A. Die ersten 2 Tage in Cusco und Ausflug zu den Rainbow Mountains

Bevor wir den verpassten Schlaf von der Busfahrt nachholten, machten wir uns direkt auf den Weg in die Stadt. Wir brachten die Wäsche der letzten Woche weg, besorgten eine neue SIM-Karte, ließen unsere Zugtickets für den Machu Picchu ausdrucken, buchten eine Massage (Oh wie schön, die sind wieder günstig wie in Thailand) und machten einen Großeinkauf auf dem San Pedro Mercado Central. Auf dem Nachhauseweg merkten wir, dass wir uns etwas viel zugemutet hatten, nach einem leckeren Brunch fielen wir erschöpft, aber zufrieden ins Bett und schliefen 2 Stunden.

Abends holten wir unsere frisch gewaschene Wäsche und kochten Matzes absolutes Lieblingsgericht auf Weltreise: Dahl – soooo lecker. Die Kartoffeln entpuppten sich als Süßkartoffeln und so kochten wir noch etwas Reis für Matze und ließen ein paar Süßkartoffeln für eine Suppe in den nächsten Tagen übrig.

Abends schauten wir endlich mal wieder auf einem Fernseher einen schönen Film über einen Teil von Indiens Geschichte (Padmaavat – Ein Königkreich für die Liebe). Seit wir reisen, sind wir viel offener und wissbegieriger, was andere Kulturen, Länder und Bräuche angeht. Im warmen Bett ließen wir es uns mit selbstgemachtem Popcorn und Bananenchips so richtig gut gehen, mussten dann den Film aber unterbrechen, da uns die Müdigkeit übermannte.

Am nächsten Morgen schauten wir die restlichen 75 Minuten und stellten fest, dass wir einen solchen Tag, an dem wir morgens noch im Bett bleiben und fernsehen konnten, auf Weltreise bisher noch gar nicht gehabt hatten. Auch mal schön – und so erholsam. Der restliche Tag sah dann nicht anders aus – bis auf einen kurzen Spaziergang zum Mittagessen und zur Massage vor dem Abendessen. Das Ausruhen war auch wirklich nötig, denn am nächsten Morgen wurden wir von Juvenal zum Ausflug zu den Rainbow Mountains abgeholt – und zwar schon morgens um 4 Uhr.

 

Rainbow-Mountains Tour

Noch in der Dunkelheit machten wir uns auf den Weg zum Rainbow-Mountain. Über einen Freund von unserem Vermieter hatten wir den Tagesausflug gebucht und wir freuten uns schon sehr auf die bunte Farbenpracht der Berge. Vanessa, unser Guide, holte uns pünktlich um 4.15 Uhr ab. Wir waren über die Pünktlichkeit der Peruaner sehr erstaunt, mussten jedoch schnell feststellen, dass wir die Ersten der Gruppe waren, die abgeholt wurden. Und so dauerte es noch über eine Stunde, bis wir Cusco dann endlich vollständig verlassen konnten. Nach gut 2 Stunden Autofahrt kamen wir in einem kleinen Dorf in der Nähe des Winikunkaberges an. Dort gab es erst einmal Frühstück und ein zweiter Guide erklärte uns den Ablauf des heutigen Tages. Uns wurde kurz etwas anders, als wir hörten, dass es heute auf über 5000 Metern hoch gehen würde. Der Guide klärte uns über die Risiken in solchen Höhen auf und ermahnte uns zu langsamem Gehen. Außerdem zeigte er uns seinen gepackten Rucksack mit all der notwendigen Ausrüstung wie eine Sauerstoffflasche und das Erste-Hilfe-Set.

Kurz danach machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zum Parkplatz auf ca. 4600 Metern. Wir merkten schon bei der Fahrt, dass die Luft dünner wurde und waren gespannt, wie gut wir mit der Höhe klarkommen würden. Guter Dinge machten wir uns dann auf den Weg, um die gut 400 Höhenmetern auf 4 Kilometern zu erklimmen. Wir trafen ein Schweizer Pärchen, mit dem wir uns zusammenschlossen, und kamen direkt in ein nettes Gespräch.

Der Rainbow-Mountain wurde erst vor vier Jahren touristisch erschlossen und im Internet las man viel darüber, dass er dadurch noch nicht überlaufen sei. Wir können das leider nicht bestätigen. Man kann vielmehr von einem Hype sprechen, denn Unmengen von Bussen standen am Parkplatz und mehrere hundert Menschen marschierten den 4km langen Weg hoch zum Rainbow-Mountain. Wem es zu anstrengend ist, der kann sich sogar auf einem Pferd hochtragen lassen. Viele Einheimische bieten für umgerechnet 15 Euro den Ritt mit dem Pferd an.

Etwas genervt von den Massen, genossen wir dennoch die Höhe und die Landschaft. Schneebedeckte Berge umschließen das Tal und einige Lamas grasten am Wegesrand. Schon beim Aufstieg sah man die verschiedenen Gesteinsschichten des Berges und konnte erahnen, wie bunt der Regenbogenberg von oben aussehen würde. Die unterschiedlichen Farben entstehen durch die verschiedenen Gesteinsschichten und deren Mineralien. Eisen färbt beispielsweise rot, Kupfer grün usw.

Nach gut einer Stunde kamen wir am Aussichtspunkt verschwitzt und außer Atem an. Wie schon so oft stellen wir fest, dass uns die Höhe körperlich doch sehr zu schaffen macht. Im Vergleich zu anderen Tourteilnehmern und Wanderern war Vanessa von unserer Geschwindigkeit und Ausdauer aber durchaus angetan, weshalb sie uns auf eigene Faust noch zum Aussichtspunkt ins rote Tal („Valle Roja“) laufen ließ.

Es war kaum möglich, ein Foto ohne andere Menschen zu machen, und so marschierten wir recht zügig auf den Gipfel, um die Aussicht auf die umliegende Landschaft zu genießen. Wir waren etwas enttäuscht, da wir nicht mit so vielen Menschen gerechnet hatten.

Glücklicherweise hatten wir noch Zeit, um in das rote Tal zu wandern, ein an den Regenbogenberg grenzendes wunderschönes Tal, das neben dem bunten Berg etwas an Reiz für viele Touristen verliert. Für uns war es die perfekte Alternative, da wir so noch eine schöne Wanderung mit nur knapp 10 Menschen um uns herum hatten. Wir liefen noch einmal eine gute Stunde entlang des Regenbogenbergs und kamen dann bei einem tollen Ausblick an. Von dort hatte man einen unglaublichen Blick in das rote Tal und so waren wir entschädigt und glücklich diesen Ausflug gemacht zu haben. Zusammen mit Pascal und Maleyka traten wir den Rückweg an und freuten uns schon auf das bevorstehende Mittagsmenü. Wir wurden nicht enttäuscht, es gab reichlich verschiedene Gerichte vom Buffet mit vielen frischen Salaten und Gemüse. Nach dem Essen fuhren wir glücklich und gestärkt zurück nach Cusco.

Trotz der Touristenmassen haben wir den Tag in den Bergen sehr genossen und waren stolz, auf über 5000 Metern gewandert zu sein.

Völlig erschöpft von den Höhenmetern kamen wir dann in unserer kleinen Unterkunft in Cusco an, kochten uns eine Kleinigkeit und gingen früh schlafen. Für den nächsten Tag stand etwas Sightseeing und Entspannung an, bevor es dann am Sonntag Richtung Aguas Caliente, dem Ausgangspunkt zum Besuch des Machu Picchu, gehen würde.

 

6 Gedanken zu „A. Die ersten 2 Tage in Cusco und Ausflug zu den Rainbow Mountains

  1. Was es nicht alles gibt: Rainbow Mountain und Red Mountain… noch nie was davon gehört. Sieht wirklich toll aus und dann auf dieser Höhe, über 5000 Meter, wow. Und trotz der vielen Touristen sind euch wieder Bilder gelungen, die unsere schöne Welt mit ihrer tollen Natur in den Vordergrund stellen.

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