Uns fällt es gar nicht so leicht, einen Rückblick über Vietnam zu schreiben, da wir in diesem doch recht großen Land (Entfernung Nord-Süd) insgesamt nur 14 Tage waren. Dennoch sind wir einmal von Norden nach Süden gereist und haben einen Eindruck bekommen.
Unser Highlight war sicherlich die Halong Bucht mit ihren unzähligen kleinen Inselketten und der atemberaubenden Landschaft. Landschaftlich ist Vietnam sehr vielfältig und uns haben die dortigen Berge sehr beeindruckt. Gerne wären wir hier noch ins Hinterland zum Wandern gegangen.
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Mui Ne – M&M meet N&S
Die Züge auf unserer Weltreise scheinen es einfach nicht gut mit uns zu meinen. Der Nachtzug sollte planmäßig um 12.28 Uhr in Binh Thuan ankommen. Gegen 10 Uhr hielt er an einem Bahnhof und es passierte lange nichts. Eine Weile lang gingen wir davon aus, dass wir auf einen entgegenkommenden Zug warten müssen, da die Strecke nicht durchgängig zweigleisig ausgebaut ist. Irgendwann kam Matze mit einem in Boston lebenden Vietnamesen ins Gespräch, der ihm erklärte, dass es ein Problem mit einem anderen Zug gebe, der im Weg sei, und wir wohl ungefähr 3 Stunden zu warten hätten. Etwas genervt beratschlagten wir, was wir tun könnten. Miri verbündete sich mit einer polnischen Familie, die in Mui Ne einen Bekannten hatte, der anbot uns abzuholen. Kaum hatten wir das beschlossen, wurde es hektisch im Zug und das Zugpersonal informierte: „Ue stahtin light nauh“. Der Bekannte der Polin war etwas angesäuert, als ihm die nette Polin wieder absagte, und der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Leider nur für etwa eine halbe Stunde, bevor er erneut stoppte, und wieder ging eine Stunde ins Land, in der niemand wusste, was Sache war. Als er endlich wieder anfuhr, war die Stimmung ganz schön im Keller. Am nächsten Bahnhof nutzten wir die Gelegenheit, packten unsere Sachen und stiegen aus – wir hatten kein Vertrauen mehr, dass der Zug es in den ab dort noch geplanten 2 Stunden bis nach Binh Thuan schaffen kann. Da wir für den Rest der Strecke nach Mui Ne sowieso ein Taxi nehmen mussten, verlängerten wir also die Taxifahrt etwas und waren froh, endlich ohne unerwartete Stopps voranzukommen.
Gegen 19 Uhr – anstatt wie geplant gegen 14 Uhr – kamen wir im Hotel in Mui Ne an. Die Verspätung tat umso mehr weh, als hier etwas ganz Besonderes für uns anstand: Nelly und Siggi – Matzes Eltern – waren schon 3 Tage vorher hierher von Deutschland aus angereist für einen kleinen Besuch und einen kurzen gemeinsamen Urlaub während unserer Weltreise. Da wir sowieso nur 4 volle gemeinsame Tage miteinander zur Verfügung hatten, war der verlorene halbe Tag gerade an Nellys Geburtstag umso ärgerlicher. Die Freude, als wir uns in den Armen lagen, war dann aber umso größer und wenigstens konnten wir noch ein schönes Geburtstagsessen mit Nelly genießen, bevor wir uns dann in dem tollen Bungalow von der langen Anreise erholen konnten.
Die Anlage (Muine Bay Resort) ist absolut traumhaft angelegt und die von uns gewählten Bungalows absolut luxuriös. So konnten wir sofort nach Ankunft gut abschalten und hatten ab da tolle und erholsame Tage gemeinsam.
Den ersten Tag verbrachten wir am Pool und im Meer, brachten uns gegenseitig auf den neuesten Stand (so weit das in der heutigen Zeit mit WhatsApp und Co. überhaupt noch nötig ist) und freuten uns aneinander. Nelly schaukelte am Strand – Miri, Matze und Siggi hüpften durch die Wellen und wir genossen alle die Sonne und die durch den Wind trotzdem angenehmen Temperaturen. Die besten windgeschützten Liegen am Pool hatten Nelly und Siggi die Tage vorher schon getestet und Siggi reservierte im Anschluss ans Frühstück jeden Morgen diese für uns besten Plätze.
Für den Abend hatten Nelly und Miri unabhängig voneinander ein Restaurant recherchiert, in das wir mit dem Taxi fuhren. Der „Foodcourt“ gefiel uns allen sehr gut – viele kleine Restaurants, bei denen man Essen bestellen kann, die einem dann an den Tisch geliefert werden. Der Abend war toll.
Für den nächsten Tag hatten Miri, Siggi und Matze sich an der Rezeption des Hotels Fahrräder reserviert. Auf denen ging es nach dem Frühstück los zu den roten Sanddünen und danach zum „Fairy Stream“, einem sich an tollen Felsformationen vorbeischlängelnden kleinen Fluss. Siggi war beeindruckt vom vietnamesischen Verkehr und vom Leben an und auf den Straßen.
Um Nelly auch diese Einblicke zu ermöglichen, dachten wir darüber nach für den nächsten Tag zwei Motorroller zu mieten. Abends aßen wir wieder außerhalb des Hotels in einem kleinen, familiengeführten Restaurant. Mit unseren Rollerplänen erklärte sich Nelly trotz ihrer Knieproblematik einverstanden, was wir alle super stark fanden, und so ging es am nächsten Mittag nochmal los zum Fairy Stream und zum Mui Ne Harbour und Nelly und Siggi ließen sich (meist) gerne von uns auf dem Roller durch die (manchmal auch holprige) Landschaft fahren.
Abends nutzten wir dann die Roller, um nochmals zum Foodcourt zu fahren. Die Rollerfahrt im Dunkeln war für Nelly und Siggi noch aufregender als tagsüber und so war vor allem Nelly froh, als wir dann abends wohlbehalten im Hotel auf der Bungalow-Terrasse noch einen Absacker zu uns nehmen konnten.
Den letzten Tag unseres gemeinsamen Kurzurlaubs entspannten wir dann nochmal in der Anlage am Pool, gönnten uns noch eine letzte günstige Massage und wurden schon etwas wehmütig, da wir uns am Tag darauf wieder verabschieden mussten.
Für uns waren diese gut 4 Tage ein absoluter Entspannungsurlaub. Es fiel uns auf, dass es das erste Mal auf unserer Reise war, dass wir wirklich die kompletten 4 Tage das Netbook nicht anschalteten und uns auch wirklich die komplette Zeit nicht mit Transport, Unterkunftsbuchungen, Reiserouten oder ähnlichem beschäftigten – es war wirklich toll für uns, diese Tage mit Matzes Eltern zu haben. Danke, liebe Nelly und lieber Siggi für diese schöne Zeit.
Einen kleinen Nachteil hatte der Besuch von Nelly und Siggi allerdings doch: Nelly, unsere Lektorin, war somit im Urlaub und deshalb gingen die letzten 3 Beiträge nicht durch ihre geschulte Rechtschreibkontrolle. Wir bitten also, die kleineren und größeren Fehler zu entschuldigen. Natürlich holt sie ihre Arbeit nach, sobald sie zu Hause ist. 😉
Außerdem wollten wir uns bei allen entschuldigen, die über neue Blogbeiträge per E-Mail benachrichtigt werden. Uns war nicht klar, dass der ganze Text in der Mail mitverschickt wird. Durch den Luxus, Nelly als Korrektorin im Rücken zu haben, sparen wir uns manchmal den letzten Korrekturdurchgang und es befinden sich noch Flüchtigkeitsfehler im Text, die Nelly meist innerhalb der ersten Stunde nach Veröffentlichung korrigiert. Insgesamt empfehlen wir euch das Lesen auf dem Blog anstatt in der E-Mail, da dort das Gesamtbild mit den Bildern deutlich schöner ist.
Wir verabschiedeten uns von Nelly und Siggi an der Rezeption und fuhren mit dem Taxi zur Bushaltestelle. Als wir die Rucksäcke wieder auf dem Rücken hatten und dann in den Sleeper-Bus einstiegen, wurde uns nochmals bewusst, dass diese 5 Tage in Mui Ne wie eine andere Welt für uns waren und aus der ganzen Reise bisher absolut herausstechen – warum genau, können wir gar nicht so genau sagen. Einmal gar nichts für die weiteren Reiseziele zu planen und natürlich der Besuch der beiden überhaupt, könnten natürlich die Gründe dafür sein.
Auf der 5-stündigen Fahrt machten wir wie immer „Bus-Office“ auf dem Weg zum Flughafen Saigon (Ho Chi Minh City), wo uns abends dann der Flieger nach Singapur erwartete.
Hanoi und Hoi An
Zum Verwechseln ähnlich, das aber wirklich nur vom Namen her. Die Städte liegen knapp 1000 km voneinander entfernt und sind grundverschieden.
Da unser Nachtzug am nächsten Tag erst abends nach Hoi An fuhr, hatten wir noch einen vollen Tag in Hanoi zur Verfügung. Leider war es ziemlich kühl und bewölkt und der Tag zog sich etwas in die Länge. Hanoi ist nicht bekannt für typische Sehenswürdigkeiten und so hatten wir mit der großen und beeindruckenden St. Jospeh Cathedral, einem Blick auf die Oper und einem Bummel durch das französische Viertel schnell das Meiste gesehen. Der Hoan-Kien-See ist wenig idyllisch durch den Straßenring direkt daran herum – es ist laut und hektisch. Zum Mittagessen zog es uns nochmal zu den Rice-Rolls direkt neben unserem Hotel, wo wir uns ein klein wenig aufwärmen konnten. Danach sahen wir uns an, wie in Hanoi der Zug mitten durch die Stadt fährt. Wir erinnerten uns an Bangkok, von wo aus wir schon einmal eine Tour zu einem Trainmarket gemacht hatten. In Hanoi gibt es keinen Markt, sondern viele Cafés für Touristen, wo gewartet wird, bis der Zug kommt. Wir schlenderten über die Gleise und waren von der Einfachheit der hier befindlichen Zimmer oder Wohnungen überrascht. Mal wieder sieht man Arm und Reich direkt nebeneinander wohnen – wobei Vietnam schon so weit ist, dass Arm ganz gut versteckt wird bzw. nicht mehr offensichtlich zu finden ist. Viele Viertel sind sehr reich und schick hergemacht – in den Städten wird der Müll weggeräumt, es gibt Gehwege, Ampeln auch für Fußgänger und die Menschen kleiden sich schick und elegant.
Abends machten wir uns auf den Weg zum Nachtzug und waren schon gespannt, mit wem wir uns die 6er Kabine teilen würden.
Der Bahnhof in Hanoi ist für asiatische Verhältnisse sehr modern und unser Zug wartete bereits auf uns. In unserer Kabine war ein junger Vietnamese, der leider kein Englisch sprach, mit dem wir aber als Zimmergenosse sehr zufrieden waren. Wir verstauten unser (momentan übergroßes) Gepäck und verputzten unseren mitgebrachten Fried Rice, bevor wir uns auf der harten Pritsche unter die Decke kuschelten. Gegen später stieß noch eine junge, alleinreisende Schwedin zu uns, die direkt schlafen wollte und die Nachtruhe war perfekt.
Zum Frühstück gab es Bananen-Baguette und wir verbündeten uns mit Moa für den Transportweg vom Bahnhof von Da Nang nach Hoi An. Eigentlich hatten wir vereinbart, mit dem öffentlichen Bus zu fahren, da die Taxipreise relativ hoch angesetzt waren. Vor dem Bahnhof wartete mal wieder das riesige Aufgebot der Taxi-Mafia. Uns sprach allerdings ein Fahrer an, der gerade jemanden hier abgesetzt hatte und nicht alleine zurückfahren wollte. So kamen wir recht günstig zu einer Taxifahrt direkt bis vors Hotel. Dieses lag ein klein wenig außerhalb der Innenstadt – durch den tollen kostenlosen Fahrrad-Verleih war man aber innerhalb von 5 Minuten mittendrin im Geschehen. Das Städtchen ist zuckersüß und man muss es irgendwie mögen, auch wenn es natürlich total touristisch ist und die Altstadt rein für die Touristen hergerichtet und genutzt wird. Bootsfahrten, Straßenstände mit Essen, Massagen und vor allem eine Schneiderei neben der anderen zeichnen das Stadtbild aus. Wir wussten vorab, was uns hier erwarten würde und hatten uns vorgenommen, uns Mäntel schneidern zu lassen und hier ein bisschen Souvenirs zu shoppen.
Abends schlenderten wir durch die Stadt und über den Nachtmarkt, schauten das Spiel der Vietnamesen im Asia-Cup in einem kleinen Straßenimbiss zusammen mit Vietnamesen und bewunderten das Wahrzeichen von Hoi An: die vielen bunt leuchtenden Lampions. Tagsüber ließen wir uns massieren, Maße nehmen für die Mäntel und fuhren mit dem Fahrrad an den Strand. Nach wie vor ist es etwas kühler und wir freuen uns jetzt auf den Süden Vietnams, wo uns in Mui Ne wieder Tagestemperaturen über 30° erwarten. Im Moment sitzen wir im zweiten Nachtzug – dieses Mal waren wir mit den Nachbarn im 4er Schlafabteil nicht ganz so zufrieden. Asiaten sind manchmal ganz schöne Dreckspatzen. Alles wird liegen gelassen. Als wir einstiegen, beseitigten wir erstmal den ganzen Müll vom Essen und Trinken und wischten den Tisch sauber. Wir freuen uns auf ein paar Tage Sonne und Entspannung, bevor es dann noch für einige Tage nach Singapur geht. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schauen wir auf die tolle Zeit in Südostasien zurück. Einerseits freuen wir uns auf wieder sauberere Länder, westlicheren Standard und werden auch die Tuk Tuk-Mafia und die negativen Seiten des Tourismus nicht vermissen – andererseits haben wir Asien auch lieben gelernt. Das einfache Reisen, das unglaublich leckere und günstige Essen werden uns bestimmt zunächst fehlen. Insgesamt hatten wir 3 Monate tolle Einblicke in eine uns bisher völlig fremde Kultur, die doch einen so riesigen Teil unserer Erde ausmacht.
Unglaublich, dass wir in knapp 2 Wochen unseren Camper in Perth, Australien abholen werden. Vor unserer Reise war Australien sooo weit weg, dass wir überhaupt nicht darüber nachgedacht haben. Jetzt ist es tatsächlich bald soweit und wir freuen uns riesig auf die nun wieder anbrechende Roadtrip-Zeit.
Macht’s gut und einen schönen Sonntag!
Halongbucht
Cat Ba scheint das Mallorca Vietnams zu sein – Cat Ba Town kann man sich nicht schönreden – es ist hässlich, hier sind über die letzten Jahrzehnte Hotels aus dem Boden geschossen – viele Stockwerke (zu) hoch. Für uns war hier nur eine Nacht geplant, bevor es am Montag dann auf eine 2-tägige Bootstour durch die tolle Landschaft der Halong-Bucht ging. Zudem war das die günstigste Nacht unserer bisherigen Reise – für 5 € schliefen wir im Doppelzimmer und hatten beide Frühstück.
Dienstagmorgen nach dem Frühstück trafen wir um 9.45 Uhr beim Veranstalter der Bootstour im Büro ein, eine halbe Stunde später wurden wir im Minibus zum etwas außerhalb gelegenen Hafen gefahren, wo unser Boot auf uns wartete. Für den ersten Tag waren wir auf einem etwas kleineren Boot, mit dem auch kleine, abgelegene Buchten und Gegenden in der Insellandschaft erreichbar waren. Staunend und mit offenem Mund fuhren wir durch die sich vor unseren Augen eröffnende Landschaft – zuerst durch kleine Fischerdörfer, in denen die Menschen ihr Leben komplett auf dem Wasser verbringen. Die Männer fahren zum Fischen mit den Booten raus, die Frauen kümmern sich zu Hause um die Fischzuchten. Gegen Mittag erreichten wir eine abgelegene Bucht mit Strand, wo ein Badestopp eingeplant war. In Nordvietnam ist aktuell Frühling, die Temperaturen während unseres Trips schwankten zwischen 13 und 18°C. Dennoch ließen sich Matze, James und Dan (zwei Engländer, die Teil unserer wirklich tollen und netten Gruppe waren) das Baden nicht nehmen. Das Wasser war kälter als erwartet und so schwammen sie kurz an den tollen einsamen Strand, kamen aber schnell zurück an Land um sich abzutrocknen und in warme Sachen zu packen.
Das Mittagessen war sehr reichhaltig und voller frischer Meeresfrüchte. Lecker! Miris Magen wollte noch einmal ein klein wenig rebellieren und plagte Miri den Tag über immer wieder mit Bauchschmerzen. Leider auch auf der Kajak-Tour am Nachmittag musste sich Miri gegen ihre Bauchkrämpfe behaupten und hielt sich mehr als tapfer. Danach ging es ihr glücklicherweise deutlich besser.
In 5 Zweier-Kajaks machte sich unser kleiner Trupp auf den Weg in verschiedene Lagunen, die nur mit Kajak durch sehr tiefe und kleine Höhleneingänge erreichbar waren. In den Lagunen hörten wir die Vögel zwitschern und die Affen schreien und waren wirklich baff, dass wir hier ganz alleine waren. Immer wieder mussten wir uns gegenseitig fragen, ob das gerade wirklich passiert. Die Landschaft ist wirklich absolut unglaublich und so genossen wir es, uns im Kajak zurückzulehnen, uns einfach treiben zu lassen, die Affen auf den Inseln zu beobachten und die Stille zu genießen.
Mit nassen Popos ging es zurück auf unser kleines Boot, das uns aber nach 30-minütiger Fahrt auf unser Hauptboot brachte, auf dem wir unser eigenes Zimmer, Badezimmer und Heizung hatten. Über die Suite mit dem Wahnsinnsausblick staunten wir nicht schlecht. Dort durften wir eine heiße Dusche genießen und frisch aufgewärmt schauten wir uns immer noch fasziniert die Landschaft auf der Fahrt zu unserem Ankerplatz für die Nacht an.
Nach einem tollen Abendessen gingen wir erschöpft früh ins Bett und schliefen glücklich schaukelnd ein.
Uns war vorher nicht bewusst, wie weitläufig und groß sich die berühmte Insellandschaft Halong Bay erstreckt. Über 1500 Quadratkilometer ragen die kleineren Inseln überall aus dem Meer, es gibt kleine Höhlen und die Tier- und Pflanzenwelt ist ebenfalls beeindruckend.
Am nächsten Morgen erwachten wir mit einem unglaublichen Blick auf die Bucht und Miri fühlte sich wie im Fernsehen bei „Traumschiff“. Nach dem Frühstück gingen wir frisch gestärkt noch einmal zum Paddeln und erkundeten erneut einsame Lagunen und fuhren durch enge Höhlen – gut, dass wir früh dran waren, denn noch ganz alleine kamen wir in einer Lagune an, in der wir 5 Langa-Äffchen beobachten konnten, von denen es nur noch gut 50 Stück gibt. Zum Schwimmen vor dem Mittagessen konnte sich keiner durchringen. Immer noch wollte die Sonne sich nicht zeigen, was auch bis zu unserer Rückkehr im Hafen gegen 15 Uhr so blieb. Ein letztes Mittagessen auf dem Schiff und danach Entspannung auf dem Deck. Das letzte Mal die tollen Eindrücke der unglaublichen Landschaft aufsaugen, während uns das Boot die letzten 2 Stunden zum Ausgangshafen schiffte.
Die Tour von Catbaventures war definitiv ein absolutes Highlight auf unserer Reise und ließ uns jetzt zum Glück doch schnell vergessen, was uns auf dem Weg nach Vietnam vor 3 Tagen passiert war. Gerne wären wir noch länger auf dem Schiff geblieben und auch nochmal mit dem Kajak rausgefahren – aber insgesamt waren die 2 Tage natürlich genug – auch preislich gesehen.
Unsere Gruppe war unheimlich nett und auch überraschend zusammengesetzt: Neben uns beiden waren noch 2 weitere Paare auf großer einjähriger Weltreise. Die ersten Weltreisenden, die uns auf unserer eigenen Weltreise bisher begegnet sind. Dan und Jane aus Oxford mit ihrem „Grey Gap Year“ (auch Lehrer) und Basti und Lisa aus München, wie wir im Sabbatjahr, allerdings keine Lehrer. Außerdem noch ein alleinreisender Engländer und eine Mutter, die ihre Tochter vom Auslandssemester aus Kuala Lumpur abholte und den Anlass noch für ein bisschen Reisen nutzte.
Wir tauschten uns natürlich mit den beiden Weltreise-Pärchen aus und fanden unglaublich viele Gemeinsamkeiten. Es ist schön, wenn man sich über die Aufgaben, Probleme und Anstrengungen einer solchen Reise einmal mit Gleichgesinnten austauschen kann. Dass man sich aufs Wäschewaschen oder eine Küche tatsächlich so freuen kann, versteht man wohl nur aus solch einer Situation heraus. Dan und Jane sind Mitte fünfzig und haben zu Hause eine Liste geschrieben, was sie im Ruhestand noch tun wollen. Als die Liste fertig war, wurde beiden klar, dass viele dieser Dinge Ende 60 vielleicht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich sein würden und so ergab es sich, dass die beiden schon jetzt aufbrechen konnten. Ab jetzt unsere großen Vorbilder – wir wollen auch irgendwann nochmal los. Basti und Lisa werden wir vielleicht nochmal wieder sehen – sie haben einen ähnlichen weiteren Routenverlauf, allerdings etwas zeitversetzt. Vielleicht wird man sich in Neuseeland oder Südamerika nochmals treffen.
Wie so oft sitzen wir im Moment im Bus und machen „Office“ – schreiben den neuen Blog und im nächsten Bus nach der Fähre werden die Massen an Bildern sortiert. So kommt ihr schon wenige Stunden nach unserem tollen Trip in den Genuss der wunderschönen Landschaft und könnt unseren Bericht lesen.
Danke für eure vielen lieben Nachrichten und aufbauenden Worte zu unserem kleinen Flugvorfall. Es war schön, wie ihr mitgefühlt und geholfen habt.
Bis bald …
Mit diesem Blick von unserem Balkon in Hanoi aus verabschieden wir uns jetzt ins Bett. Irgendwie mystisch oder? Wir kommen gerade vom Essen direkt neben dem Hotel – es gab leckere Rice-Rolls und wir konnten direkt zusehen, wie sie gemacht wurden.