ab, von wo aus wir ohne Umsteigen mit dem Zug bis zur Centralstation durchfahren konnten, von wo aus wir dann nach Petersham in unser AirBnB fuhren. Es war ein toller Ausflug für uns und wir sind sehr froh, die vier liebevollen und herzlichen Australier kennengelernt zu haben. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal für die Gastfreundschaft und die Einladung – es war uns ein großes Vergnügen und wir hoffen, wir können und dürfen uns im Dezember revanchieren. Die Baxters werden Ende des Jahres für 3 Wochen nach Europa reisen. Bye Judy, Darcy, Gavin and Travis and see you soon.

 

Unser letzter Tag in Australien war der gestrige Sonntag. Sonntags kann man in Sydney für 2,70 AU$ den ganzen Tag alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und so fuhren wir zur Oper ans Wasser, machten von dort aus eine tolle, lange Fährfahrt, um Sydney aus anderer Perspektive zu sehen, und besuchten den Rocks Market.

 

Abends fuhren wir noch einmal ans Circular Quai und liefen ein Stück auf die Harbour Bridge für einen tollen Blick bei Nacht auf Oper und Skyline. Danach ging es schnell ins Bett, denn Aufstehen war für 4.30 Uhr angesagt. Aktuell ist es kurz vor 8 Uhr und wir laden vom Flughafen aus unseren letzten Australien-Beitrag hoch. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht … wir können es kaum fassen. Heute Nachmittag kommen wir in Christchurch an, holen das Geschwisterchen von Emma ab und werden nach einem Großeinkauf versuchen, noch ein Stück Fahrt Richtung Tekapo zu machen. Mal sehen, wie lange wir fit sind. Nächste Nachrichten von uns also dann aus Neuseeland. Guten Wochenstart an alle.

 

Alice Springs – Uluru Tour

Wie erwartet war die Ankunft in Alice Springs sehr heiß. Umschwirrt von Fliegen liefen wir vom Hostel aus noch kurz in die Innenstadt, um Lebensmittel zu kaufen auch für den Tag nach der Uluru Tour. Für den Sonnenuntergang stapften wir einen Hügel hinauf und hatten einen schönen Überblick über das sehr beschauliche Alice Springs. Unser Hostel ist von einem deutschen Paar geführt. Miriam und Seb halfen uns im Vorfeld mit vielen Hinweisen und Tipps zur Erkundung des Outbacks und schlussendlich entschieden wir uns über die beiden eine Tour zu buchen, was wir nicht bereut haben. Mit Mulgas Adventures ging es am nächsten Morgen um 6 Uhr Richtung Uluru. Rebecca, unser Tourguide, holte uns gut gelaunt mit dem Bus am Hostel ab und wir sammelten einen Teil unserer Gruppe ein, bevor wir dann 6 Stunden Fahrt ins Outback vor uns hatten.

 

 

 

 

 

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I. Adelaide

Ohne Frühstück starteten wir von Whyalla aus Richtung Port Augusta, wo wir mal wieder mit tollem Blick unser Porridge und Kaffee und Tee zu uns nahmen. Von dort aus waren es noch knapp 400 km bis Adelaide, die sich etwas in die Länge zogen. Wir merkten, dass uns die insgesamt 3000 km der letzten Wochen in den Knochen steckten und waren sehr froh, als wir in Adelaide auf unserem vorreservierten Campingplatz ankamen. Die Reservierung hatten wir gemacht, weil wir Trubel und einen vollen Platz zum Wochenende erwartet hatten, was auch stimmte. Der Stellplatz für die erste Nacht war leider ganz am Rand neben dem Yacht-Club, wo abends eine Hochzeit mit lauter Musik stattfand. Und auch Schatten fehlte an dem ersten Stellplatz, was bei den mittlerweile wieder 35° ganz schön an den Nerven zehrte. Am nächsten Morgen auf dem Weg zur Kirche organisierten wir uns einen Platzwechsel für die nächsten beiden Nächte und freuten uns auf Schatten und Ruhe.

Die Kirche in Glenelg hat wohl ähnliche Probleme wie viele deutschen Kirchen: Die Gemeinde ist schwer in die Jahre gekommen und es fehlte der Pep. Trotzdem freuten wir uns über etwas besinnliche Ruhe und den Leib Christi.

Nach der Kirche schlenderten wir über 2 Sonntagsmärkte, die für uns aber eher uninteressant waren – verschiedene kleine Künstler und Startups stellten ihre Produkte vor. Wir vermissten das Chaos, den Gestank und all die günstigen Leckereien der asiatischen Märkte und bekamen etwas Heim(?)-/Fernweh. Asien hat uns doch sehr geprägt, vor allem was seine Küche angeht – wir sind beim Essen immer noch fast ausschließlich im asiatischen Bereich, vielleicht auch, weil hier einfache OnePot-Gerichte tolle Ergebnisse liefern.

Zurück am Campingplatz schnappten wir endlich mal wieder die Schnorchel und erkundeten bei Ebbe das Meer vor dem Brighton Caravan Park. Sehr schön zu sehen war die tolle und blühende Pflanzenwelt hier unter Wasser, auch wenn wir nur wenige Tiere sehen konnten.

Gestern gab es dann Frühstück auf dem Mount Blufty, von wo aus wir einen tollen Blick über das Zentrum von Adelaide und die Küste mit Glenelg und Brighton hatten. Für uns ist es immer ein Must-Do, Städte von oben zu sehen, um sich einen Überblick zu verschaffen und sich die Sache so besser vorstellen zu können.

Von dort aus fuhren wir zu einem Parkplatz mitten im Zentrum, den wir vorher wieder recherchiert hatten – wegen Emmas Höhe ist es in Großstädten schwierig mit dem Parken. Für 10AU$ konnten wir 2 Stunden durch die Stadt bummeln und schafften es sogar noch, einen Eimer zu kaufen. Die Eimer für das Abwasser aus der Spüle bei Emma sind ein Thema für sich. Matze überfuhr die letzten beiden beim Rückwärtsfahren und so waren wir froh, bei Coles für 1AU$ einen neuen zu bekommen.

Auf dem Rückweg bekam Emma noch eine ausführliche Dusche im HappyCarwash, bevor wir den Nachmittag und Abend inklusive Sonnenuntergang nochmal sehr am Strand und mit Schnorcheln genossen.

Was man auf Weltreise wirklich lernt: Wir genießen jeden Aufenthalt bzw. Reiseabschnitt bis zum Schluss und lassen uns nicht durch Packen/Putzen oder anderes am Ende stressen. So packten wir also im Dunkeln, dafür etwas kühler, unsere Backpacks und stellten fest, dass wir das Packen noch nicht verlernt haben – nach 40 Minuten waren wir „griacht“ (gerichtet – also fertig gepackt) und konnten bei einer Folge „Terra X – Weltgeschichte“ entspannen und dabei dieses Mal etwas über das Mittelalter lernen.

Aktuell sitzen wir am Flughafen und warten aufs Boarding – es geht mit Virgin Australia nach Alice Springs, wo wir die nächsten 3 Tage eine tolle Tour zum Uluru, Kings Canyon und Co. gebucht haben, worauf wir uns sehr freuen. Wir sind gespannt und bisher ist nur eines absolut sicher: Es wird heiß – seeeehr heiß.

Liebe Grüße aus Adelaide und bis bald …

 

F. Streaky Bay & G. Port Lincoln & H. Whyalla

Die Fahrtage gestalten wir flexibel und frühstücken oft nach der ersten Stunde Fahrt irgendwo schön am Strand oder an der Küste. Die Küste ab Ceduna südwärts ist wunderschön und erlaubt regelmäßig tolle Abstecher ans Meer. Im Supermarkt fanden wir Vollkorn-Brot, was Miri zum Jubeln brachte. Zum Baden ist es leider immer noch etwas zu kühl. In Streaky Bay steuerten wir einen Campingplatz an, auf dem es eine traumhafte Sicht aufs Meer gab und wo wir den Nachmittag über entspannten.

Tags darauf fuhren wir nach Port Lincoln weiter, wo wir die Hängematten zwischen Emma und den schattenspendenden Baum hängten und die Seele und uns baumeln ließen. Auf einem Flyer an der Rezeption fanden wir Informationen zum „Whaler‘s Way“, einem traumhaften Küstenabschnitt ganz an der Südspitze der Eyre-Halbinsel, der als Geheimtipp gilt. Wir entschieden, uns am nächsten Morgen den Schlüssel im Visitor-Center zu holen und den Tag dort zu verbringen. Leider verlief der entspannt geplante Ausflug alles andere als entspannt – wir sollten hier eine böse Überraschung erleben.

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E. Esperance

Kaum aus den Bergen heraus bekamen wir auch schon wieder Sehnsucht nach dem Meer und der Küste, wovon es in Esperance reichlich geben sollte. Leider machte uns hier das Wetter ein wenig einen Strich durch die Rechnung. Die letzten Sonnenstunden nach Ankunft in Esperance genossen wir noch am Strand, bevor die Sonne sich für zwei Tage verabschiedete. Der puderzuckerweiße Sand unter unseren Füßen ließ uns staunen und wir waren mal wieder baff, was für schöne Küsten es in Australien gibt.

 

Am nächsten Morgen nahmen wir uns den „Great Ocean Drive“ vor und begannen hiermit am Hafen von Esperance. Esperance an sich hat wenig zu bieten und ist hauptsächlich für seine schönen Küsten und malerischen Buchten bekannt. Vor dem Mittagessen stand ein Einkauf an. Wir waren überrascht – auch Woolworth ist vom Preisniveau her erträglicher, als wir es erwartet hatten. Für die nächsten zwei Nächte zogen wir auf einen günstigeren Campingplatz um und starteten von dort aus zum Teil Zwei des Great Ocean Drives, der uns vorbei an Pink Lake (nicht mehr pink) die traumhafte Küste entlang führte.

 

Bei den vielen Küsten und Stränden erinnerten wir uns an die Aussage von Uli, der in Bezug auf das Ende seiner Weltreise einmal sagte: „Und dann juckt dich auch der 400. Strand nicht mehr groß.“ Selbstverständlich schätzen wir die Schönheit der Natur wert, merken aber, dass sich die Fotos der verschiedenen Strände ähneln und die Faszination mit der Zeit etwas nach lässt. Vielleicht ergeht es euch ja mit den Fotos ähnlich.

Gestern zeigte sich die Sonne noch weniger und es tröpfelte ab und zu. Wir ließen den Tag mit einem tollen Frühstück sehr gemütlich beginnen und machten uns gegen Mittag auf zum Cape le Grand Nationalpark. Dieser ist bekannt für die Lucky Bay, eine Bucht, in der Kängurus leben. Selbstverständlich wollten auch wir dorthin und das bekannte Fotomotiv nachstellen. Schon aus der Ferne ist die Bucht ein Traum: türkisfarbenes Wasser, weißer Sand und traumhafte felsige Landschaft drum herum. Das schlechte Wetter hatte hier einen großen Vorteil. Die sonst üblichen Touristenmassen waren ausgeblieben und nur wenige Spaziergänger und Jeeps begegneten uns am Strand. Ja ihr habt richtig gelesen: es ist uns gänzlich unverständlich, wieso es in einem Nationalpark erlaubt ist, mit dem Jeep am Strand entlang zu fahren. Wir wollen nicht wissen, wie das bei schönem Wetter und in der Hochsaison aussieht.

Zu Beginn unseres Spaziergangs wollten wir uns einer Kängurufamilie nähern, die kurz vor unserer Ankunft aufgeschreckt worden war und die Flucht ergriffen hatte. Voller Hoffnung suchten wir immer wieder die Küste ab und hatten auf dem Rückweg Glück, viel Zeit mit einem einzelnen Känguru zu verbringen und es sogar zu kraulen.

 

Glücklich kehrten wir zu Emma zurück, um uns mit Blick auf die Bucht einen Kaffee zu gönnen. Auch hier hatten wir nochmal Glück: eine Känguru-Mama mit Nachwuchs kam neugierig angehüpft und verbrachte ein bisschen Zeit mit uns.

 

 

Abends am Campingplatz gab es zum ersten Mal in Australien Fleisch in Form von Burgern. Die Gründe für unseren deutlich reduzierten Fleischkonsum sind vielfältig. Durch Uganda und auch die nachfolgenden Länder haben wir Fleisch als etwas sehr Kostbares kennengelernt und schätzen es jetzt mehr wert. Positive Nebeneffekte zu dieser Einstellung sind gesündere Ernährung und günstigere Einkäufe.

Da wir uns für den nächsten Tag gut 900 km Fahrt vorgenommen hatten, ging es früh ins Bett. Aktuell ist es kurz nach 17 Uhr und wir sind seit 6.30 Uhr mit Emma on the road. Der Tempomat läuft fast durchgängig auf 110 km/h und wir haben zwei Tank-/ Essenstopps hinter uns. Die längste gerade Straße Australiens haben wir bereits hinter uns (146 km) und wir nähern uns der Nullarbor Region, die ihren Namen den fehlenden Bäumen zu verdanken hat. Schon jetzt merken wir, wie weit und einsam die Landschaft ist. Es ist faszinierend, an einem Tag eine Strecke der Länge Deutschlands zurückzulegen und dabei nicht mehr als 50 Fahrzeugen und vier Tankstellen zu begegnen. Man fühlt sich genauso klein und unbedeutend, wie wir es global betrachtet auch sind.

 

Wir fühlen uns momentan noch sehr fit und werden vermutlich auch die Grenze nach Südaustralien überqueren, um es uns für die nächsten Tage etwas gemütlicher zu machen.

21:07 Uhr – alte Zeit

23:37 Uhr – neue Zeit

Wir sind also tatsächlich in die nächste Zeitzone gefahren und haben jetzt etwa 100 km hinter Eucla vor dem Nullarbor Roadhouse Emma abgestellt, noch etwas gegessen und werden jetzt schlafen. Morgen früh geht’s dann weiter. Den größten Teil der Strecke haben wir jetzt aber schon hinter uns und wir freuen uns auf morgen, wenn es dann bald wieder schöne Küsten entlang geht in Richtung Port Lincoln und wir uns unterwegs mal zum Baden ein Päuschen gönnen können oder schon früher einen schönen Campingplatz ansteuern.

C. Albany – D. Stirling Range

Im „Valley oft the giant trees“ angekommen zogen wir die Regenjacken an, packten Vesper in den Rucksack und liefen zum Eingang. Zwei Rundwege gab es im Angebot: Einmal am Boden und einmal in der Höhe konnte man diese riesigen Baumgreise bestaunen. Unsere Höhenangst, aber auch der stolze Preis für den Treetop-Walk, halfen uns bei der Entscheidung: Wir liefen die Runde am Boden und waren sehr beeindruckt von diesen uralten Bäumen – einige davon aus der Familie der Eukalyptus-Gewächse. Der Regen setzte sich nicht so recht durch, die Sonne wollte aber auch nicht zurückkommen – uns war etwas kühl bei unter 20°C.

Nächster Stopp waren die „Elephant Rocks“ – Felsen die aus dem Meer ragen und aussehen wie riesige Elefanten.

Als nächsten Übernachtungsstop hatten wir uns einen kostenlosen Campingplatz kurz vor Albany ausgesucht – „Cosy Corner East“. Wir ergatterten einen der letzten 3 Plätze und verbrachten den Abend wegen der kühlen Temperaturen in Emma. Wir kochten und entspannten bei zwei Folgen Greys Anatomy.

Torndirrup Nationalpark stand für den nächsten Tag als Programm fest. Dort gab es viel zu sehen. Eine Brücke aus Felsen von der Natur geschaffen, wunderschöne Küstenabschnitte und Buchten, ein Blowhole und einen kleinen Wanderweg zu einem Aussichtspunkt über den Park. Wir genossen die Natur, die viele frische Luft und die tollen Ausblicke.

Am frühen Nachmittag fuhren wir auf einen etwas abgelegenen Campingplatz an der Lagune vor Albany und ließen den Nachmittag mit viel Ruhe, Hängematten und Mittagsschlaf ausklingen.

Wegen der sowieso nicht badetauglichen Temperaturen entschlossen wir uns spontan einen Abstecher zum Stirling Range Nationalpark zu machen, um dort zu wandern. Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch den Porongurup Nationalpark, in dem es einen beeindruckenden Skywalk an einem Granitfelsen gibt. Wir zwei Höhenschisser bekamen ganz schön weiche Knie.

Im Stirling Range Nationalpark verließen wir den zuerst angesteuerten Campingplatz sofort wieder – für 22 AU$ gab es hier einen großen Parkplatz, Plumpsklo und die befahrene Straße direkt nebenan. 20 km weiter bekamen wir für gut 30 AU$ einen wunderschön gelegenen Campingplatz mit Swimmingpool, tollem Ausblick und Duschen. Hier gefiel es uns auf Anhieb so gut, dass wir direkt nach Ankunft beschlossen, 2 Tage zu bleiben. Wir wählten 2 der umliegenden Gipfel für die nächsten beiden Vormittage aus und ließen drumherum die Seele baumeln.

Bluff Knoll, den wir am ersten Morgen bestiegen, ist der höchste Berg in SW-Australien.

Der Blick von Mount Trio heute Morgen beeindruckte uns aber fast noch mehr. Die beiden Tage mit den Wanderungen haben uns viel Spaß gemacht, auch wenn wir sie in den Beinen spüren.

Auch zwei Übernachtungen am selben Ort haben uns sehr gut getan, und so haben wir für heute Abend direkt in Esperance am Pink Lake für 2 Tage den nächsten Campingplatz reserviert. Durch den Besuch des Stirling Range Nationalparks fällt ein Stopp in Bremer Bay weg. Dafür freuen wir uns jetzt auf Esperance – die Stadt mit vielen Stränden, schönen Buchten, dem Great Ocean Drive und Lucky Bay, wo Kängurus morgens und abends an den Strand kommen.

Wie immer: Car-Office auf dem Weg. Emma steht da nicht so drauf und schüttelt sich unterwegs ständig. Noch gut 100 km bis Esperance – gleich gibt’s Fahrerwechsel und dann werden die Fotos sortiert.

Seid lieb gegrüßt aus den unendlichen Weiten Australiens. Es ist unglaublich toll.

 

B. Margaret River

Um 7 Uhr verließen wir Emma mit geschnürten Laufschuhen und joggten zum Strand. Wir waren überrascht, wie viele Menschen um diese Zeit bereits am Strand waren – zum Sport, Tauchen, Angeln oder einfach für einen Spaziergang. Der Sport tat uns gut und die längere Pause von den Kraftübungen spüren wir noch jetzt deutlich.

Nach dem Frühstück machten wir uns dann auf den Weg gen Süden. Mittagspause machten wir in Bunburry beim Dolphin Discovery Center, wir hatten allerdings kein Glück, Delphine in der Bucht zu sehen, während wir dort waren. Trotzdem eine schöne Mittagspause mit traumhaftem Blick.

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Nächster Stopp war Busselton, wo wir eigentlich gerne übernachtet hätten, aber wegen eines Schwimmwettkampfes am Wochenende alles ausgebucht war. Busselton ist bekannt für seinen wirklich langen „Jetty“ (Steg), der dort knapp 2 km weit ins Meer hineingebaut wurde. Wir liefen bis an die Spitze und staunten nicht schlecht über die Asiaten, die den Weg in einer kleinen Eisenbahn zurücklegten.

In Busselton befindet sich der letzte Aldi auf unserer Strecke, den wir selbstverständlich zu einem letzten Einkauf nutzten. Die letzten Fahrt-Kilometer des Tages zogen sich etwas, als wir aber am Campingplatz die Abzweigung zum „Coast Access“ nahmen, entschädigte der Blick und die dort herrschende Ruhe an der malerischen Küste für die viele Fahrerei. Wir genossen die letzten Sonnenstrahlen und spürten schon deutlich den Wetterumschwung von knapp 40°C auf momentan nur noch 20°C Tagestemperatur. Sehr verrückt, dass 300 km Autofahrt einen solchen „Klimawechsel“ bedeuten können. Wir entschlossen uns spontan, dort unten an der Küste noch zu Abend zu essen, bevor wir zum Campingplatz fuhren.

Die Flexibilität, die uns Emma ermöglicht, schöpfen wir so langsam immer mehr aus und lernen, dass wir wirklich egal wo, alles tun können, worauf wir Lust haben. Lediglich die Übernachtungen müssen geplant werden, da Wildcampen oft nicht erlaubt ist, Emma keine Toilette an Bord hat und der Akku spätestens alle 2 Tage geladen werden muss.

Der Campingplatz mitten im Wald gefiel uns zunächst sehr gut. Einige wenige Nachbarn und totale Ruhe erwartete uns. Da es rasch kühl wurde, beschlossen wir, es uns in Emma im Bett gemütlich zu machen und die nächsten Tage zu planen und dann früh zu schlafen. Beim Einsteigen nahmen wir eine ganze Handvoll Moskitos mit in Emmas Inneres, was nur der Auftakt zu einer Reihe unglücklicher Ereignisse war.

Miri plante tapfer die Route und die nächsten Ausflugsziele, während Matze die Schnaken jagte. Etwas genervt, aber trotzdem beide erfolgreich in diesen Aufgaben, machten wir uns zu einem letzten Klogang auf. Wir machten das Licht aus während des Ausstiegs, um keine neuen Moskitos einzuladen, und vielleicht waren wir auch dadurch etwas abgelenkt, so dass wir Emmas Schlüssel auf dem Küchentisch liegen ließen und die Heckklappe schlossen. Wie versteinert schauten wir uns an. Emma hatte uns ausgeschlossen. Miri wurde direkt von den scheußlichen Moskitos angegriffen und wir überlegten hektisch, was zu tun sei. Alles um uns herum war dunkel, dennoch klopften wir am nächsten Wohnwagen, um uns Werkzeug auszuleihen. Der nette Australier brauchte eine gefühlte Ewigkeit, brachte dann aber Schraubenzieher und Draht. Die nicht gänzlich eingerastete Heckklappe ließ uns keine Chance und so erkannten wir ein Seitenfenster als Emmas Schwachstelle.

Long Story short: Am Ende war es leichter als gedacht, das Fenster aufzuhebeln. Lediglich der Schließmechanismus brach auseinander, die Scheibe konnte am Stück bleiben, diese einzuschlagen wäre unser Notfallplan gewesen. Völlig verfroren und verstochen, aber überglücklich, kuschelten wir uns fix und fertig ins Bettchen und schliefen schnell ein.

Am nächsten Morgen wollten wir den Unglücksort schnellstens verlassen und fuhren fürs Frühstück eine knappe Stunde südlich zum Leuchtturm des Leeuwin Nationalparks. Das Frühstück mit diesem Blick brachte uns schnell auf bessere Gedanken und die Toiletten am Hafen von Augusta waren sauber und geöffnet.

Die letzten Tage waren für uns doch anstrengender als gedacht, da die Entfernungen doch größer sind, als man es vorher einschätzen kann, und so die Pläne zu Route, Übernachtungen, etc… doch ihre Zeit in Anspruch nehmen. Seit gestern aber stehen die nächsten Tage und auch der Gesamtplan bis Adelaide stimmt uns zufrieden. Wir hoffen, dass dieser nächtliche Aufreger mit Emma jetzt den Abschluss markiert und es ab jetzt wieder aufwärts geht.

Insgesamt gefällt uns Australien nämlich – wie erwähnt – super. Die Weite, das Meer, die Küsten, die Nationalparks, die Wälder, die Menschen, das Wetter, … es ist wirklich toll und ab jetzt wird wieder pur genossen. Wir genießen es außerdem, dass die wenigsten von uns gewählten Campingplätze WIFI haben und wir deshalb nur mit einer SIM-Karte „online“ gehen können. Wir schalten die mobilen Daten aber in der Regel nur zum Hochladen auf den Blog und für die Routenplanung ein.

Im Moment sind wir unterwegs zum Giant Tree Top Walk kurz vor Denmark. Miri fährt und Matze macht Car-Office.

Liebe Grüße …. G’Day !

A. Die ersten Tage in Australien in und um Perth

Es kam, wie wir vermutet hatten: schon beim Anflug auf Perth (Westaustralien) bekamen wir vorfreudiges Kribbeln im Bauch. Wir hakten unsere Wartenacht in der Nähe des Flughafens ab und nahmen dann freudig unsere EMMA entgegen. Emma haben wir den Toyota Hitop Campervan getauft, der uns als fahrbares Zuhause für 3 Wochen bis nach Adelaide begleitet. Emma gefiel uns auf Anhieb toll und wir strahlten auf den ersten Metern on the road. Endlich sind wir mal wieder so richtig unabhängig unterwegs und spüren die komplette Freiheit. Außerdem liegt uns Camping sowieso, somit stimmt hier wirklich alles.

 

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Sandy Bay – Jurien

Da die Wochen vorher noch keine Planung für Australien möglich war, waren wir sehr froh über den Tipp der Apollo-Chefin, einen kleinen Campingplatz nördlich von Perth anzufahren direkt in den Dünen. Vorher machten wir einen Großeinkauf bei Aldi, auf den Miri sich schon seit Wochen gefreut hatte.

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Nach gut 200 km erreichten wir das traumhafte Campingplätzchen, zwar ohne Dusche, aber die Lage dafür unbezahlbar. Wir parkten Emma, kochten (natürlich Reis), aßen vor traumhaftem Sonnenuntergang und schauten vor dem Schlafengehen den unbeschreiblichen Sternenhimmel an.

Pinacle Desert und Yanchep National Park

Am nächsten Tag brachen wir nach einem kurzen Strandspaziergang wieder auf. Für einen Badetag war es deutlich zu heiß (38°C) und so kehrten wir zur ursprünglich geplanten Route Richtung Süden zurück.

Unterwegs machten wir Halt bei der Pinacle Desert, einer schönen Dünenlandschaft mit vielen kleinen herausragenden Kalksteinen. Wir entschlossen uns für die 4 Wochen für alle Nationalparks in SWA gültige Eintrittskarte und planten unseren nächsten Stopp 50 km nördlich von Perth im Yanchep Nationalpark. Sehr viel schneller als gedacht kamen wir so mit Kängurus in Kontakt, die auf der Wiese des Campingplatzes zu Abend aßen. Entzückt schossen wir die ersten Fotos mit den hüpfenden Zeitgenossen und schliefen bald darauf direkt neben ihnen im Inneren unserer Emma ein.

Morgens besuchten wir noch die 10 aus Ostaustralien umgesiedelten Koalas und steuerten dann den Central Caravan Park mitten in Perth an, um dort Wäsche zu waschen, Emmas Akkus aufzuladen, einen groben Plan für die nächsten drei Wochen zu machen und einen guten Ausgangspunkt für die Cityerkundung von Perth am nächsten Tag zu haben.

Perth Citycenter und Fremantle

Ein lieber Vorgänger hatte uns hier sein restliches Waschmittel abgestellt, mit dem wir eine ganze Maschine Wäsche machten und danach setzten wir uns an den zeitlichen Plan in Kombination mit unserer Route für die nächsten knapp 3 Wochen. Am Pool ließ es sich gut arbeiten, die Temperaturen tagsüber liegen hier momentan bei gut 35°C. Kein Wunder, dass Emmas Kühlschrank ohne Stromzufuhr nur auf Batteriebetrieb die letzten beiden Tage nicht zufriedenstellend arbeitete. Hier kühlte Emma den Kühlschrank das erste Mal so richtig runter und aus dem Gefrierfach kamen 2 tiefgefrorene Flaschen Wasser – sehr willkommen bei diesen Temperaturen.

Am nächsten Morgen fuhren wir ins Zentrum von Perth und parkten Emma in einem Parkhaus mit entsprechender Einfahrtshöhe, das wir vorher recherchiert hatten, zum Wochenendtarif von 5 AU$. Zu Fuß ging es von dort aus weiter an die Wasserfront und durch die belebten Einkaufsstraßen. Man konnte die gelöste Wochenendstimmung überall spüren – bei uns sorgte das Wochenende hingegen eher für Kopfzerbrechen – die von uns präferierten nächsten Campingplätze waren allesamt „fully booked“ und so mussten wir viel Zeit und Nerven investieren, bis endlich ein Campingplatz fürs Wochenende gefunden war. Weiter als Fremantle (Stadtteil von Perth) sind wir leider bisher nicht gekommen – damit wird die nächsten Tage dann etwas mehr zu fahren sein.

Der Campingplatz hier in Fremantle ist ebenfalls voll, dafür war der 15 Gehminuten entfernte Strand allerdings überraschend leer.

Nach leckerem Abendessen geht’s jetzt früh schlafen – für morgen wollen wir endlich mal wieder unser Sportprogramm am Strand durchziehen, danach kurz im Pool abkühlen und uns dann auf den Weg Richtung Süden machen … Emma und Miri schlafen schon!