Singapur

Die letzte Station unserer Asien-Reise sollte das faszinierende Singapur sein. Bekannt für den Aufstieg vom Dritte- zum Erste-Welt-Land innerhalb einer Generation. Für uns das Land des Gigantismus.

„Asien, wo bist du hin verschwunden? Wo sind all deine schmuddeligen und trotzdem so liebenswerten Straßenküchen? Wo sind die chaotischen, aber so schönen Märkte, auf denen man ALLES kaufen kann? Was machen die ganzen öffentlichen Mülleimer hier? Das Leitungswasserwasser kann man trinken? Ernsthaft? Warum ist es so still hier? Warum hupt ihr nicht? Wofür ist denn dieser komische Randstreifen an den Rändern der Straßen? Soll man darauf als Fußgänger gehen? …“

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Rückblick Vietnam

Uns fällt es gar nicht so leicht, einen Rückblick über Vietnam zu schreiben, da wir in diesem doch recht großen Land (Entfernung Nord-Süd) insgesamt nur 14 Tage waren. Dennoch sind wir einmal von Norden nach Süden gereist und haben einen Eindruck bekommen.
Unser Highlight war sicherlich die Halong Bucht mit ihren unzähligen kleinen Inselketten und der atemberaubenden Landschaft. Landschaftlich ist Vietnam sehr vielfältig und uns haben die dortigen Berge sehr beeindruckt. Gerne wären wir hier noch ins Hinterland zum Wandern gegangen.

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Mui Ne – M&M meet N&S

Die Züge auf unserer Weltreise scheinen es einfach nicht gut mit uns zu meinen. Der Nachtzug sollte planmäßig um 12.28 Uhr in Binh Thuan ankommen. Gegen 10 Uhr hielt er an einem Bahnhof und es passierte lange nichts. Eine Weile lang gingen wir davon aus, dass wir auf einen entgegenkommenden Zug warten müssen, da die Strecke nicht durchgängig zweigleisig ausgebaut ist. Irgendwann kam Matze mit einem in Boston lebenden Vietnamesen ins Gespräch, der ihm erklärte, dass es ein Problem mit einem anderen Zug gebe, der im Weg sei, und wir wohl ungefähr 3 Stunden zu warten hätten. Etwas genervt beratschlagten wir, was wir tun könnten. Miri verbündete sich mit einer polnischen Familie, die in Mui Ne einen Bekannten hatte, der anbot uns abzuholen. Kaum hatten wir das beschlossen, wurde es hektisch im Zug und das Zugpersonal informierte: „Ue stahtin light nauh“. Der Bekannte der Polin war etwas angesäuert, als ihm die nette Polin wieder absagte, und der Zug setzte sich wieder in Bewegung. Leider nur für etwa eine halbe Stunde, bevor er erneut stoppte, und wieder ging eine Stunde ins Land, in der niemand wusste, was Sache war. Als er endlich wieder anfuhr, war die Stimmung ganz schön im Keller. Am nächsten Bahnhof nutzten wir die Gelegenheit, packten unsere Sachen und stiegen aus – wir hatten kein Vertrauen mehr, dass der Zug es in den ab dort noch geplanten 2 Stunden bis nach Binh Thuan schaffen kann. Da wir für den Rest der Strecke nach Mui Ne sowieso ein Taxi nehmen mussten, verlängerten wir also die Taxifahrt etwas und waren froh, endlich ohne unerwartete Stopps voranzukommen.

Gegen 19 Uhr – anstatt wie geplant gegen 14 Uhr – kamen wir im Hotel in Mui Ne an. Die Verspätung tat umso mehr weh, als hier etwas ganz Besonderes für uns anstand: Nelly und Siggi – Matzes Eltern – waren schon 3 Tage vorher hierher von Deutschland aus angereist für einen kleinen Besuch und einen kurzen gemeinsamen Urlaub während unserer Weltreise. Da wir sowieso nur 4 volle gemeinsame Tage miteinander zur Verfügung hatten, war der verlorene halbe Tag gerade an Nellys Geburtstag umso ärgerlicher. Die Freude, als wir uns in den Armen lagen, war dann aber umso größer und wenigstens konnten wir noch ein schönes Geburtstagsessen mit Nelly genießen, bevor wir uns dann in dem tollen Bungalow von der langen Anreise erholen konnten.

Die Anlage (Muine Bay Resort) ist absolut traumhaft angelegt und die von uns gewählten Bungalows absolut luxuriös. So konnten wir sofort nach Ankunft gut abschalten und hatten ab da tolle und erholsame Tage gemeinsam.

Den ersten Tag verbrachten wir am Pool und im Meer, brachten uns gegenseitig auf den neuesten Stand (so weit das in der heutigen Zeit mit WhatsApp und Co. überhaupt noch nötig ist) und freuten uns aneinander. Nelly schaukelte am Strand – Miri, Matze und Siggi hüpften durch die Wellen und wir genossen alle die Sonne und die durch den Wind trotzdem angenehmen Temperaturen. Die besten windgeschützten Liegen am Pool hatten Nelly und Siggi die Tage vorher schon getestet und Siggi reservierte im Anschluss ans Frühstück jeden Morgen diese für uns besten Plätze.

Für den Abend hatten Nelly und Miri unabhängig voneinander ein Restaurant recherchiert, in das wir mit dem Taxi fuhren. Der „Foodcourt“ gefiel uns allen sehr gut – viele kleine Restaurants, bei denen man Essen bestellen kann, die einem dann an den Tisch geliefert werden. Der Abend war toll.

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Für den nächsten Tag hatten Miri, Siggi und Matze sich an der Rezeption des Hotels Fahrräder reserviert. Auf denen ging es nach dem Frühstück los zu den roten Sanddünen und danach zum „Fairy Stream“, einem sich an tollen Felsformationen vorbeischlängelnden kleinen Fluss. Siggi war beeindruckt vom vietnamesischen Verkehr und vom Leben an und auf den Straßen.

Um Nelly auch diese Einblicke zu ermöglichen, dachten wir darüber nach für den nächsten Tag zwei Motorroller zu mieten. Abends aßen wir wieder außerhalb des Hotels in einem kleinen, familiengeführten Restaurant. Mit unseren Rollerplänen erklärte sich Nelly trotz ihrer Knieproblematik einverstanden, was wir alle super stark fanden, und so ging es am nächsten Mittag nochmal los zum Fairy Stream und zum Mui Ne Harbour und Nelly und Siggi ließen sich (meist) gerne von uns auf dem Roller durch die (manchmal auch holprige) Landschaft fahren.

Abends nutzten wir dann die Roller, um nochmals zum Foodcourt zu fahren. Die Rollerfahrt im Dunkeln war für Nelly und Siggi noch aufregender als tagsüber und so war vor allem Nelly froh, als wir dann abends wohlbehalten im Hotel auf der Bungalow-Terrasse noch einen Absacker zu uns nehmen konnten.

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Den letzten Tag unseres gemeinsamen Kurzurlaubs entspannten wir dann nochmal in der Anlage am Pool, gönnten uns noch eine letzte günstige Massage und wurden schon etwas wehmütig, da wir uns am Tag darauf wieder verabschieden mussten.

Für uns waren diese gut 4 Tage ein absoluter Entspannungsurlaub. Es fiel uns auf, dass es das erste Mal auf unserer Reise war, dass wir wirklich die kompletten 4 Tage das Netbook nicht anschalteten und uns auch wirklich die komplette Zeit nicht mit Transport, Unterkunftsbuchungen, Reiserouten oder ähnlichem beschäftigten – es war wirklich toll für uns, diese Tage mit Matzes Eltern zu haben. Danke, liebe Nelly und lieber Siggi für diese schöne Zeit.

Einen kleinen Nachteil hatte der Besuch von Nelly und Siggi allerdings doch: Nelly, unsere Lektorin, war somit im Urlaub und deshalb gingen die letzten 3 Beiträge nicht durch ihre geschulte Rechtschreibkontrolle. Wir bitten also, die kleineren und größeren Fehler zu entschuldigen. Natürlich holt sie ihre Arbeit nach, sobald sie zu Hause ist. 😉

Außerdem wollten wir uns bei allen entschuldigen, die über neue Blogbeiträge per E-Mail benachrichtigt werden. Uns war nicht klar, dass der ganze Text in der Mail mitverschickt wird. Durch den Luxus, Nelly als Korrektorin im Rücken zu haben, sparen wir uns manchmal den letzten Korrekturdurchgang und es befinden sich noch Flüchtigkeitsfehler im Text, die Nelly meist innerhalb der ersten Stunde nach Veröffentlichung korrigiert. Insgesamt empfehlen wir euch das Lesen auf dem Blog anstatt in der E-Mail, da dort das Gesamtbild mit den Bildern deutlich schöner ist.

Wir verabschiedeten uns von Nelly und Siggi an der Rezeption und fuhren mit dem Taxi zur Bushaltestelle. Als wir die Rucksäcke wieder auf dem Rücken hatten und dann in den Sleeper-Bus einstiegen, wurde uns nochmals bewusst, dass diese 5 Tage in Mui Ne wie eine andere Welt für uns waren und aus der ganzen Reise bisher absolut herausstechen – warum genau, können wir gar nicht so genau sagen. Einmal gar nichts für die weiteren Reiseziele zu planen und natürlich der Besuch der beiden überhaupt, könnten natürlich die Gründe dafür sein.

Auf der 5-stündigen Fahrt machten wir wie immer „Bus-Office“ auf dem Weg zum Flughafen Saigon (Ho Chi Minh City), wo uns abends dann der Flieger nach Singapur erwartete.

Hanoi und Hoi An

Zum Verwechseln ähnlich, das aber wirklich nur vom Namen her. Die Städte liegen knapp 1000 km voneinander entfernt und sind grundverschieden.

Da unser Nachtzug am nächsten Tag erst abends nach Hoi An fuhr, hatten wir noch einen vollen Tag in Hanoi zur Verfügung. Leider war es ziemlich kühl und bewölkt und der Tag zog sich etwas in die Länge. Hanoi ist nicht bekannt für typische Sehenswürdigkeiten und so hatten wir mit der großen und beeindruckenden St. Jospeh Cathedral, einem Blick auf die Oper und einem Bummel durch das französische Viertel schnell das Meiste gesehen. Der Hoan-Kien-See ist wenig idyllisch durch den Straßenring direkt daran herum – es ist laut und hektisch. Zum Mittagessen zog es uns nochmal zu den Rice-Rolls direkt neben unserem Hotel, wo wir uns ein klein wenig aufwärmen konnten. Danach sahen wir uns an, wie in Hanoi der Zug mitten durch die Stadt fährt. Wir erinnerten uns an Bangkok, von wo aus wir schon einmal eine Tour zu einem Trainmarket gemacht hatten. In Hanoi gibt es keinen Markt, sondern viele Cafés für Touristen, wo gewartet wird, bis der Zug kommt. Wir schlenderten über die Gleise und waren von der Einfachheit der hier befindlichen Zimmer oder Wohnungen überrascht. Mal wieder sieht man Arm und Reich direkt nebeneinander wohnen – wobei Vietnam schon so weit ist, dass Arm ganz gut versteckt wird bzw. nicht mehr offensichtlich zu finden ist. Viele Viertel sind sehr reich und schick hergemacht – in den Städten wird der Müll weggeräumt, es gibt Gehwege, Ampeln auch für Fußgänger und die Menschen kleiden sich schick und elegant.

Abends machten wir uns auf den Weg zum Nachtzug und waren schon gespannt, mit wem wir uns die 6er Kabine teilen würden.

Der Bahnhof in Hanoi ist für asiatische Verhältnisse sehr modern und unser Zug wartete bereits auf uns. In unserer Kabine war ein junger Vietnamese, der leider kein Englisch sprach, mit dem wir aber als Zimmergenosse sehr zufrieden waren. Wir verstauten unser (momentan übergroßes) Gepäck und verputzten unseren mitgebrachten Fried Rice, bevor wir uns auf der harten Pritsche unter die Decke kuschelten. Gegen später stieß noch eine junge, alleinreisende Schwedin zu uns, die direkt schlafen wollte und die Nachtruhe war perfekt.

Zum Frühstück gab es Bananen-Baguette und wir verbündeten uns mit Moa für den Transportweg vom Bahnhof von Da Nang nach Hoi An. Eigentlich hatten wir vereinbart, mit dem öffentlichen Bus zu fahren, da die Taxipreise relativ hoch angesetzt waren. Vor dem Bahnhof wartete mal wieder das riesige Aufgebot der Taxi-Mafia. Uns sprach allerdings ein Fahrer an, der gerade jemanden hier abgesetzt hatte und nicht alleine zurückfahren wollte. So kamen wir recht günstig zu einer Taxifahrt direkt bis vors Hotel. Dieses lag ein klein wenig außerhalb der Innenstadt – durch den tollen kostenlosen Fahrrad-Verleih war man aber innerhalb von 5 Minuten mittendrin im Geschehen. Das Städtchen ist zuckersüß und man muss es irgendwie mögen, auch wenn es natürlich total touristisch ist und die Altstadt rein für die Touristen hergerichtet und genutzt wird. Bootsfahrten, Straßenstände mit Essen, Massagen und vor allem eine Schneiderei neben der anderen zeichnen das Stadtbild aus. Wir wussten vorab, was uns hier erwarten würde und hatten uns vorgenommen, uns Mäntel schneidern zu lassen und hier ein bisschen Souvenirs zu shoppen.

Abends schlenderten wir durch die Stadt und über den Nachtmarkt, schauten das Spiel der Vietnamesen im Asia-Cup in einem kleinen Straßenimbiss zusammen mit Vietnamesen und bewunderten das Wahrzeichen von Hoi An: die vielen bunt leuchtenden Lampions. Tagsüber ließen wir uns massieren, Maße nehmen für die Mäntel und fuhren mit dem Fahrrad an den Strand. Nach wie vor ist es etwas kühler und wir freuen uns jetzt auf den Süden Vietnams, wo uns in Mui Ne wieder Tagestemperaturen über 30° erwarten. Im Moment sitzen wir im zweiten Nachtzug – dieses Mal waren wir mit den Nachbarn im 4er Schlafabteil nicht ganz so zufrieden. Asiaten sind manchmal ganz schöne Dreckspatzen. Alles wird liegen gelassen. Als wir einstiegen, beseitigten wir erstmal den ganzen Müll vom Essen und Trinken und wischten den Tisch sauber. Wir freuen uns auf ein paar Tage Sonne und Entspannung, bevor es dann noch für einige Tage nach Singapur geht. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schauen wir auf die tolle Zeit in Südostasien zurück. Einerseits freuen wir uns auf wieder sauberere Länder, westlicheren Standard und werden auch die Tuk Tuk-Mafia und die negativen Seiten des Tourismus nicht vermissen – andererseits haben wir Asien auch lieben gelernt. Das einfache Reisen, das unglaublich leckere und günstige Essen werden uns bestimmt zunächst fehlen. Insgesamt hatten wir 3 Monate tolle Einblicke in eine uns bisher völlig fremde Kultur, die doch einen so riesigen Teil unserer Erde ausmacht.

Unglaublich, dass wir in knapp 2 Wochen unseren Camper in Perth, Australien abholen werden. Vor unserer Reise war Australien sooo weit weg, dass wir überhaupt nicht darüber nachgedacht haben. Jetzt ist es tatsächlich bald soweit und wir freuen uns riesig auf die nun wieder anbrechende Roadtrip-Zeit.

Macht’s gut und einen schönen Sonntag!

Rückblick Kambodscha

 Wie nach jedem Land ist es uns wichtig einen kurzen Rückblick über unsere Erfahrungen aufzuschreiben. Kambodscha hat uns total mitgerissen und wir hatten eine sehr abwechslungsreiche Zeit in diesem wunderschönen Land. Für uns vermutlich der wichtigste Punkt war Phnom Penh, da wir dort einfach mal wieder eine Wohnung – ein Zuhause – für eine kurze Zeit hatten. Wir genossen es im Alltag zu sein, einzukaufen, zu kochen und selbst zu waschen. Dadurch sind wir dort für die knapp zwei Wochen auch gefühlt richtig ins Leben der kambodschanischen Hauptstadt eingetaucht. Aber auch die anderen Stopps waren für uns sehr schön. Man merkt, dass das Land noch nicht so lange mit dem Tourismus zu tun hat und durch seine Geschichte nach wie vor zu kämpfen hat und sich im Aufbau befindet. Umso mehr erlebt man aber das traditionelle Leben der Menschen und darf dort hineintauchen. Das fanden wir besonders schön.

Kambodscha –  ein Land des 1$ – der Dollar wird für Touristen verwendet und alles kostet irgendwie einen Dollar.

Kambodscha – ein Land der Pyjamas – überall sieht man Frauen mit bunt gemusterten Pyjamas. Es scheint wie für uns der Jogginganzug zu sein und ist dort ganz normal. Wir feierten es jedes Mal, wenn wir wieder eine Frau in ihrem Anzug mit neuen, lustigen Mustern sahen.

Kambodscha – ein Land voller Grün – zu unserer Reisezeit waren die Reisfelder kurz vor der Ernte und wir sahen kilometerweit grüne Flächen voller Reis. Das satte Grün zusammen mit der Sonne brachte uns immer wieder zum Anhalten und Bewundern.

Kambodscha – ein Land voller Müll – es gibt zwar Müllabfuhren, dennoch sieht man in den Städten viel Müll herumliegen. Jeder wirft seine Plastiktüte auf die Straße und der Plastikverbrauch scheint insgesamt wie in allen asiatischen Ländern sehr hoch zu sein. TakeAway-Becher und -Schüsseln werden hier in Großbestellungen an die Garküchen gekarrt. Zum Glück gibt es in den ländlichen Gebieten auch Stellen voller schöner Natur.

Kambodscha – ein Land zum Verlieben – für uns definitiv eine Reise wert und sehr besonders. Gerade weil es noch sehr ursprünglich ist und man die Aufbauarbeiten sieht. Die Menschen sind am Bauen, Arbeiten, Kochen und verbessern und wollen ihr Land moderner machen. Wir sind froh dieses ursprüngliche Kambodscha noch kennengelernt zu haben. Wer weiß, was in 10-15 Jahren hier passiert. China scheint ein großes Interesse zu haben, Kambodscha zu modernisieren und Singapur ähnlich zu machen. Ob es dann noch eine Reise wert sein wird – man wird sehen??!

Halongbucht

Cat Ba scheint das Mallorca Vietnams zu sein – Cat Ba Town kann man sich nicht schönreden – es ist hässlich, hier sind über die letzten Jahrzehnte Hotels aus dem Boden geschossen – viele Stockwerke (zu) hoch. Für uns war hier nur eine Nacht geplant, bevor es am Montag dann auf eine 2-tägige Bootstour durch die tolle Landschaft der Halong-Bucht ging. Zudem war das die günstigste Nacht unserer bisherigen Reise – für 5 € schliefen wir im Doppelzimmer und hatten beide Frühstück.

Dienstagmorgen nach dem Frühstück trafen wir um 9.45 Uhr beim Veranstalter der Bootstour im Büro ein, eine halbe Stunde später wurden wir im Minibus zum etwas außerhalb gelegenen Hafen gefahren, wo unser Boot auf uns wartete. Für den ersten Tag waren wir auf einem etwas kleineren Boot, mit dem auch kleine, abgelegene Buchten und Gegenden in der Insellandschaft erreichbar waren. Staunend und mit offenem Mund fuhren wir durch die sich vor unseren Augen eröffnende Landschaft – zuerst durch kleine Fischerdörfer, in denen die Menschen ihr Leben komplett auf dem Wasser verbringen. Die Männer fahren zum Fischen mit den Booten raus, die Frauen kümmern sich zu Hause um die Fischzuchten. Gegen Mittag erreichten wir eine abgelegene Bucht mit Strand, wo ein Badestopp eingeplant war. In Nordvietnam ist aktuell Frühling, die Temperaturen während unseres Trips schwankten zwischen 13 und 18°C. Dennoch ließen sich Matze, James und Dan (zwei Engländer, die Teil unserer wirklich tollen und netten Gruppe waren) das Baden nicht nehmen. Das Wasser war kälter als erwartet und so schwammen sie kurz an den tollen einsamen Strand, kamen aber schnell zurück an Land um sich abzutrocknen und in warme Sachen zu packen.

Das Mittagessen war sehr reichhaltig und voller frischer Meeresfrüchte. Lecker! Miris Magen wollte noch einmal ein klein wenig rebellieren und plagte Miri den Tag über immer wieder mit Bauchschmerzen. Leider auch auf der Kajak-Tour am Nachmittag musste sich Miri gegen ihre Bauchkrämpfe behaupten und hielt sich mehr als tapfer. Danach ging es ihr glücklicherweise deutlich besser.

In 5 Zweier-Kajaks machte sich unser kleiner Trupp auf den Weg in verschiedene Lagunen, die nur mit Kajak durch sehr tiefe und kleine Höhleneingänge erreichbar waren. In den Lagunen hörten wir die Vögel zwitschern und die Affen schreien und waren wirklich baff, dass wir hier ganz alleine waren. Immer wieder mussten wir uns gegenseitig fragen, ob das gerade wirklich passiert. Die Landschaft ist wirklich absolut unglaublich und so genossen wir es, uns im Kajak zurückzulehnen, uns einfach treiben zu lassen, die Affen auf den Inseln zu beobachten und die Stille zu genießen.

Mit nassen Popos ging es zurück auf unser kleines Boot, das uns aber nach 30-minütiger Fahrt auf unser Hauptboot brachte, auf dem wir unser eigenes Zimmer, Badezimmer und Heizung hatten. Über die Suite mit dem Wahnsinnsausblick staunten wir nicht schlecht. Dort durften wir eine heiße Dusche genießen und frisch aufgewärmt schauten wir uns immer noch fasziniert die Landschaft auf der Fahrt zu unserem Ankerplatz für die Nacht an.

Nach einem tollen Abendessen gingen wir erschöpft früh ins Bett und schliefen glücklich schaukelnd ein.

Uns war vorher nicht bewusst, wie weitläufig und groß sich die berühmte Insellandschaft Halong Bay erstreckt. Über 1500 Quadratkilometer ragen die kleineren Inseln überall aus dem Meer, es gibt kleine Höhlen und die Tier- und Pflanzenwelt ist ebenfalls beeindruckend.

Am nächsten Morgen erwachten wir mit einem unglaublichen Blick auf die Bucht und Miri fühlte sich wie im Fernsehen bei „Traumschiff“. Nach dem Frühstück gingen wir frisch gestärkt noch einmal zum Paddeln und erkundeten erneut einsame Lagunen und fuhren durch enge Höhlen – gut, dass wir früh dran waren, denn noch ganz alleine kamen wir in einer Lagune an, in der wir 5 Langa-Äffchen beobachten konnten, von denen es nur noch gut 50 Stück gibt. Zum Schwimmen vor dem Mittagessen konnte sich keiner durchringen. Immer noch wollte die Sonne sich nicht zeigen, was auch bis zu unserer Rückkehr im Hafen gegen 15 Uhr so blieb. Ein letztes Mittagessen auf dem Schiff und danach Entspannung auf dem Deck. Das letzte Mal die tollen Eindrücke der unglaublichen Landschaft aufsaugen, während uns das Boot die letzten 2 Stunden zum Ausgangshafen schiffte.

Die Tour  von Catbaventures war definitiv ein absolutes Highlight auf unserer Reise und ließ uns jetzt zum Glück doch schnell vergessen, was uns auf dem Weg nach Vietnam vor 3 Tagen passiert war. Gerne wären wir noch länger auf dem Schiff geblieben und auch nochmal mit dem Kajak rausgefahren – aber insgesamt waren die 2 Tage natürlich genug – auch preislich gesehen.

Unsere Gruppe war unheimlich nett und auch überraschend zusammengesetzt: Neben uns beiden waren noch 2 weitere Paare auf großer einjähriger Weltreise. Die ersten Weltreisenden, die uns auf unserer eigenen Weltreise bisher begegnet sind. Dan und Jane aus Oxford mit ihrem „Grey Gap Year“ (auch Lehrer) und Basti und Lisa aus München, wie wir im Sabbatjahr, allerdings keine Lehrer. Außerdem noch ein alleinreisender Engländer und eine Mutter, die ihre Tochter vom Auslandssemester aus Kuala Lumpur abholte und den Anlass noch für ein bisschen Reisen nutzte.

Wir tauschten uns natürlich mit den beiden Weltreise-Pärchen aus und fanden unglaublich viele Gemeinsamkeiten. Es ist schön, wenn man sich über die Aufgaben, Probleme und Anstrengungen einer solchen Reise einmal mit Gleichgesinnten austauschen kann. Dass man sich aufs Wäschewaschen oder eine Küche tatsächlich so freuen kann, versteht man wohl nur aus solch einer Situation heraus. Dan und Jane sind Mitte fünfzig und haben zu Hause eine Liste geschrieben, was sie im Ruhestand noch tun wollen. Als die Liste fertig war, wurde beiden klar, dass viele dieser Dinge Ende 60 vielleicht aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich sein würden und so ergab es sich, dass die beiden schon jetzt aufbrechen konnten. Ab jetzt unsere großen Vorbilder – wir wollen auch irgendwann nochmal los. Basti und Lisa werden wir vielleicht nochmal wieder sehen – sie haben einen ähnlichen weiteren Routenverlauf, allerdings etwas zeitversetzt. Vielleicht wird man sich in Neuseeland oder Südamerika nochmals treffen.

Wie so oft sitzen wir im Moment im Bus und machen „Office“ – schreiben den neuen Blog und im nächsten Bus nach der Fähre werden die Massen an Bildern sortiert. So kommt ihr schon wenige Stunden nach unserem tollen Trip in den Genuss der wunderschönen Landschaft und könnt unseren Bericht lesen.

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Danke für eure vielen lieben Nachrichten und aufbauenden Worte zu unserem kleinen Flugvorfall. Es war schön, wie ihr mitgefühlt und geholfen habt.

Bis bald …

Mit diesem Blick von unserem Balkon in Hanoi aus verabschieden wir uns jetzt ins Bett. Irgendwie mystisch oder? Wir kommen gerade vom Essen direkt neben dem Hotel – es gab leckere Rice-Rolls und wir konnten direkt zusehen, wie sie gemacht wurden.

D. Siem Reap

Mal wieder gab es ein paar Tage mit Krankheit zu überbrücken. Schon während der Busfahrt von Battambang in die Tempelstadt grummelte es in Miris Magen gewaltig, bevor sie dann eine wirkliche Horrornacht mit Reisedurchfall durchleiden musste. Gut ausgerüstet gab es direkt noch nachts Hühnerbrühe und Fenchel-Anis-Tee. Morgens besorgte Matze Elektrolyte aus der Apotheke. So konnte Schlimmeres verhindert werden und drei Tage später war Miri wieder die Alte.

Gut, dass wir für Siem Reap 5 Tage eingeplant hatten, ansonsten wäre der Besuch von Angkor Wat sprichwörtlich ins Klo gefallen.

Einen Ausflugstag widmeten wir dem sogenannten Floating Village, das derzeit allerdings nicht floatet. Wir mieteten uns mal wieder einen Roller und umgingen die sonst üblichen Komplettpaketausflugstouren. Das spart zum einen Geld und zum anderen macht es uns einfach mehr Spaß, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und zu erkunden.

Mit einem ebenfalls auf eigene Faust fahrenden französischen Paar kamen wir dann doch noch zur sonst inkludierten Bootsfahrt und zahlten zu viert so viel wie sonst pro Person. Warum in Siem Reap Touristen normalerweise nicht Roller fahren wie sonst sehr häufig in Südostasien, haben wir bis jetzt noch nicht verstanden. Im Internet liest man oft, dass Touristen hier keine Roller mieten dürfen oder oft von der Polizei angehalten und zur Kasse gebeten werden, was wir überhaupt nicht bestätigen können. Die Tuk Tuk Mafia scheint hier wohl doch noch deutlich mehr Macht zu haben als sowieso schon in diesen Ländern.

Die auf Stelzen gebauten Häuser sind schön anzusehen, oft nett dekoriert und die Menschen im Dorf profitieren sehr von den Touristenbesuchen und der damit verbundenen Einnahmequelle. Die kleine Schule fanden wir besonders niedlich, leider konnten wir keinen Unterricht sehen, da gerade Mittagspause war. Die kurze Bootsfahrt auf dem Tonle Sap See begeisterte uns wenig und muss aus unserer Sicht nicht gemacht werden. Für Touristen gibt es dort ein Restaurant und eine Krokodilfarm, die besichtigt werden kann. Das wollten wir beides nicht.

 

 

 

 

Nachdem wir uns im Hotel erfrischt hatten – dem Pool sei Dank – steuerten wir den noch untouristischen Hügel Phnom Krom an. Von dort hat man einen tollen Blick auf noch ein anderes Floating Village und kann einen schönen Sonnenuntergang bewundern. Die unendlichen Reisfelder und das ewige flache Land zeichnen für uns Kambodscha aus.

 

 

 

 

Für den nächsten Morgen war frühes Aufstehen angesagt. Um 5 Uhr sollte es nun endlich in den heißersehnten Angkor Wat Park gehen. Neben dem Haupttempel gibt es dort noch viele andere wahnsinnig sehenswerte Tempel und man könnte sicher mehrere Tage dort verbringen. Die Entscheidung, mehrere oder nur einen Tag zu gehen, nahm uns Miris Krankheit ab.

Für uns war der Tag ausreichend, da wir mit dem Roller gezielt einzelne Highlights ansteuern konnten, die Miri in vielen Stunden Blogs lesen für uns zusammengestellt hatte. Wir fuhren schwerpunktmäßig die Small Circuit Runde, ließen uns aber auch treiben und genossen auch zwei schöne Tempelanlagen (am See) der großen Runde, die etwas weniger überfüllt waren.

Dass das Weltkulturerbe natürlich Touristen in Massen anzieht, ist verständlich und im Voraus klar. Insgesamt verteilt es sich ganz gut. Wie man die überfülltesten Situationen meiden kann, fassen wir hier mal kurz zusammen:

Angkor Wat Tipps

  • Alle möchten das typische Sonnenaufgangsbild des Haupttempels Angkor Wat von vor dem See aus schießen. Die Bilder könnt ihr mit einfacher Google Suche in Sekunden finden und aus unserer Sicht kann man sich das sparen. Stattdessen direkt um 6.15 Uhr in den noch leeren Tempel hinein und das berühmte Foto später schießen.
  • Nach ein paar ruhigen Minuten im Haupttempel kann man sich für den Rundgang oben in den Türmen anstellen und wartet nur wenige Minuten, anstatt später 2 Stunden.
  • Für uns war die beeindruckende Parkanlage wunderbar eigenständig per Roller zu erkunden und wie immer genossen wir die Freiheit und Unabhängigkeit.
  • Nicht zu lange in der Haupttempelanlage Angkor Wat verweilen. Wir machten uns schnell auf den Weg zum Ta Prohm, dem aus Tomb Raider bekannten Tempel, der an vielen Stellen von riesigen Bäumen umschlungen wird. Kommt man früh, ist man dort fast noch alleine – später muss man innen dicht gedrängt durchlaufen.
  • Sonnenuntergang auf dem Tempelberg („Phnom Bakheng“) wäre sicher schön, man muss aber spätestens um 16 Uhr hoch und dann warten. Stattdessen zum See „Srah Srang“ – dort kann man ebenfalls einen tollen Sonnenuntergang erleben und teilt ihn auch nur mit einer Handvoll anderer Leute.
  • Die kleine Runde eignet sich gut für einen Tag, trotzdem vielleicht noch ein oder zwei Tempel der großen Route ansteuern, die sind deutlich weniger überlaufen. Wir waren bei: Ta Som und Neak Pean (mitten in einem See gelegen).

 

 

Für den Tag danach konnten wir glücklicherweise einen Late-Checkout im Hotel bekommen, da unser Flug erst um 19.30 Uhr abends nach Hanoi in Vietnam abheben sollte. Wir verbummelten den Vormittag in der Stadt, kauften Souvenirs, relaxten am Pool und packten dann auf 15 Uhr unsere Rucksäcke. Noch ein kurzes Mittagessen und danach begannen wir ebenfalls am Pool mit diesem Bericht. Um 17 Uhr wollten wir das Taxi nehmen und spaßeshalber schauten wir, ob denn unser Flug pünktlich abheben sollte. Da traf es uns mit voller Wucht und uns wurde plötzlich ganz anders. Unser Flug war schon am Abend vorher ohne uns nach Hanoi geflogen, während wir erschöpft aus Angkor Watt zurückgekommen waren. Wie das passieren kann? Wir hatten wohl beim Erstellen des Kalendereintrages einen folgenschweren Fehler gemacht. Hektisch mussten Entscheidungen getroffen werden – für Montag haben wir eine teure Tour in der Halongbucht gebucht, morgen schon bringt uns der Bus zum Startort der Tour in Cat Ba. Schnell wogen wir ab, auf welche Weise mehr Geld kaputt gemacht wird. Uns war schnell klar: Wir müssen noch heute nach Hanoi. Bei Miri flossen einige Tränen und wir mussten tief in die Tasche greifen, um jetzt im Grab vom Flughafen Hanoi zum Hotel zu sitzen. Wir beißen uns so sehr in den Arsch, weil wir auf dieser Langzeitreise so gut mit unserem Budget haushalten (müssen) und gerade jetzt vor den wirklich teuren Ländern Australien und Neuseeland tut diese unnötige Zusatzausgabe besonders weh.

Wir werden darüber hinwegkommen – auch wenn es ein paar Tage dauern wird. Am Montag müssen wir dann aber die Halongbucht umso mehr genießen, diese teure Tour haben wir uns gegenseitig zu Weihnachten geschenkt und uns hier einmal etwas gegönnt. Die lassen wir uns nicht vermiesen.

Scheiße, Scheiße, Scheiße … aber immerhin sind wir jetzt hier angekommen, woran wir zwischenzeitlich nicht mehr geglaubt hatten.

Ciao mit Ao!

 

PS: Angkor WHAT?

 

 

C. Battambang

Uns hat die Reise- und Entdeckungslust wieder gepackt und so kamen wir voller Elan in Battambang an, und obwohl es schon spät am Nachmittag war, machten wir uns auf den Weg in die Stadt und drehten unsere erste Runde, liefen einige Restaurants ab, um für die nächsten Tage nach günstigem und gutem Essen zu schauen. Außerdem organisierten wir uns einen Roller für den übernächsten Tag. Auf dem kleinen Night-Market aßen wir zu Abend (das erste Mal Amok) und kauften auf dem Heimweg noch Bananen. Die Lebensmittel, die wir seit langer Zeit eigentlich immer im Gepäck haben sind: Tee, Kaffee, Bananen und Haferflocken. So sind wir für ein leckeres, günstiges und eigenständiges Frühstücks-Porridge jederzeit gewappnet und dieses Frühstück lieben wir und wir können nicht mehr ohne.

Für Battambang hatten wir im Low-Budget-Bereich drei Nächte im Doppelzimmer in einem Hostel (Lucky Hostel) gebucht. Leider bekamen wir ein Zimmer direkt am Treppenhaus und konnten auch nicht mehr wechseln. Das Hostel ist sowieso schon sehr hellhörig und direkt am Treppenhaus laufen minütlich kommunizierende und trampelnde Menschen vorbei. Für den nächsten Tag aber versprach man uns einen Wechsel – den konnten wir gegen 12 Uhr dann auch vornehmen – siehe da: Das Zimmer war beinahe doppelt so groß, es gab einen Duschvorhang und vom Lärm war nicht mehr viel mitzubekommen. Und das für die gleichen 14$ pro Nacht.

Zufrieden mit dem neuen Reich machten wir uns mal wieder einen halben Tag über unsere weitere Planung her. Unsere grobe Route für Australien (Perth bis Adelaide) steht jetzt und die etwas schwierigen Buchungen für die anstehenden Großstädte (Singapur, Melbourne, Sydney) gedeihen. Nachdem wir nun seit 3 Monaten die Preise Südostasiens fürs Übernachten gewohnt sind, fällt es schwer, sich hier wieder auf andere Preisniveaus einzulassen – außerdem sind Großstädte natürlich per se schon immer teurer. Wir ließen es uns bei frisch gemixten Smoothies und IcedCoffee jeweils für nur 1$ gutgehen.(Kambodscha – viele nennen es das One-Dollar-Land, wir bezahlen aber lieber mit Riel und stellen fest, dass es dadurch manchmal noch etwas günstiger wird).

Für abends stand ein Zirkusbesuch auf dem Programm. Es gibt eine Artistenschule, die auch einen Kindergarten beinhaltet, wo Straßen- und arme – teilweise auch Waisen- kinder aufgenommen werden, denen hier eine Schul- und Ausbildung ermöglicht wird. Sie werden am Ende ihrer Ausbildung ausgebildete Artisten sein und erhöhen so ihre Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft.

Da man dieses ganze Projekt mitfinanziert, kostet der Eintritt stolze 14$ pro Person. Aus unserer Sicht auch für den guten Zweck doch recht teuer – bei 5 Vorstellungen mit je 100 Besuchern die Woche liegt man da bei Einnahmen um die 25000 $ im Monat, was für Kambodscha ein riesiger Batzen Geld ist. Wir sind da immer skeptisch, ob das ganze Geld dann wirklich hauptsächlich bei den Kindern und Jugendlichen ankommt.

Vor der Vorstellung schauten wir noch eine Kunst-Ausstellung der Kinder an und bewunderten die tollen Werke der noch jungen Künstler. Danach ging‘s in die Vorstellung – gespielt werden jeden Tag andere Theaterstücke, in die die Kunststücke dann eingebaut werden. Jedes Theaterstück beschäftigt sich inhaltlich mit der Verbindung des alten, traditionellen Kambodschas mit den modernen Einflüssen und damit auch dem Aufeinandertreffen von Tradition und Tourismus.

Die Artisten jonglierten, turnten und begeisterten das Publikum am Diablo.

Zu Fuß machten wir uns nach dem Zirkus die 1,8 km auf den Rückweg zum Hostel – das ständige Tuk Tuk-Gefahre geht uns kräftig auf die Nerven und auch wenn die Fahrten in der Regel nur 1-3$ kosten (je nachdem wie sehr man sich auch übers Ohr hauen lässt – wir empfehlen zur Nutzung von Tuk Tuks IMMER eine App – PassApp, Grab, Uber, etc.) läppert sich das über den Tag gesehen schon ganz schön – zu Hause fährt man ja auch nicht jeden Kilometer mit dem Taxi.

Auf der anderen Seite des Straßenblocks, wo unser Hostel lag, fanden wir einige sehr einfache einheimische Restaurants, wo wir für 4$ zweimal Fried Rice mit Fleisch bekamen und wir uns wohlfühlten.

Gestern Morgen machten wir uns dann auf den Weg zur Rollervermietung – wir hatten mit John, dem Besitzer, ausgemacht, dass wir zwischen 8.00 und 8.30 zur Abholung kommen würden – das Tor war verschlossen und wir mussten den ausgewanderten Kanadier per Telefon wecken. Dasselbe übrigens heute Morgen bei der Rückgabe wieder – geschäftstüchtig erschien uns das nicht.

Mit dem Roller fuhren wir rund 5 km aufs Land zum Startpunkt des berühmten Bamboo-Trains. Dies ist Battambangs Haupttouristenattraktion. Man wird auf einem einfachen Bambus-Brett, das auf zwei Eisenachsen gestellt wird und somit schienentauglich wird – durch Getreidefelder gefahren. Wir freuten uns, dass unser Plan aufging, und wir die erste Fahrt machten und somit die Hinfahrt ohne Gegenverkehr in völliger Ruhe und tollem Klima genießen konnten. Eine nette Fahrt, auch etwas zu teuer aus unserer Sicht, aber trotzdem ein Muss, wenn man in Battambang ist. Dass am Umkehrpunkt an kleinen Läden Dinge verkauft werden, wussten wir schon vorher und hatten bewusst das Souvenir-Shopping hierher verlegt. Die Dame war zwar aufdringlich, wir kauften dennoch nur, was wir auch wirklich haben wollten und handelten sie im Preis noch ordentlich runter.

Auf der Rückfahrt kamen uns dann mehr als 5 andere der kleinen Bamboo-Trains entgegen. Das Lustige daran: Einer von beiden muss den Zug vom Gleis nehmen und den anderen passieren lassen. Seht selbst.

Von dort aus fuhren wir noch eine knappe Stunde am Fluss entlang durch die ländliche Region und sahen viele kleine Dörfer und erlebten das alltägliche, ländliche Kambodscha – ab vom Tourismus. Viele Kinder winkten uns fröhlich zu und wir genossen die Fahrt. Die Landschaft ist wunderschön, es sind viele verschiedene Grüntöne und Palmen, Reis- und Weizenfelder wechseln sich ab, während man dem Flußlauf folgt. Die Mittagspause verbrachten wir im Hostel, nachdem wir nochmals im gleichen Restaurant wie am Vortag ein günstiges Mittagessen zu uns genommen hatten. Vor dem Mittagsschlaf mussten wir kurz unter die Dusche – die Rollerfahrten auf den staubigen Straßen hinterlassen ihre Spuren im Gesicht, im Bart und eigentlich überall. Der Mittagsschlaf war wichtig, da man während der Rollerfahrten natürlich auch ordentlich der Sonne ausgesetzt ist.

Zweites Tagesziel waren dann die Fledermaushöhlen – ca 12 km außerhalb der Stadt. Staubig kamen wir dort an und genossen den Ausblick von dem Hügel, auf dem eine sehr zerfallene Tempelanlage steht. Die Affen scheinen dieses Gebiet irgendwie unter ihre Herrschaft genommen zu haben – Matze fand‘s lustig, Miri etwas unheimlich – Selina wäre vielleicht gleich wieder geflüchtet!?

Sehr enttäuschend war dann der Besuch der Killing Caves – hier befindet sich ein weiteres Massengrab aus den Zeiten der Roten Khmer. Es wimmelt von kleinen Mädchen, die in gewandtem Englisch auf einen zukommen, einem die 20 Meter entfernte Treppe zeigen und dafür einen Dollar wollen. Miri machte direkt zu Beginn sehr deutlich, dass wir das alleine schaffen – leider sahen wir viele (überrumpelte) Touristen, die den Mädchen einen Dollar zusteckten, nachdem sie für 3 Minuten neben ihnen her gelaufen waren. Man liest immer wieder davon, dass man dadurch die Kinder von der Schule abhält und ihnen ein völlig falsches Gefühl von Arbeit und einen völlig falschen Bezug zum Geld vermittelt. Der stark wachsende Tourismus instrumentalisiert unserer Meinung nach oft Kinder und zeigt ihnen ein Leben, das nicht nachhaltig und realistisch auf die Zukunft geplant und durchdacht ist.

Die berühmten Fledermaushöhlen ließen uns auf einen versöhnlichen Tagesabschluss hoffen. Der in Google-Maps angegebene Punkt liegt an einer langen Straße, wo in zwei Reihen einen Kilometer lang Plastikstühle aufgestellt werden und die Touristen essen und trinken sollen. In maps.me fanden wir einen zweiten eingezeichneten Punkt auf der gegenüberliegenden Seite in Richtung Sonnenuntergang, den wir mit dem Roller ansteuerten. Dort fanden sich bis zum Beginn des Spektakels nur rund 30 Menschen ein, mit denen wir gemeinsam ein Stück den Hügel hinaufkletterten und uns auf die Felsen setzten. Natürlich verkauft auch hier eine Familie kühle Getränke – vermutlich wird hier in 10 Jahren ein Restaurant mit riesiger Terrasse entstanden sein. Zum von uns besuchten Zeitpunkt war dieser Punkt ein Volltreffer ohne den sonst so häufig zu findenden Massentourismus.

Pünktlich zum Sonnenuntergang um kurz vor 18 Uhr ging es dann plötzlich los – urplötzlich begann der Fledermausstrom aus der Höhle loszubrechen – Millionen der kleinen nachtaktiven Tiere verlassen tagtäglich abends die riesige Höhle, um sich auf Nahrungssuche zu begeben. Das Spektakel dauert über 20 Minuten – bis auf ein anderes Paar waren wir die einzigen, die bis zum Schluss blieben. Dem Rest reichte ein Foto für Insta und schon saßen sie wieder im Tuk Tuk – etwas übertrieben, aber leider gibt es für uns zu viele solcher Touristen, die den Moment überhaupt nicht mehr genießen können und nur von einem Foto zum nächsten hetzen. Wir wollen hier nicht urteilen und reisen vermutlich durch die mittlerweile lange Dauer unserer Reise einfach anders – natürlich kann es sein, wir würden das genauso tun, wenn wir weniger Zeit hätten. Außerdem darf ja auch jeder reisen, wie er möchte und uns fällt es vielleicht nach so langer Zeit einfach mehr auf oder wir achten mehr darauf, wie gestresst und anders manche Menschen reisen.

Wir waren bis zum Ende total fasziniert von der Masse der Tiere und auch von ihrer Organisation. Die gleichzeitig untergehende Sonne machte dieses Naturereignis für uns absolut einzigartig und wir verfolgten die Schwärme der Fledermäuse noch lange am Horizont, wo sie aussahen wie riesige Mückenschwärme.

Eine gute halbe Stunde später mit kurzem Stopp im Hostel, wo wir uns abermals den Dreck der Fahrt abduschten, saßen wir auf einem etwas größeren Nightmarket am Fluss und aßen zu Abend.

Im Moment sitzen wir natürlich mal wieder im Bus – dieses Mal eine sehr luxuriöse Variante mit großen, breiten Sitzen, aber leider etwas schwacher Klimaanlage (UPDATE: „AC blloken – so solly.“ – Jetzt sind die Fenster offen – eh viel schöner.) Der Laptop auf dem Schoß hinterlässt hübsche Schweißflecken. In einer guten Stunde kommen wir in Siem Reap an, wo wir uns sehr auf unsere letzten fünf Tage Kambodscha freuen. Für Angkor Wat haben wir uns ebenfalls gegen einen Tuk Tuk-Fahrer entschieden, das Hotel hat versprochen uns mit einem Roller zu helfen – die Infos hierzu im Internet sind etwas dubios, ob es erlaubt ist, die riesige Tempelanlage auf eigene Faust zu erkunden – was für uns ein Traum wäre. Einen ganzen Tag von einem  Tuk Tuk-Fahrer herumkutschiert zu werden, widerstrebt uns doch sehr. Mal sehen, ob’s klappt – wir berichten dann Ende der Woche.

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Alles Liebe von uns nach Deutschland und in alle anderen Teile der Welt, wo wir mittlerweile gelesen werden. Immer noch freuen wir uns, wie viele uns hier folgen und uns dadurch das Gefühl geben, dass wir auf unserer Reise begleitet werden. Dankeschön.

B. Phnom Penh (2) – Pol Pot und die Roten Khmer

Pol Pot und die Roten Khmer sind schuld am Tod von weit über 1,5 Millionen Menschen. Hier ist kein fremdes Land gekommen, das einen Krieg begonnen und die Kambodschaner getötet hat, sondern es war eine Gruppe Kambodschaner, die dies ihrem eigenen Volk angetan hat.

Pol Pot und sein Gefolge – zum Großteil bestehend aus Bauern, Kindersoldaten und Jugendlichen – wollten sich einen neuen und reinen Staat aufbauen, einen reinen Bauernstaat. Somit wurden Akademiker, Studierte, Menschen, die lesen und schreiben konnten, systematisch gefangen genommen, zu Geständnissen gezwungen und hingerichtet. Es konnte schon reichen, eine Brille zu tragen, mit der man zu gebildet wirkte, so dass man hingerichtet wurde.

Insgesamt starben hier während der 1364 Tage von Pol Pots Herrschaft jeden Tag über 1400 Menschen. Das ist eine höhere Zahl als bei Hitler oder Stalin.

Zu Weihnachten 1978 marschierten die vietnamesischen Truppen in Kambodscha ein und hatten bis zum 7. Januar 1979 Pol Pot und sein Gefolge besiegt. Der Kommunistenführer führte aus dem Dschungel heraus weiter einen Guerilla-Krieg, nun gegen die Vietnamesen. Erst mit seinem Tod 1999 kapitulierten die letzten Roten Khmer.

Der 7. Januar wird in Kambodscha als Victory Day gefeiert und so konnten wir uns keinen passenderen Tag als den 7. Januar 2019 (40 Jahre Befreiung von den Roten Khmer) aussuchen, um uns diese schreckliche Geschichte näher zu betrachten.

(Quellen und zur Vertiefung der Thematik siehe Welt.de )

Dass wir gerade am Victory-Day im Tuol-Sleng-Genozid-Museum in Phnom Penh gelandet sind, war reiner Zufall – wir finden, dass wir in Deutschland zu wenig (oder gar nichts) über dieses Schicksal in der Schule erfahren haben und sind jetzt froh (sofern man dieses Adjektiv bei einer solchen Thematik verwenden kann), uns hier weitergebildet zu haben.

Tuol-Sleng-Genozid-Museum

Mit einem Audioguide bewaffnet machen wir uns auf den Weg in diesem Museum die gut 30 Stationen zu besuchen, an denen wir die Geschichte Kambodschas näher gebracht bekommen. Bevor die Gebäude während des Regimes der Roten Khmer als Gefängnis dienten, war hier eine Schule. Der Innenhof mit Jackfruit-, Mango- und anderen blühenden Bäumen strahlt etwas völlig anderes aus als das, was hinter diesen Mauern vor 40 Jahren geschehen ist. Es wirkt fast ein bisschen idyllisch in der sonst doch typisch hektischen und trubeligen Großstadt, als wir uns mit Kopfhörern auf eine schattige Bank setzen und der Einführung lauschen. Von Station zu Station steigt unsere Fassungslosigkeit über das, was hier 4 Jahre lang passiert ist. Besonders schlimm für uns zu sehen, sind die umfunktionierten Klassenzimmer, in denen teilweise noch Blutflecken zu sehen waren von den mehrfach täglich stattfindenden Vernehmungen unter schwerster Folter. Andere Klassenzimmer sind zu Gruppenzellen, wieder andere zu Einzelzellen umgebaut worden. Die Audio-Tour ist wirklich hervorragend gemacht und sehr kurzweilig. Emotional ist die Tour anstrengend genug und es gibt sehr viel zu verarbeiten und zu verkraften. Im dritten Gebäude finden sich Folterwerkzeuge und vor allem auch Fotografien der Häftlinge. Vann Nath ist einer von 14 Überlebenden dieses Gefängnisses. Sein malerisches Talent rettete ihm das Leben. Er wurde von den Roten Khmer für Selbstporträts und Skulpturen am Leben gelassen und etwas besser behandelt. Zur eigenen Verarbeitung malte er nach dem Ende dieses Schreckens Bilder vom Gefängnis und von den Hinrichtungen.

Die Hinrichtungen selbst zeigen deutlich, wie hier vorgegangen wurde: Es wurde nicht geschossen, um keinen Lärm zu machen, aber auch um Kugeln zu sparen. Nach außen hin – für den Rest der Bevölkerung, aber auch weltweit – wirkten die Roten Khmer wie die seriöse Kommunistenpartei, mit der sogar noch nach 1979 weltweit verhandelt wurde und die als Staatsoberhäupter angesehen und akzeptiert waren. Dass so schreckliche Dinge passieren und die Welt bekommt es nicht mit und dass es nach der Vertreibung der Roten Khmer nochmal fast 10 Jahre dauert, bis die ganze Sache für die Weltöffentlichkeit endlich publik wird, ist wirklich beängstigend und jagt uns einen Schauer über den Rücken. Die Hingerichteten wurden mit verbundenen Augen in Lastwägen abtransportiert – oft mit dem Versprechen, ein neues Zuhause zu bekommen. An einem der vielen Massengräber des Landes schließlich wurden sie, während Musik laut erschallte, erschlagen und in Gruben geworfen.

Eines dieser Massengräber schauten wir uns am darauffolgenden Tag an – die sogenannten Killing Fields (Choeung EK Genocidal Center).

Auch hier wird die Führung durch eine Audiotour unterstützt, die ebenfalls lohnenswert war. Die Gebäude von damals sind nicht mehr erhalten und dennoch kann man die Spuren dieses Grauens hier überall noch sehen und fühlen. Die Gruben, in welche die Leichen geworfen wurden, sind vom immer wieder kommenden Regen mittlerweile fast wieder eingeebnet. Dennoch spült genau dieser Regen bis heute immer wieder Kleidung, Knochen, Zähne und anderes an die Oberfläche. Kleidungsfetzen kann man überall entdecken und es schaudert einen. Ein „außerschulischer Lernort“ (Bezug zu unserem Studium), der seinen Zweck mehr als erfüllt.

Auch hier kann man im Schatten verweilen und sich Geschichten von Zeitzeugen oder nacherzählte Einzelschicksale anhören. Dadurch wird bewusst, dass dieses Schicksal hierzulande längst nicht verarbeitet ist und die Menschen bestimmt noch lange brauchen werden, um dieses Kapitel zu bewältigen. Die Geschichte wird – wie bei uns zum Nationalsozialismus – in den Schulen gelehrt.

Wirklich fassungslos lauschen wir gegen Ende den Klängen aus den Kopfhörern: Der Erzähler beschreibt, was die Hingerichteten vermutlich kurz vor ihrem Tode gehört haben. Es wurde Musik abgespielt und im Hintergrund hörte man laut das Dieselaggregat rattern. Im Kopfhörer rattert das Aggregat und eine Kambodianische Frauenstimme singt. Es ist verstörend und zum Heulen.

Die Parallelen zum Nationalsozialismus sind natürlich allgegenwärtig und es macht einem große Angst, dass so etwas wieder geschehen kann.

Unsere Weltreise zeigt uns immer mehr, dass wir im Anschluss daran zunächst einmal unser eigenes Land noch viel näher kennenlernen wollen: nicht nur Landschaften und uns bisher unbekannte Städte und Metropolen stehen auf unserer To-Do-Liste. Auch geschichtlich möchten wir uns vielleicht mal wieder in ein Konzentrationslager aufmachen – der Besuch mit der Schule ist erstens lange her und zweitens fehlte uns damals das nötige Bewusstsein und die Reife, das ganze Ausmaß überhaupt zu begreifen und emotional an einen heranlassen zu können.

Vielleicht kann unsere Deutschland-Reise ja auch ohne das eigene Auto stattfinden – ganz im Stile unserer jetzigen Reisegewohnheiten.

Was war sonst noch los in Phnom Penh?

  • Russian Market (der hat uns einfach nicht mehr losgelassen … )
  • Central Market
  • Frisörbesuch und Pediküre (beides natürlich nicht in einem schnieken „westlich geprägten Salon“ – die Pediküre gab’s direkt auf dem Russian Market zwischen Fisch, Obst und Gemüse)
  • Spaziergang an der Promenade
  • Shabu Shabu (All you can eat running buffet)
  • Unsere erste Schmiergeldzahlung in Kambodscha (zweite während der Reise). Dieses Mal stellten wir uns besser an. Der zweite Geldbeutel bewährt sich – und so konnten wir den Polizisten überzeugen, nicht mehr als 5$ und noch ein paar Cent in Riel dabeizuhaben. Das war ihm erstmal zu wenig, schließlich ließ er sich dann aber wegen unserer Hartnäckigkeit und unseren Entschuldigungen darauf ein. Wirklich falsch haben wir nichts gemacht, aber wir haben europäisches Aussehen und sind damit ein leicht gefundenes Fressen für die geldgierigen und korrupten Polizisten.
  • Bäckersmann und Gemüsefrau in unserem Viertel kannten uns zuletzt – was viel zur Entspannung die letzten Tage beigetragen hat und wir so in den Alltag in Phnom Penh kamen, was wir mal wieder gebraucht haben.

Gestern Abend brachten wir das Essen, das wir noch übrig hatten, zusammen mit Miris alter Wanderhose und einem aussortierten T-Shirt in eine Art Kleiderkammer bei uns um die Ecke, die sich um bedürftige Kinder und Erwachsene hier in Kambodscha kümmert. Bei diesen Aktionen müssen wir an unsere Kleiderschränke zu Hause denken und schämen uns manchmal für unseren Überfluss. Wo die Altkleider-Säcke zu Hause letztendlich landen, weiß ja keiner so genau. Zukünftig werden unsere vermutlich nach Uganda fliegen.

Jetzt sitzen wir mal wieder in einem kleinen 12 Sitzer-Bus und fliegen tief. Der Fahrer hat vor 3 Stunden bei einem Überholmanöver seinen linken Außenspiegel eingebüßt, was ihn nicht sonderlich gejuckt hat. In der hintersten Reihe hat natürlich mal wieder jemand die Tonnen von Chips wieder loswerden müssen, die sich die Reisenden hier immer reinstopfen – wir wissen schon, warum wir die Busfahrten mit Schonkost und wenig Wasser bestreiten und uns Beschäftigung für nebenher suchen.

Die nächsten 3 Tage werden wir in Battambang verbringen, bevor dann unser letzter Stopp hier in Kambodscha ansteht: Siem Reap.

Schönes Wochenende euch allen und viel Spaß beim Schneeschippen.