Paris

 

Letzter Stopp – Paris, 5 Tage in der Stadt der Liebe den Jetlag überwinden, so war der Plan. Jetzt sitzen wir tatsächlich am 16.7.2019 um 16.18 Uhr in einem Café und erleben die letzten Stunden (!) unserer 11-monatigen Weltreise. Dass wir an diesen Punkt kommen würden, war klar, aber trotzdem war es immer unvorstellbar und noch ewig weit weg. Wie schon die letzten Tage fühlt  sich alles unreal an und die Stimmung schwankt häufig.

Aber zurück zu Paris: Wie jeder Paris-Tourist haben wir die typischen und üblichen Sehenswürdigkeiten besucht und uns noch mehr als sonst an den Menschenansammlungen gestört, zu denen wir ja fleißig unseren Teil beitragen. Los ging es mit dem Besuch des Eiffelturms. Wie sooft schwammen wir eher gegen den Strom … … und wählten die Aussicht vom Montparnasse auf den Eiffelturm, anstatt diesen selbst zu erklimmen. Die Aussicht ist herrlich und trotzdem ist die 30-sekündige Aufzugsfahrt keine 19 Euro pro Person wert. Der Rundumblick vom Montparnasse gibt allerdings einen schönen Überblick über die Innenstadt von Paris mit ihrer sternförmigen Struktur und den tollen alten Häusern. Auch die beeindruckenden und pompösen Kirchen und öffentlichen Gebäude sind von oben gut auszumachen. Eher unerwartet besichtigten wir viel zu Fuß und machten ordentlich Kilometer. Gut, dass wir keinen 5- Tagespass für die Metro gekauft hatten, sondern mit einer Zehnerkarte auskamen. Es ist schön, durch die Stadt zu laufen und die verschiedenen Viertel zu erleben. Auch an den Hauptverkehrsachsen kann man schön flanieren, völlig anders als wir es aus Asien und Südamerika die letzten Monate gewohnt waren. Die vielen Sushi-Läden inspirierten uns, zum Mittagessen ein Sushi-All-you-can-eat-Buffet aufzusuchen, was wir riesig genossen.

 

Am zweiten Tag ging es wieder zu Fuß durch den schönen Luxemburg-Garten, wo wir eine Weile den Franzosen beim Boule-Spielen zuschauten und uns an Taizé und Gerhards geschicktes Händchen erinnerten. Durch das lateinische Viertel gelangten wir zu Notre Dame, die man momentan allerdings nur aus einiger Entfernung besichtigen kann wegen des Feuers. An der Seine entlang schlenderten wir zum Louvre und stiegen von dort aus mit müden Beinen in die Metro und fuhren in unser schönes Airbnb nahe Montmarte.

 

Den Nationalfeiertag am Sonntag erlebten wir durchwachsen. Die Parade am Morgen konnten wir nicht genießen, da wir mitten in die Auseinandersetzungen zwischen den „Yellow Vest“-Demonstranten und der Polizei hineingeraten waren. Die Situation war teilweise etwas brenzlig und wir wollten nur schnell wieder weg, was eine Weile dauerte, bis die Polizei den Weg für die Schaulustigen wieder freigab. So rückten die Flugzeuge am Himmel über der Champs Elysee und die marschierenden Truppen etwas in den Hintergrund und wir waren froh, als wir mittags wieder zu Hause ankamen.

 

 

Unseren ursprünglichen Plan, abends auf dem Champs de Mars ein klassisches Konzert und das berühmte Feuerwerk am Eiffelturm anzusehen, warfen wir über den Haufen und schauten uns stattdessen beides wie ein altes Ehepaar im Bett im Fernsehen an. Da das Konzert uns nicht so beeindruckte, gedieh unser Rückblick-Video zur Weltreise stattdessen soweit, dass wir es gestern Abend dann tatsächlich fertigstellen konnten. Es fehlen nur noch ein paar Feinheiten und ihr könnt euch auf eine tolle halbe Stunde Weltreise-Rückblick im Schnelldurchlauf freuen.

Gestern schlenderten wir dann durch unser Viertel und Montmartre bis zur Sacre Coeur. Bei einem letzten Weltreise-Vesper mit Blick auf den Eiffelturm, wo wir leider das Opinel-Bild versäumten, genossen wir noch einmal die tolle Aussicht über Paris, bevor wir uns dem Andrang stellten und die Kirche auch von innen besichtigten. Von dort aus ging es noch zum Arc de Triomphe und auf die Champs Elysee. Abends gönnten wir uns ein schönes Abschlussessen in einem sri-lankischen Restaurant und merkten, wie sehr sich unsere Lieblingsküche verändert hat. Wir waren uns beide einig, dass wir jederzeit Dahl und Devilled  einem Schnitzel mit Pommes vorziehen würden. Für die Sommerferien haben wir uns vorgenommen, die vielen Rezeptideen von unserer Reise in der eigenen Küche weiterhin nachzukochen und zu optimieren.

 

Heute Morgen joggten wir vom AirBnB aus zum Eiffelturm. Normalerweise regen wir uns immer über Jogger auf, die in belebten Straßen schlendernde Fußgänger über den Haufen rennen – heute mal der Perspektiven-Wechsel: Die schlendernden und trödelnden Fußgänger können einen ebenfalls ganz schön Nerven kosten. Wenn man fürs Joggen in der Stadt nicht vorher ins Auto sitzen möchte, hat man aber wohl keine andere Wahl. Als wir dann aber an der Seine ankamen, waren die letzten 2,5 km toll und schön zum Laufen, obwohl hier die Beine schon etwas müde waren. Zurück ging es mit der Metro, ein letztes Mal auf Reise im Supermarkt Reis für den obligatorischen Fried-Rice-to-go einkaufen. Nachdem dieser gekocht war, packten wir ein letztes Mal die Rucksäcke, vesperten noch in der Wohnung und machten uns dann auf den Weg in dieses Café.

 

Jetzt ist es 16.47 Uhr und wir machen uns gemütlich auf den Weg zum Flughafen, wo wir diesen Beitrag online stellen werden. Es ist der letzte Beitrag von unterwegs – bestimmt werden wir in nächster Zeit mal einen Rückblick oder ein Update geben, wie es uns nach der Rückkehr ergangen ist.

Morgen gibt es ein großes Wiedersehen mit der kompletten Familie – wir werden unsere Nichte zum ersten Mal im Arm halten dürfen und natürlich auch alle anderen fest drücken. Wir freuen uns dann auch nach und nach alle anderen unserer Lieben wieder zu sehen. Unsere Handynummern sind schon wieder aktiv und wir sind erreichbar. Wir freuen uns über Nachrichten, Einladungen und Wiedersehens-Kaffees oder Ähnliches.

Jetzt ist es also vorbei. 11 fantastische Monate mit viel Freude, Staunen und wahnsinnigen Erlebnissen, aber auch mit Stress, Tränen und Anstrengungen gehen zu Ende. Wir sind durch dieses Jahr sehr an uns gewachsen, haben wahnsinnig viel über die Welt und uns selbst gelernt und jetzt rollen natürlich auch ein paar Tränen beim Schreiben dieser Zeilen und der Kloß im Hals macht das Reden schwer – gut, dass wir schreiben.

Schön, dass ihr uns begleitet habt. Wir sind unendlich dankbar, dass alles so gut geklappt hat. Die vielen Schutzengel, die ihr uns auf die Reise mitgegeben und auch mitgeschickt habt, haben einen grandiosen Job gemacht und wir haben die Unterstützung von allen Seiten jederzeit gespürt und uns sicher und behütet gefühlt. Dankeschön.

Wir wissen es außerordentlich zu schätzen, was wir hier für eine tolle Möglichkeit bekommen haben. Reisen zu dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit, und unter diesen Voraussetzungen für so lange Zeit zu zweit unterwegs sein zu können, war ein tolles Geschenk, das uns für immer in Erinnerung bleiben wird.

Jetzt aber genug der Gefühlsduselei – wir freuen uns in ein paar Stunden das erste Mal seit 11 Monaten vom Flughafen abgeholt zu werden – Hardy und Reggie, wir kommen !

Und an alle anderen: Bis ganz bald …

M&M

PS: Hier noch das lachende und das weinende Auge…

 

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7 Gedanken zu „Paris

  1. Ein Stein der Erleichterung plumpst uns vom Herzen! Schön, dass Ihr wieder da seid, bei uns in Old Germany, Eurer Heimat in Baden-Württemberg, im Ländle sozusagen. Wir haben uns das ganze zurückliegende Jahr mit Euch gefreut, aber auch ein wenig gebangt, ob alles gut gehen wird. Was hätte doch alles …. Ihr wisst schon, was wir meinen. Umso schöner ist es, Euch in allernächster Bälde wieder sehen und in die Arme nehmen zu können. Wir freu`n uns drauf!! Also, bis bald, mit herzlichem Gruß! Lorenz und Birgitt

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