Rückblick Sansibar

Für all die, die über eine Reise auf Sansibar nachdenken, hier ein paar Infos, die vielleicht bei der Planung der Reise helfen können.

  • Wer nach paradiesischen Stränden mit afrikanischer Kultur sucht, ist auf Sansibar genau richtig. Bei uns an der Ostküste gab es viel Seegras, dadurch nicht der perfekte Badespaß, jedoch viele Möglichkeiten Seesterne, Seeigel und andere Tierchen zu beobachten.
  • Matemwe ist einer der ärmsten Orte der Insel und es gibt für Touristen hier wenig zu sehen. Wer nach Ruhe und Entspannung sucht, findet diese hier vor Ort.
  • Ein Schnorchelausflug nach Mnemba Island ist wirklich sehr lohnenswert. Zumal man meist sogar Delfine sieht. Aber auch das Korallenriff ist sehr abwechslungsreich und ein tolles Schnorchelerlebnis.
  • Stone Town bietet ein ganz anderes Flair und wir wären im Nachhinein gerne für ein paar Tage dort untergekommen.
  • Prison Island wurde uns von vielen Seiten empfohlen, hat uns persönlich jedoch nicht vom Hocker gerissen. Jedoch war die Bootsfahrt dorthin ein Erlebnis.
  • Unsere Unterkunft hatten wir über Airbnb gebucht und können diese nur weiterempfehlen. Jedoch ist es nicht ganz einfach, sich auf Sansibar selbst zu versorgen. Supermärkte, wie wir sie sonst so kennen, gibt es hier fast keine. Und wenn, dann sind sie nur für Touristen entstanden. Essengehen am Strand ist allerdings sehr günstig, vor allem wenn man nicht die großen Hotels, sondern die kleinen Restaurants von Einheimischen besucht.
  • Es ist schwierig, selbst mobil zu sein, und so ist man auf ein Taxi für jeden Ausflug angewiesen. Es gibt öffentliche Verkehrsmittel, die sogenannten Dalla-Dallas. Von Matemwe aus sind jedoch die Verbindungen etwas kompliziert und es gibt keinen geregelten Fahrplan. Eine Fahrt mit diesen Bussen könnte durchaus abenteuerlich werden. Dass uns allerdings unser Fahrer vom Dalla-Dalla-Fahren abrät, ist auch klar, da er mit uns weiterhin Geld verdienen möchte. Vielleicht waren wir hier aber etwas zu vorsichtig.
  • Ein Blick in die Schule lohnt sich nicht nur für uns als Lehrer. Die Schule führt ein Spendenbuch und ist über jegliche Form von Unterstützung dankbar. Über unserem Eintrag waren kleinere Geldbeträge, Stifte und Hefte aufgeführt und die Kinder freuten sich auch über unsere mitgebrachten Süßigkeiten.
  • Was alle Touristen immer mitmachen, ist die Spice- Tour, die wir interessant und sehr informativ fanden. Wir haben viel über die Gewürze gelernt, die bei uns ständig in der Küche verwendet werden und auf Sansibar angebaut werden.

In jedem Fall ist Sansibar eine Reise wert. Das Land verdient und braucht jegliche Unterstützung, die es durch den Tourismus natürlich finanziell bekommt.

Schwimmen mit Delfinen, Schnorcheln am Atoll und was wir sonst so machen…

Am vergangenen Dienstag hatten wir eine Schnorcheltour mit anschließendem Barbecue auf unserem Programm. Miri war anfangs noch etwas skeptisch bezüglich des Schnorchelns. Wer sie gut kennt, weiß, dass sie doch etwas ängstlich bezüglich der Meerestiere ist. Matze hingegen war voller Vorfreude und versuchte Miri damit anzustecken.

Um 8.30 Uhr trafen wir uns mit Ameire, der alles für uns geplant hatte. Wir fuhren mit einem kleinen Boot gemeinsam mit zwei Italienern Richtung Mnemba Island, eine kleine Insel neben Zanzibar. Diese ist umgeben von großartigen Korallenriffen und hat somit den Spitznamen „Schnorchelinsel“ bekommen.

Dort angekommen ging es dann gleich richtig los. Delfine waren von anderen Booten gesichtet worden und Juma, unser Bootsfahrer, fragte uns, ob wir mit Delfinen schwimmen wollten. Wer sagt denn da schon nein … auch wenn es für Miri vielleicht auch etwas ruhiger hätte losgehen können.

Und so hatten wir also tatsächlich die besondere Gelegenheit, direkt neben Delfinen zu schwimmen. Delfine schwimmen immer gemeinsam mit ihrer Familie und verbringen ungefähr 5 Minuten unter Wasser, bevor sie dann 2 Minuten auftauchen, um Luft zu holen. Somit hat man eine gute Zeitspanne, um sie zu beobachten und sieht sie dann wunderschön auftauchen. Matze war kurz davor einen Delfin zu berühren, traute sich dann aber im letzten Augenblick doch nicht. Vielleicht beim nächsten Mal …

 

 

 

Da es sich um Mnemba Island herumgesprochen hatte, dass Delfine gesichtet wurden, kamen natürlich immer mehr Boote dazu und wir entschlossen uns, die daraus entstandene Delfinjagd für uns abzubrechen.

Juma fuhr uns auf die andere Seite der Insel und zeigte uns wunderschöne Korallenriffe mit farbenprächtigen Fischen. Die anfängliche Sorge von Miri war nun vollkommen verflogen und vielleicht war es in dieser Reihenfolge für sie am Ende besser. Manchmal muss man ins kalte Wasser geworfen werden, um Wunderschönes sehen zu dürfen. Wir fühlten uns wie in dem Film „Findet Nemo“ und erkannten einige Fische wieder.

Zum Abschluss der Tour hatten wir eine kleine Pause auf einer Sandbank vor Mnemba Island. Mnemba Island selbst darf nämlich nicht betreten werden, da sie in Privatbesitz ist. Umso schöner standen wir mitten auf dem Meer im Sand und konnten uns etwas entspannen.

 

Zur Krönung des Tages wurden wir ans Festland gefahren und bekamen von Locals eine Seafoodplatte serviert. Diese genossen wir mit Blick aufs Meer und mussten uns mehrmals kneifen, um zu begreifen, was da eigentlich gerade passiert war.

 

Mit vollem Magen spazierten wir am Strand entlang und sahen die einfachen, aber wunderschönen Fischerboote, die eben in diesem Moment vom Meer zurückkehrten und ihren Tagesfang an Land brachten. Wir folgten ihnen und standen mitten in einer Fischauktion. Die Sansibarer nennen das Fischmarkt – für uns war es eher ein Zusammenstehen und auf Fische bieten. Unglaublich diszipliniert ging es vonstatten und es wurden die schönsten Fische, Oktopusse und Kalamari verkauft.

 

 

Gemeinsam mit unserem Koch und zwei Jungs fuhren wir mit dem Boot wieder zurück zu unserer Unterkunft und waren durchweg am Grinsen. Was für ein Tag …

 

 

 

 

Ihr seht, der erste Stopp unserer großen Reise auf Zanzibar ist nach wie vor paradiesisch und so liegen wir gerade auf der Terrasse mit Blick aufs Meer und schreiben euch.

Was machen wir sonst, wenn wir keine großen Ausflüge geplant haben?

Gestern beispielsweise besuchten wir die Schule in Matemwe. Ameire, über den wir ursprünglich die Schnorcheltour gebucht hatten, mit dem wir aber mittlerweile auch darüber hinaus Kontakt haben, führte uns dorthin. Wir wurden direkt ins Rektorat gebracht und durften anschließend zwei verschiedene Klassen besuchen. Zuvor hatten wir am Stand in Matemwe Stifte, Hefte und Süßigkeiten gekauft. Die kleineren Kinder sitzen auf dem Boden und benutzen diesen als Heft, um schreiben zu lernen. Die größeren Schüler haben Tische und sitzen sehr diszipliniert am Platz. Es sind zwischen 40-50 Schüler in einer Klasse und Mädchen und Jungen sitzen getrennt voneinander. Vermutlich liegt dies an dem hier muslimisch geprägten Land.

 

Ansonsten stehen wir die letzten Tage sehr früh auf, um den Sonnenaufgang zu sehen und starten danach mit unserem Sportprogramm, das uns Philipp aus unserem Fitnessstudio zusammengestellt hat. Vielen Dank an dieser Stelle, lieber Philipp.

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Die restliche Zeit verbringen wir mit Lesen in der Hängematte oder auf der Liege. Immer wieder haben wir tolle Gespräche mit unserem Hausbesitzer Mr. Kiki, der uns unter anderem seinen tollen Garten zeigt und erklärt. Wir dürfen von dort alles mitbenutzen und so genießen wir es, frisches Gemüse und Gewürze aus dem Garten zum Kochen zu verwenden.

 

 

Zum Abschluss nochmal ein Thema zum Nachdenken:

Vor einigen Tagen grub Nami, ein Angestellter von Mr. Kiki, ein riesiges Loch in den Sand. Wir waren natürlich sofort neugierig, was dort passiert und fragten nach. Mr. Kiki erzählte uns von dem Müllproblem auf der Insel und erklärte uns, dass dort hinein aller Müll gegeben und anschließend verbrannt wird. In Stonetown gibt es seit ein paar Jahren ein geregelteres System, sodass die Stadt von Müll befreit ist. In Matemwe hingegen kommt keine Müllabfuhr vorbei und so liegt viel Müll herum oder wird wie bei uns in ein Loch geschüttet und verbrannt.

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Nicht nur Deutschland hat also Probleme, der Plastikmüllberge Herr zu werden, seit China den ganzen Mist nicht mehr kauft.

Damit genug von Zanzibar. Wir melden uns das nächste Mal aus Südafrika.

Achsoo, durch diesen letzten Satz wird uns jetzt so ganz langsam bewusst, dass das Ding hier kein normaler Urlaub ist, sondern ein SabbatJAHR …

Hakunamatata!

Tagesausflug nach Stonetown, Spicetour und Prison-Island

Gerade kommen wir vom Schnorcheln – wir haben ein Mini-Riff direkt vor unserer Unterkunft 50 Meter ins Meer hinein, wo sich ein paar kleine Fischchen tummeln. Dort üben wir das Schnorcheln für unseren Ausflug am Dienstag nach Mnemba zum richtigen Schnorcheln.

Gestern hatten wir einen erlebnisreichen Tag voller neuer Eindrücke und Erfahrungen. Matloob, unser Fahrer, holte uns um 9.30 Uhr in Matemwe ab und fuhr mit uns Richtung Stonetown (Sansibar-Stadt). Unterwegs hatten wir die Gelegenheit auf einer Spice-Tour (machen hier alle Touris) die auf Sansibar wachsenden heimischen Gewürze kennenzulernen, zu kosten und zu riechen. So wissen wir jetzt (endlich!) wie unter anderem Pfeffer, Zimt, Muskat, Kurkuma, Kardamom, Ingwer, und viele andere Gewürze und Früchte wachsen und geerntet werden. Saleeh führte uns durch die Anlage und war vom Butterfly-Man (das sind die Jungs, die auf die Kokospalmen klettern) ebenso begeistert wie wir – Mister Butterfly kletterte und sang uns nebenbei ein sansibarisches Volkslied vor.

Danach fuhren wir mit Matloob (die Krönchen haben wir im Auto direkt wieder ausgezogen) nach Stonetown. Sein Cousin Mohammed the second wartete als unser Guide bereits in Oldtown direkt am Markt. Wir wären eigentlich auch alleine auf Erkundungstour in Stonetown gegangen, Matloob hatte aber seinen Cousin schon angerufen. So schanzen sich hier die Sansibaren die Arbeit zu. Hakunamatata. Pole pole. Im Nachhinein waren wir sehr froh über Mohammed den Zweiten, da er uns kompetent und zielsicher Stonetowns schönste und wichtigste Ecken gezeigt hat und wir uns mit ihm doch einiges mehr angeschaut haben, als wir uns zu zweit vielleicht getraut hätten.

Stonetown war ein tolles Erlebnis – gleich zu Beginn der Fisch- und Fleischmarkt ist faszinierend und etwas eklig zugleich. Die Stadt ist trubelig und in den engen Gassen bahnen sich Motorroller und Sackkarren rücksichtslos und schnell ihren Weg durch die völlig verwinkelte Stadt. In den Gassen sind Strom und Wasserleitungen komplett auf den Fassaden und über die Gassen verlegt. Sieht wild aus – scheint aber zu funktionieren. Schön für uns zu sehen: Muslime (95%) und Christen (Rest) leben, beten und feiern hier friedlich und sehr nahe beieinander. Die Muslime feiern hier gerne mit den Christen zusammen Weihnachten und vermutlich die Christen umgekehrt die muslimischen Feste auch. Zu Mittag gab es Sambusa, Reis und Fleisch mit einer leckeren Oktopus-Soße. Mohammed brachte uns in ein kleines Streetfood-Restaurant, wo hauptsächlich Einheimische essen. Um das Gebäude herum wird auf der Straße gegrillt, innen herrscht maximaler Trubel und wir waren einmal mehr froh, dass unser Guide uns Essen und Getränke bestellt hat und uns alles erklärt hat.

Zum Abschluss des Tages wurden wir mit dem Boot nach Prison-Island gebracht. Durch die vielen neuen Eindrücke und Erfahrungen konnten wir die abenteuerliche Fahrt trotzdem sehr genießen und kommen immer besser mit den afrikanischen Gegebenheiten zurecht.
Die Insel scheinen die Einheimischen als Badeinsel und Erholungsort zu nutzen. Für uns standen das frühere Gefängnis und die Schildkröten (Gruß an Leni :-)) auf dem Programm. Die Bilder sprechen für sich….

Nach einem zweiten Besuch beim Geldautomaten und zwei verschiedenen Supermärkten kamen wir gegen 19 Uhr im Dunkeln (Sonnenuntergang ist immer schon um 18.30 Uhr – anfangs sehr gewöhnungsbedürftig, jetzt leben wir mit der Sonne) in unserer Unterkunft in Matemwe an. Obwohl wir vom langen und anstrengenden Tag sehr erschöpft waren, fiel es uns trotzdem lange schwer einzuschlafen. Die vielen Eindrücke des Tages und weiterhin die extreme Schere zwischen Arm und Reich gingen uns noch lange im Kopf herum.

Zum Thema Armut auf Sansibar noch ein paar Gedanken:

Wie wir gestern erfahren haben, gehört Matemwe zu den mit Abstand ärmsten Gegenden der Inseln. Wie ihr ja schon lesen konntet, beschäftigt uns das Thema sehr und wir sind viel am Überlegen, ob und wie man hier vor Ort die Menschen unterstützen könnte. Unser Hausbesitzer Mr. Kiki, der hier selbst geboren ist, erzählte uns heute von seinen mehrfachen erfolglosen Unterstützungsversuchen. Der Wunsch seiner Frau ist es, einen „Social Place“ für Frauen und Kinder in Matemwe zu bauen. Das Projekt droht an Besitzansprüchen und an Geld zu scheitern, obwohl Mr. Kiki den finanziellen Teil komplett übernehmen würde. Es scheint nicht leicht, in die hier gewachsenen Strukturen einzudringen und Einfluss nehmen zu können oder zu dürfen.

Wer Sansibar als Tourist besucht, kommt normalerweise nicht mit den Einheimischen in den ärmeren Gegenden in Kontakt. Uns widerstrebt dieses touristische Denken und Verhalten etwas. Direkt neben unserem Grundstück befindet sich eine Schule. Wir haben mit Armeire, einem Einheimischen, der am Strand touristische Aktivitäten anbietet, gesprochen und dürfen vielleicht morgen einen Blick in die Schule werfen.

Keine Angst, Chillen und Genießen kommt nicht zu kurz. Jetzt geht’s zum Feierabendbier ans Meer.

Kwaheri und bis bald…

Verspäteter Abflug und der erste Tag auf Sansibar …

Jamboooo … Hakunamatata! Viele Grüße von der traumhaften Ostküste Sansibars.

Nach 6 wunderschönen Tagen bei unseren Familien war es am Montag nun endlich soweit: Um 15.30 Uhr fuhren wir mit dem ICE nach Frankfurt. Gestern Abend landete unsere Condor-Maschine um 21 Uhr hier auf der Insel. Ursprünglich war eine Ankunft um 9 Uhr morgens geplant. Wegen eines Generatorendefekts wurde unser Abflug in Frankfurt allerdings um gut 12 Stunden verschoben und wir bekamen ein Hotelzimmer am Flughafen. Dadurch hatten wir allerdings mehr Zeit für Tine, Franzi und Sonja, die zu uns an den Flughafen kamen, um uns zu verabschieden. Ganz entspannt und ohne Zeitdruck konnten wir Kaffee und süße Stückchen mit Ausblick auf die Flugzeuge genießen.

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Nach Ankunft auf Sansibar war es unser ursprünglicher Plan auf der Insel direkt einen Großeinkauf zu machen, welcher durch die Verspätung ins Wasser fiel. Zum Glück half uns Matloob, unser Fahrer, und kaufte uns das Nötigste für die ersten Tage ein, zumal heute auf Sansibar Feiertag ist. Wie die ganzen toll gekleideten Kinder zum Dorffest fahren, könnt ihr weiter unten im Video sehen.

Nachdem wir in der Unterkunft angekommen waren, schliefen wir uns erstmal kräftig aus. Den Tag verbrachten wir teilweise am Strand, dann aber auch bei ersten Erkundungen um unsere Unterkunft. Die Schere zwischen Arm und Reich ist unbeschreiblich. Solang man sich am Strand bewegt, hat man das Gefühl an einem paradiesischen und reichen und wohlhabenden Urlaubsort zu sein. Läuft man nur 30 Meter ins Hinterland, in unserem Fall nach Matemwe, sieht man wie die Einheimischen in einfachsten Häusern ohne Strom und direkten Wasseranschluss leben.

Auf unserem Grundstück arbeiten 2-3 Einheimische den ganzen Tag und sorgen für die Erfüllung aller Wünsche, die wir als Gäste und auch der Besitzer des Hauses haben. So wurden für uns heute Morgen die ersten beiden frischen Kokosnüsse erklettert, die es dann zum Frühstück gab.

Wir fühlen uns mit dem weißen, feinen Sand wie im Paradies und genießen den Start unseres großen Abenteuers in vollen Zügen.

Kwaheri !