F. Tsitsikamma Nationalpark

Tag 10-13

Nächstes Übernachtungsziel von Colchester aus war eine kleine Waldhütte im Tsitsikamma Nationalpark. Unterwegs fuhren wir auf Empfehlung von James noch kurz in den Krachakamma Tierpark, der uns aber nicht wirklich überzeugen konnte. In Jeffreys Bay, dem Surfer-Hipster-Ort Südafrikas, machten wir Mittagspause und Miri fand auf Anhieb das beste Fischrestaurant der Stadt und wir hatten ein spitzenmäßiges Sushi mit dem wohl frischesten Lachs, den wir bisher je hatten, direkt aus dem Meer.

Von dort aus machten wir noch einen kurzen Abstecher nach Cape St. Francis, wo wir am Leuchtturm ein paar schöne Schnappschüsse machten.

Dort fiel uns noch einmal ganz extrem auf, wie dicht „Arm“ und „Reich“ in Südafrika nebeneinander leben. Mauern mit Stacheldraht umgeben die Viertel der Reichen, um sich vor Überfällen zu schützen. Die beiden Videos sind innerhalb von einer Minute entstanden.

Und so kauften wir dann im Schickimicki-Supermarkt bei den Reichen und Schönen ein und kamen uns etwas deplatziert vor. Umgekehrt wären wir uns in Humansdorp bei den Ärmeren ebenfalls etwas deplatziert vorgekommen und wir hätten uns wieder eher Sorgen um unser Auto und unsere Sicherheit machen müssen. Das ist so ein bisschen das Dilemma, in dem man manchmal steckt, hier unten.

Der Nationalpark und unser „Forest Hut“ überzeugten uns auf Anhieb und wir freuten uns auf 3 Nächte in der Natur.

Für die erste kleine Wanderung verabredeten wir uns mit Selina und Sascha (die beiden aus St. Port John’s) und kletterten mit ihnen in Richtung Wasserfall den Beginn des „Ottertrails“ an der Küste entlang. Auf dem Rückweg hatten wir das Glück eine Delphin-Familie beim Wellenreiten beobachten zu dürfen. Mal wieder genossen wir den Tag und die Gespräche mit den beiden und verabschiedeten uns bei einem Kaffee im Restaurant des Camps – dieses Mal mit den Worten „Bis bald … wir sehen uns eh nochmal.“

Abends luden uns unsere Nachbarn aus der gegenüberliegenden Waldhütte, Greg und Pam, zu einem typischen südafrikanischen Braai (Barbecue) ein. Es gab drei verschiedene Arten Fleisch und eine tolle Vorspeisenplatte und so bekamen wir an diesem Abend viele typisch südafrikanische Speisen und Getränke von den beiden serviert und fühlten uns pudelwohl bei Gesprächen über Schule, Ferien, Arbeiten und Reisen. Wie die perfekte Work-Life-Balance aussieht, konnte nicht abschließend geklärt werden. Die Gastfreundschaft der beiden war umwerfend und einmal mehr merkten wir, dass Südafrikaner gerne teilen und sehr herzliche Gastgeber sind.

Am darauffolgenden Tag erkletterten wir uns beim „Mouth-Trail“ einen atemberaubenden Ausblick. Der Weg führte zunächst an der Flussmündung des Storms River über eine lange Hängebrücke, bevor wir den anstrengenden steilen Aufstieg zum Aussichtspunkt hinter uns brachten.

Anstatt des ursprünglich geplanten zweiten Trails, der durch die Wälder geführt hätte, entschlossen wir uns, den Nachmittag am Strand von Natures Valley zu verbringen, um die sich wieder zeigende Sonne zu genießen. Nach einem tollen Vesper (Dosenwurst geht nicht nur auf Gipfeln) machten wir einen tollen Mittagsschlaf in der Sonne und tankten Kraft beim Rauschen des Meeres.

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Die offizielle Gardenroute ist traumhaft schön – dennoch sind wir glücklich darüber, mit Johannesburg, Durban und den Drakensbergen auch andere – vielleicht weniger schöne und vor allem weniger touristische Ecken Südafrikas kennengelernt zu haben. Das Land überrascht einen immer wieder von Neuem und lässt sich schlicht nicht beschreiben. Es gibt so viele Kontraste und Facetten.

Heute hatten wir beide irgendwie das Gefühl, so langsam wirklich auf unserer großen Reise angekommen zu sein. Es ist schön, immer wieder tolle Menschen kennenzulernen und mit Selina und Sascha auch Freunde und damit irgendwie etwas Alltag in den erlebnisreichen und eindrucksvollen Tagen zu haben. Wir gehen die Tage mittlerweile relaxed und entspannt an, lassen uns von nichts aus der Ruhe bringen und genießen in vollen Zügen. Die Unterhosen reichen noch aus – wo wir das nächste Mal waschen können, ist ungewiss – notfalls hilft Rei in der Tube. Es juckt uns einfach nicht.

Bei Kerzenschein und Tee beenden wir eben den neuen Blogbeitrag, bevor er morgen in Plettenberg auf die Homepage gestellt wird. Und jetzt geht’s ins Bett mit schönem Meeresrauschen im Hintergrund.

7 Gedanken zu „F. Tsitsikamma Nationalpark

  1. Hallo Miri und Matze, euer Südafrikareisebericht weckt in mir Erinnerungen an unsere Südafrikarundreise vor bald 3 Jahren. Die Big Five im Krüger-Nationalpark zu beobachten, im Tsitsikamma Nationalpark über die große Brücke zu gehen … usw.- einfach einmalig.
    Der krasse Unterschied zwischen arm und reich hat mich vor allem in Kapstadt (kilometerlange Townships) betroffen gemacht.
    Wunderbarer Schreibstil, freue mich jetzt schon auf eure nächsten Erlebnisse und Eindrücke.
    Grüße aus der Heimat
    Anita

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  2. Hallo guten Tag miri und matze… Meerschweinchen würde ich nicht grillen und essen… Albert musste mal in Peru Meerschweinchen essen…hat aber dann scheinbar kotzen müssen… Gruß von Hubsi

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