B.&C. – Sucre und La Paz

B. Sucre – offizielle Hauptstadt von Bolivien

Morgens um 4.30 Uhr kamen wir im Dunkeln in Sucre am Terminal de Bus an. Wie man sich vorstellen kann, nicht die geschickteste Zeit, um schwer bepackt nach mäßigem Schlaf im Bus in einer Stadt aufzuschlagen. Zusammen mit einem französischen Pärchen machten wir uns im Taxi auf den Weg in die Innenstadt in der Hoffnung, ein schon früh geöffnetes Cafe zu finden. Darauf mussten wir allerdings leider bis nach 7 Uhr warten. In der Zwischenzeit plauderten wir ein wenig mit den beiden Franzosen und wurstelten ein wenig am Laptop mit Bildern aus der Uyuni-Tour. Immer mehr Straßenhunde gesellten sich zu uns, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, auf uns aufzupassen und alles, was sonst noch vorbeikam (Menschen, Tiere, Autos, …) laut ankläfften.

Ziemlich ausgekühlt gönnten wir uns dann um 7.30 Uhr ein Frühstück mit warmem Kaffee und Tee und trödelten damit so lange herum, dass wir im Anschluss zu unserem AirBnB laufen konnten. Die Stadt wachte langsam auf und die weißen Fassaden gefielen uns auf Anhieb. Ein süßes Städtchen, das versucht auf Sauberkeit zu achten und durch strenge Bauvorschriften den Titel des Unesco Weltkulturerbes nicht zu verlieren. Unsere Unterkunft lag ein klein wenig den Hügel hinauf und wir schnauften ganz schön. Die Luft in diesen Höhen (Sucre 2.800 m) ist sehr dünn und man kann sich das nur schwer vorstellen, wenn man es nicht schon erlebt hat, wie schwer einem auch bei kleinsten Anstrengungen das Atmen fällt. Wir genossen den Ausblick über die Stadt und durften tatsächlich schon direkt um 9 Uhr in unsere kleine Unterkunft einziehen. Endlich hatten wir mal wieder Zeit, mit zu Hause zu telefonieren. Der Versuch, den verpassten Schlaf nachzuholen, misslang etwas, da während unseres Aufenthalts Bauarbeiten im Garten stattfanden und wir nicht recht zur Ruhe kamen.

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A. Uyuni Tour

Chiller-Wasch-Packtag in San Pedro

Den 4. Tag starteten wir ganz gemütlich mit einem leckeren Brunch, bevor wir über Mittag nochmal ins beschauliche San Pedro zum Schlendern und Bummeln gingen. Am Nachmittag brachten M&M den Mietwagen nach Calama zurück, während S&S nach der Stadt in der Cabana anfingen zu packen und zu kochen.

Abends kochten wir ein letztes Mal gemeinsam Ratatouille und packten unsere Sachen für die anstehende Uyunitour, auf die wir uns sehr freuten.

Uyuni-Tour

Tag 1

Um 7.30 Uhr wurden wir von „World White Travel“ in einem Kleinbus abgeholt und zusammen mit insgesamt 12 Personen bis kurz vor die Grenze Boliviens gefahren. Dort bekamen wir bei Tagesanbruch ein leckeres Frühstück im Stehen, bevor uns der Bus zur Grenze brachte. Die Einreise verlief deutlich unkomplizierter und entspannter als von Argentinien nach Chile und so wurden wir schon gegen 9.30 Uhr kurz hinter der Grenze in Jeeps aufgeteilt. Schon im Bus hatten wir uns mit den Sitznachbarn aus Colorado (Ja, schon wieder Colorado – Grüße an Kelly und Chuck!) bekannt gemacht und Miri und Danielle, die mit ihrem Mann Jonathan reist, vereinbarten deshalb, in denselben Jeep zu steigen, was sich als Glücksgriff für unsere Tour und Gruppe herausstellte. Wir verstanden uns toll. Herman, unser Guide, begrüßte uns und wir packten unsere großen Gepäckstücke aufs Dach in eine Plane, um sie vor dem Sand zu schützen. Auch mit Herman hatten wir großes Glück. Er sprach zwar kein Wort Englisch, aber bemühte sich außerordentlich und sprach langsam und deutliches Spanisch, so dass Miri, Danielle und Jonathan alle Infos mitbekamen und für die restlichen Reisenden übersetzen konnten. Auch Matze merkte auf der Tour mehr und mehr, dass er anfängt vieles zu verstehen (Danke an das Uhlandgymnasium und 8 Jahre Latein – es gibt wirklich viele Dinge, die man ableiten und übernehmen kann.). Wir waren ganz gespannt auf den Tag und freuten uns auf die anstehenden Lagunen und die Desierto de Dali. Ein weiterer Stopp führte uns zu Aguas Thermales, wo wir allerdings nicht ins Wasser gingen, da wir die Tage vorher schon ein tolles Erlebnis in solchen Naturpools hatten. Schnell stellten wir fest, dass es in der Wüste auf über 4000 Metern bei pfeifend kaltem Wind nur maskiert und mit vielen Schichten Kleidung auszuhalten ist. So konnten wir an manchen Stopps nicht länger als 20 Minuten außerhalb des Jeeps verweilen und freuten uns jedesmal, wenn es zurück ins Warme ging. Bei den Geysiren machten wir tolle Bilder im wehenden Dampf der brodelnden Quellen. Bevor es zum Abschluss des Tages zur Laguna Colorada ging, machten wir einen Stopp an unserer Herberge und bekamen Zimmer zugewiesen und heißen Tee mit Keksen. Etwas aufgewärmt bewunderten wir an der Laguna Colorada die Flamingos und die atemberaubende Kulisse. Auch viele Lamas verweilten noch an der Lagune und machten sich mit uns gemeinsam kurz vor untergehender Sonne auf den Heimweg – wir in unsere Herberge, die Lamas in die vom Wind geschützten Berge. Die verschiedenen Färbungen der Lagunen hängen mit verschiedenen Mineralien zusammen – je nach Zusammensetzung können dort Flamingos Futter finden (rosa/rot) oder es ist giftig für sie (grün, weiß, blau). Per Zufall erwischten wir für unsere Tour den noch perfekten Monat – kurz nach uns werden die Flamingos Richtung San Pedro ziehen und auch den Lamas wird es zu kalt. Auch für den dritten Tag der Tour war der Reisezeitpunkt perfekt. Dazu mehr später. Abends gab es leckeres Abendessen und wir gingen früh zu Bett und bekamen sogar noch eine halbe Flasche heißes Wasser, die uns in den warmen zusätzlichen Schlafsäcken die Füße schnell wärmte.

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E. San Pedro de Atacama

Nach dem Frühstück in Antofagasta ging es zum Busbahnhof, wo schlechte Nachrichten auf uns warteten. Unser Bus war von Santiago aus nicht angekommen und wir mussten schnell handeln. Zum Glück bekamen wir direkt einen Bus sogar 15 Minuten früher und etwas günstiger – Schwabendeal perfekt.

Nach 3 Stunden Fahrt durch die Wüste kamen wir um 13 Uhr in Calama an, wo wir in einem kleinen Park Brotzeit machten. Danach fuhren Matze und Sascha mit dem Uber zum Flughafen, um das Mietauto zu holen, während Miri und Selina für die nächsten Tage einen Großeinkauf starteten. In unserem Pickup fuhren dann alle nach San Pedro de Atacama, wo wir kurz nach Sonnenuntergang ankamen. In einer netten kleinen Cabana richteten wir uns ein und kochten Spaghetti Bolognese. Erschöpft gingen wir nach dem Essen ins Bett.

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C&D Coquimbo bei La Serena & Antofagasta

Coquimbo

Um ca. 15 Uhr kamen wir in Coquimbo nach einer angenehmen 7-stündigen Busfahrt in unserer schnuckeligen Wohnung mit tollem Ausblick aufs Meer an. M&M chillten erstmal, S&S zog es direkt ans Meer zu einem kleinen Strandspaziergang.

Beim Versuch,fürs Abendessen einzukaufen, stellten wir leider fest, dass der 1. Mai auch hier ein Feiertag ist, an dem die Einkaufsläden und viele Restaurants geschlossen haben. Nach langem Hin und Her und Recherche im Internet machten wir uns auf den Weg in eine Straße, wo laut GoogleMaps ein paar Imbisse und kleinere Läden sein sollten. Wir waren auch prompt sehr erfolgreich und es gab venezuelanisches Essen – Bohnen, Reis, Fleisch, Falafel, Humus, etc… Die Freude über das leckere Essen hielt leider nicht lange an – Selina erwischte es als erste und Miri folgte im Laufe des folgenden Tages: Irgendetwas hatte den beiden den Magen verdorben.

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A.&B. Santiago de Chile & Valparaiso

Mendoza

Ein kurzer Abend in einer netten Bar mit Tapas und eine ebenso kurze Nacht, bevor wir uns dann in den Bus über die Anden auf den Weg nach Santiago de Chile zu Selina und Sascha machten. Die Fahrt war – wie vorher recherchiert – ein Traum mit perfektem Wetter und tollen Panoramaausblicken. Die erste Landesgrenze, die wir nicht per Flugzeug nahmen, war etwas gewöhnungsbedürftig und beängstigend und wir mussten leider Mandeln und Rosinen zurücklassen.

 

 

Santiago de Chile

Gegen 17 Uhr kamen wir mit dem Uber an der Wohnung in Santiago an und fuhren in den 10. Stock, wo Selina und Sascha bereits die Köpfe zur Tür rausstreckten.

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Natürlich stand ein großer Tratsch an, den wir bei leckeren Maultaschen genossen.

Das Wiedersehen war sehr schön und wir freuten uns auf die gemeinsame Zeit.

Am nächsten Morgen starteten wir gestärkt auf den Cerro San Cristobal und hatten einen tollen Ausblick und Überblick über die große Stadt Santiago de Chile. Besonders beeindruckend fanden wir die riesigen Berge, die Santiago zieren. Im Viertel Bellavista aßen wir Quesquedillas und genossen die Sonne und brachten uns weiterhin auf den neuesten Stand. Auf dem Rückweg schlenderten wir durch den La Vega Markt – einen sehr berühmten Markt – und machten einen Großeinkauf für die nächsten Tage. Wir fühlten uns an Asien erinnert und genossen den Trubel und die Atmosphäre. Abends gab es Fried Rice mit viel Gemüse und eine große Schüssel Salat. Danach starteten wir unsere Brotbackaktion (S&S hatten extra Trockenhefe mitgebracht, um deutsches Brot zu backen).  Da der Ofen nur 100 Grad heiß wurde,  mussten wir unser Brot in der Pfanne „kochen“ … und es war erfolgreich! Anders bekamen wir’s leider nicht gebacken *zwinker*.

Für den zweiten Tag stand Sightseeing an und wir starteten unsere Tour auf dem Plaza de Armas, so werden die Rathausplätze in Chile genannt, und witschten in die Kirche dort, gerade noch rechtzeitig zur Gabenbereitung. Nach dieser kleinen Stärkung (für den Magen und spirituell) ging es auf den zweiten Cerro (Hügel) Santa Lucia, wo wir uns auf der kleinen Festung wie Romeo und Julia fühlen konnten. Zum Mittag gab es unser Pfannenbrot auf Mosaikbänkchen und dabei hatten wir einen treuen „Bewacher“, einen Straßenhund, der es auf unsere Tomaten abgesehen hatte. Insgesamt sieht man in Chile viele Straßenhunde. Früher müssen es wohl deutlich mehr gewesen sein, aber die Chilenen sind wohl mittlerweile auf den Hund als Haustier gekommen. Mit der Metro ging es zu dem größten Friedhof Chiles mit eigenem Verkehrsnetz. Wie auch in Buenos Aires sieht man dort Mausoleen, Gruften und mehrstöckige Urnengräber. In der Unterkunft angekommen starteten wir unser großes Kochen: Linsentortillas, Guacamole, saftiges Rind, Salzkartoffeln und großer Salat. Endlich konnten wir (M&M und S&S schreiben für die nächsten 14 Tage zu viert) unserer gemeinsamen Leidenschaft nachgehen: Die „Weekly-Soap“ In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte anschauen.

Am nächsten Tag: Weiterraise [!] nach Valparaiso

 

Valparaiso

Mit dem Bus kamen wir innerhalb von zwei Stunden in der schönen Hafenstadt an, die wir uns alle fälschlicherweise viel kleiner vorgestellt hatten. Ein Uber brachte uns in den Torre Baron II, wo wir unser Gepäck abstellten und für unsere Brotzeit direkt an den Strand fuhren. Im Anschluss schauten wir uns das benachbarte Vina del Mar an und schlenderten dort durch die Gassen. Am Abend genossen wir den Ausblick aus dem 18. Stock unserer Wohnung über das hügelige und bunte Valparaiso. Wie hügelig Valparaiso tatsächlich ist, sahen wir erst am nächsten Tag bei unserer Stadttour. Glücklicherweise gibt es dort immer wieder kleinere Seilbahnen (Ascensor), die einen auf die unterschiedlichsten Hügel der Stadt befördern. Von dort aus hatten wir immer wieder tolle Ausblicke über die bunten Häuser und Gässchen dieser verrückten Stadt. Vom Hafen aus – dem Herzstück der Stadt – sahen wir das erste Mal die riesige und vollbebaute Hügellandschaft.  Für uns der schönste Hügel war der Cerro Concepcion mit seiner Streetart. Hier bewunderten wir die vielen großen und kleinen Kunstwerke und schossen schöne Bilder.

 

Im Moment fahren wir mit dem Bus weiter Richtung Norden in die Region Coquimbo nahe der Hafenstadt La Serena.

 

Bis bald und seid gespannt und schaltet wieder ein, wenn‘s dann wieder heißt: Gurr, Gurr, Gurke!

 

 

 

2. Iguazu und Mendoza

Im Moment sitzen wir schon wieder im Flugzeug und verlassen Puerto Iguazu (die argentinische Stadt bei den weltberühmten Wasserfällen). Beim gemütlichen Frühstück auf der Terrasse unserer schönen kleinen Cabana traf es uns plötzlich wie ein Schlag: Per E-mail meldete sich Aerolineas Argentinas mit der Nachricht „Tu vuelo cancelado“. Auch ohne Übersetzer-App war uns sofort klar, was da passierte. Noch bevor wir richtig begriffen hatten, was da passiert war, zeigte die „CheckMyTrip“-App, die wir seit unserer Flugpanne verwenden, um die Flüge im Überblick zu behalten, schon eine gebuchte Alternativroute für uns an: Anstatt über Cordoba sollte es nun über Buenos Aires gehen – Abflug eine knappe Stunde früher, Ankunft eine halbe Stunde später. Es dauerte einen Moment, bis wir begriffen, was da passiert war. Unser Vermieter, Fernando, der bei der Fluggesellschaft am Flughafen arbeitet, hatte uns bereits umgebucht. Was für ein riesiges Glück in dieser Situation – ohne ihn hätten wir vermutlich einen Tag verloren und damit dann unseren Bus von Mendoza nach Chile zu Selina und Sascha nicht erwischt. Irgendwie kommt es uns vor wie Schicksal, dass wir bei Fernando gelandet sind, dabei hatte unser Aufenthalt bei ihm eher etwas seltsam begonnen…

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Buenos Aires

Nach einer unruhigen Nacht – der Jetlag traf uns härter als erwartet und wir lagen nachts mehrere Stunden wach – machten wir uns nach einem Frühstück trotzdem auf den Weg und besichtigten die berühmten Sehenswürdigkeiten von Buenos Aires.

Durch die gute Metroanbindung unserer Unterkunft fuhren wir für 40 Cent 25 Minuten nach Downtown. Von dort aus konnten wir alles gemütlich per Fuß erkunden, auch wenn abends dann doch immer deutlich über 10 Kilometer auf dem Schrittzähler standen. Unsere kleine Tour führte vom Plaza de Mayo, über die ehemalige Kathedrale vom jetzigen Papst (Catedral Metropolitan) hin zur Waterfront, wo wir uns einen Starbucks-Kaffee gönnten (der argentinische Peso steht momentan sehr schlecht, was für uns aber von Vorteil ist). Von dort aus machten wir uns auf den Weg zum Palacio Barolo und dem Congress Square, wo sich an diesem schönen Tag das Leben auf der Wiese und dem Spielplatz abspielte. Ziemlich kaputt liefen wir zum Schluss zum Obelisco und dem Teatro Colon, einem sehr schönen Opernhaus. Wir kamen schnell in das argentinische Flair hinein und fühlten uns recht schnell wohl. Abends genossen wir die Zeit im Airbnb und stellten fest, dass nach 9 Wochen Camper viele Dinge zu Luxusobjekten geworden sind. Die heiße Dusche, die Toilette neben dem Schlafzimmer und mehrere Räume, um sich aufzuhalten. Auch der dauerhaft verfügbare Wasserkocher bereitete uns Freude und wir tranken mehrere Kannen Tee.

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Der Rest von Neuseeland (D-J)

Während wir auf unseren neuen Camper warteten, nutzten wir die Zeit und das dortige Internet für die weitere Reiseplanung. Dieses Mal stand ein für uns großer Brocken auf der Agenda: Wir buchten unsere letzten Weltreisewochen und stellten schnell fest, dass ein direkter Heimflug von Mittelamerika nach Deutschland für uns nicht vorstellbar ist. Außerdem fand Miri mal wieder tolle Angebote mit Multi-Stop-Flügen und so ist der Heimflug nun im Kalender eingetragen. Wir werden uns über Miami und Paris langsam der Heimat nähern und Mitte Juli dann in Stuttgart landen. Wir hoffen so, einen guten Abschluss zu finden und uns damit auf die Heimat vorbereiten und freuen zu können.

Nun aber zu den Ereignissen der letzten 2 Wochen. Wills Motorschaden war der Anfang mehrerer Pannen. Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu.

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Ankunft auf der Nordinsel – Wellington, der Vulkan Taranaki und das Tongariro Alpincrossing (A-C.)

Gleich nach der Ankunft in Wellington fuhren wir zügig auf einen der wenigen freien Campingplätze in der Stadt und hatten Glück, dass wir noch einen der letzten freien Parkplätze ergattern konnten. Wir standen direkt am Meer und genossen den Ausblick und ein leckeres Abendessen. Am nächsten Morgen fuhren wir in die Stadt, um mal wieder in die Kirche zu gehen. Der Gottesdienst war toll und der Pfarrer begeisterte uns. Den restlichen Tag verbrachten wir wieder auf dem freien Campingplatz und genossen die Sonne, das Meer und die Landschaft drum herum. Leider regnete es am Montag, sodass ein Besuch in Wellington ausfallen musste und wir beschlossen nach einer warmen Dusche (es gibt immer wieder freie Plätze, an denen man kostenlos duschen darf), uns gen Westen aufzumachen, um zum Vulkan Mount Taranki zu gelangen.

Die Fahrt war anstrengend und dauerte lange. Es regnete ununterbrochen und wir waren froh, dass wir für die weite Strecke nicht einen Sonnentag opfern mussten. In New Plymouth stellten wir Will an einen kleinen See, an dem man sich ein freies Plätzchen aussuchen durfte, und gingen früh schlafen. Die Hoffnung war groß, dass wir den Vulkan am nächsten Morgen sehen würden.

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Die letzten Tage Südinsel (I, A-C)

Franz Josef, Pancake Rocks, Nelson und Fährüberfahrt

Schlimmer als erwartet ist das Unwetter über uns hereingebrochen. Der Regen wurde von Stunde zu Stunde heftiger und es wurde uns ein bisschen mulmig. Neben der Straße schossen die Wasserfälle aus den Bergen neben uns herunter. Das alles hatte trotzdem etwas Magisches und Faszinierendes. Zum Glück fanden wir in Franz Josef ein sicheres Plätzchen auf einem Campingplatz mit Internet und Strom, wo wir uns für die nächsten 3 Nächte einquartierten, um das heftige Unwetter abzuwarten. Auch für neuseeländische Verhältnisse war das Unwetter schwerer als erwartet – die Presse schrieb von einem Jahrhundert-Unwetter und der Notstand wurde ausgerufen. Wir waren froh, nicht alleine auf dem Campingplatz zu sein, und freundeten uns mit einem jungen Paar auf Hochzeitsreise aus Colorado an. Immer wieder tauschten wir neueste Informationen aus, schauten nach den gesperrten Straßen und tranken Kaffee. Der dramatische Höhepunkt des Starkregens war der Brückeneinsturz über dem Waiho-River. Diese einzige Verbindung von Franz Josef Richtung Süden wurde damit zerstört. So waren leider nach dem Unwetter alle Wanderwege in der Nähe des Gletschers nicht mehr erreichbar und Ausflüge ohne Helikopter nicht mehr machbar. Auch der Besuch bei der Werkstatt im Nachbarort Fox Glacier fiel ins Wasser und wir mussten uns selbst helfen.

Insgesamt waren wir aber froh, die Brücke schon passiert zu haben, um nach dem Unwetter weiter Richtung Norden fahren zu können. Wir nutzten die Zeit für Telefonate, buchten weitere Reiseschritte (bald werden wir die Reiseroute für den Rest unseres Abenteuers updaten) und hielten Will mit dem Heizlüfter, so gut es ging, trocken. Am Donnerstagmorgen wachten wir ohne das Prasseln des Regens auf – der erste Gang aufs Klo fühlte sich irgendwie magisch an. Die Ruhe nach dem Sturm war nicht mehr nur eine Metapher, sondern wir konnten es spüren. Verrückt: Wir sind nur ein kleiner Teil auf diesem Planeten und sind der Natur an so vielen Stellen einfach ausgeliefert. Schade, dass wir sie trotzdem oft nicht besser behandeln.

Bei strahlendem Sonnenschein ging es gezwungenermaßen gen Norden in das kleine Dörfchen Okarito. Die Wanderwege dort boten die einzige Möglichkeit, um die Gletscher und Mount Cook doch noch wenigstens von Weitem zu sehen. Wir hatten Glück und es war klare Sicht und wir saugten die Stimmung und Aussicht vom Okarito Trik in uns auf. Den Rest des Tages verbrachten wir im Auto, um die Pancake Rocks zu erreichen, wo wir – immer noch bei Sonne – gegen Spätnachmittag ankamen und die Pfannkuchentürme im Meer bestaunten.

Die Nacht auf dem nahegelegenen Freedom-Camping-Areal war etwas schwierig wegen zu vieler Sandflies. So machten wir uns am nächsten Morgen ungefrühstückt auf den Weg weiter Richtung Norden und legten die Essenspausen abseits vom Wasser ein. Die Viecher können wirklich unangenehm werden – vor allem jucken die Stiche nachts. Die Strecke führte traumhaft durch die Berge und die Landschaft veränderte sich von Regenwald zu schwarzwaldähnlichen Feldern und kleineren Hügeln. Wieder spätnachmittags kamen wir in Nelson an, wo wir bei Pak’n’Save mal wieder Großeinkauf machten und uns dann wieder auf einen kostenlosen Parkplatz stellten, der aber leider direkt an einer lauten Straße lag. Die einzige Möglichkeit aber am Wochenende stadtnah frei zu stehen und für den Markt am nächsten Morgen nahmen wir das in Kauf.

Der Markt war unheimlich süß mit vielen ausländischen Essensspezialitäten (srilankisches Roti zum Frühstück) und vielen tollen handgemachten Schmuck-, Kleidungs- oder Dekorationsstücken. Von Nelson aus fuhren wir gut 2 Stunden nach Picton, von wo aus wir im Moment mit der Fähre, die wir während des Unwetters gebucht haben, nach Wellington übersetzen. Gegen den Abel-Tasman-Nationalpark entschieden wir uns wegen des Unwetters und der unklaren Wetterlage. Insgesamt ist es für Kayakfahrten und Baden in malerischen Buchten momentan zu kalt geworden. Die Erfahrungen aus der Halongbucht wirken hier noch nach und wir freuen uns jetzt auf die tolle Landschaft der Nordinsel mit Vulkanen, Geysiren und mehr. Wir hoffen auch, das berühmte Alpine Crossing machen zu können, was allerdings vom Wetter abhängt. Die nächsten beiden Tage werden wir von Wellington aus den zweiten Neuseelandteil planen und dann hoffentlich auch unsere Reiseroute noch aktualisieren können. Das Reisetempo und die Zeit, die wir hier in Neuseland eingeplant haben, gefallen uns sehr und wir erleben einen hohen Erholungsfaktor, auch wenn wir oft nur eine Nacht an einem Ort sind. Vermutlich liegt das auch an der Größe des Landes (im Vergleich zu Australien), da die Entfernungen einfach überschaubar bleiben.

Die Lebenseinstellung der Kiwis kann man spüren: Sie leben ein überwiegend sorgloses „No Worries“-Leben und sind tiefenentspannt und glücklich. Die Einstellung färbt auf uns ab und wir lassen das gerne zu. Wenn Neuseeland nicht so weit weg wäre, könnte man sich ein zumindest temporäres Auswandern hierher vorstellen. Auch die kleinen Dorfschulen haben viel Charme.

Bis bald …