Am vergangenen Dienstag hatten wir eine Schnorcheltour mit anschließendem Barbecue auf unserem Programm. Miri war anfangs noch etwas skeptisch bezüglich des Schnorchelns. Wer sie gut kennt, weiß, dass sie doch etwas ängstlich bezüglich der Meerestiere ist. Matze hingegen war voller Vorfreude und versuchte Miri damit anzustecken.
Um 8.30 Uhr trafen wir uns mit Ameire, der alles für uns geplant hatte. Wir fuhren mit einem kleinen Boot gemeinsam mit zwei Italienern Richtung Mnemba Island, eine kleine Insel neben Zanzibar. Diese ist umgeben von großartigen Korallenriffen und hat somit den Spitznamen „Schnorchelinsel“ bekommen.
Dort angekommen ging es dann gleich richtig los. Delfine waren von anderen Booten gesichtet worden und Juma, unser Bootsfahrer, fragte uns, ob wir mit Delfinen schwimmen wollten. Wer sagt denn da schon nein … auch wenn es für Miri vielleicht auch etwas ruhiger hätte losgehen können.
Und so hatten wir also tatsächlich die besondere Gelegenheit, direkt neben Delfinen zu schwimmen. Delfine schwimmen immer gemeinsam mit ihrer Familie und verbringen ungefähr 5 Minuten unter Wasser, bevor sie dann 2 Minuten auftauchen, um Luft zu holen. Somit hat man eine gute Zeitspanne, um sie zu beobachten und sieht sie dann wunderschön auftauchen. Matze war kurz davor einen Delfin zu berühren, traute sich dann aber im letzten Augenblick doch nicht. Vielleicht beim nächsten Mal …
Da es sich um Mnemba Island herumgesprochen hatte, dass Delfine gesichtet wurden, kamen natürlich immer mehr Boote dazu und wir entschlossen uns, die daraus entstandene Delfinjagd für uns abzubrechen.
Juma fuhr uns auf die andere Seite der Insel und zeigte uns wunderschöne Korallenriffe mit farbenprächtigen Fischen. Die anfängliche Sorge von Miri war nun vollkommen verflogen und vielleicht war es in dieser Reihenfolge für sie am Ende besser. Manchmal muss man ins kalte Wasser geworfen werden, um Wunderschönes sehen zu dürfen. Wir fühlten uns wie in dem Film „Findet Nemo“ und erkannten einige Fische wieder.
Zum Abschluss der Tour hatten wir eine kleine Pause auf einer Sandbank vor Mnemba Island. Mnemba Island selbst darf nämlich nicht betreten werden, da sie in Privatbesitz ist. Umso schöner standen wir mitten auf dem Meer im Sand und konnten uns etwas entspannen.
Zur Krönung des Tages wurden wir ans Festland gefahren und bekamen von Locals eine Seafoodplatte serviert. Diese genossen wir mit Blick aufs Meer und mussten uns mehrmals kneifen, um zu begreifen, was da eigentlich gerade passiert war.
Mit vollem Magen spazierten wir am Strand entlang und sahen die einfachen, aber wunderschönen Fischerboote, die eben in diesem Moment vom Meer zurückkehrten und ihren Tagesfang an Land brachten. Wir folgten ihnen und standen mitten in einer Fischauktion. Die Sansibarer nennen das Fischmarkt – für uns war es eher ein Zusammenstehen und auf Fische bieten. Unglaublich diszipliniert ging es vonstatten und es wurden die schönsten Fische, Oktopusse und Kalamari verkauft.
Gemeinsam mit unserem Koch und zwei Jungs fuhren wir mit dem Boot wieder zurück zu unserer Unterkunft und waren durchweg am Grinsen. Was für ein Tag …
Ihr seht, der erste Stopp unserer großen Reise auf Zanzibar ist nach wie vor paradiesisch und so liegen wir gerade auf der Terrasse mit Blick aufs Meer und schreiben euch.
Was machen wir sonst, wenn wir keine großen Ausflüge geplant haben?
Gestern beispielsweise besuchten wir die Schule in Matemwe. Ameire, über den wir ursprünglich die Schnorcheltour gebucht hatten, mit dem wir aber mittlerweile auch darüber hinaus Kontakt haben, führte uns dorthin. Wir wurden direkt ins Rektorat gebracht und durften anschließend zwei verschiedene Klassen besuchen. Zuvor hatten wir am Stand in Matemwe Stifte, Hefte und Süßigkeiten gekauft. Die kleineren Kinder sitzen auf dem Boden und benutzen diesen als Heft, um schreiben zu lernen. Die größeren Schüler haben Tische und sitzen sehr diszipliniert am Platz. Es sind zwischen 40-50 Schüler in einer Klasse und Mädchen und Jungen sitzen getrennt voneinander. Vermutlich liegt dies an dem hier muslimisch geprägten Land.
Ansonsten stehen wir die letzten Tage sehr früh auf, um den Sonnenaufgang zu sehen und starten danach mit unserem Sportprogramm, das uns Philipp aus unserem Fitnessstudio zusammengestellt hat. Vielen Dank an dieser Stelle, lieber Philipp.

Die restliche Zeit verbringen wir mit Lesen in der Hängematte oder auf der Liege. Immer wieder haben wir tolle Gespräche mit unserem Hausbesitzer Mr. Kiki, der uns unter anderem seinen tollen Garten zeigt und erklärt. Wir dürfen von dort alles mitbenutzen und so genießen wir es, frisches Gemüse und Gewürze aus dem Garten zum Kochen zu verwenden.
Zum Abschluss nochmal ein Thema zum Nachdenken:
Vor einigen Tagen grub Nami, ein Angestellter von Mr. Kiki, ein riesiges Loch in den Sand. Wir waren natürlich sofort neugierig, was dort passiert und fragten nach. Mr. Kiki erzählte uns von dem Müllproblem auf der Insel und erklärte uns, dass dort hinein aller Müll gegeben und anschließend verbrannt wird. In Stonetown gibt es seit ein paar Jahren ein geregelteres System, sodass die Stadt von Müll befreit ist. In Matemwe hingegen kommt keine Müllabfuhr vorbei und so liegt viel Müll herum oder wird wie bei uns in ein Loch geschüttet und verbrannt.

Nicht nur Deutschland hat also Probleme, der Plastikmüllberge Herr zu werden, seit China den ganzen Mist nicht mehr kauft.
Damit genug von Zanzibar. Wir melden uns das nächste Mal aus Südafrika.
Achsoo, durch diesen letzten Satz wird uns jetzt so ganz langsam bewusst, dass das Ding hier kein normaler Urlaub ist, sondern ein SabbatJAHR …
Hakunamatata!